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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Lederbandes herausschauten. Dieser Sammler kannte sich aus, denn er hatte alles Echte durch Glas geschützt und die Touristenandenken frei herumstehen lassen.
     
    Ich redete, ohne mich umzudrehen, und blickte auf das Halsband. »Ich bin kein Experte für indianische Kunst, aber einiges sieht nach Museumsstücken aus.« »Die Fachleute bestätigen das«, sagte Ramirez.
     
    Ich sah ihn an. Er machte ein neutrales Gesicht und sah damit älter aus. »Ist das legal ?« Das brachte mir ein weiteres kleines Lächeln ein. »Sie meinen, ob die Sachen gestohlen sind?« Ich nickte.
     
    »Was wir zurückverfolgen konnten, wurde von Privatpersonen erworben.« »Gibt es noch mehr?« »Ja, « »Zeigen Sie es mir.«
     
    Er drehte sich um und ging durch einen zentralen Flur. Diesmal war ich es, die folgen musste, und ich hielt mehr Abstand als er und Norton. Ich kam nicht umhin zu bemerken, wie gut seine Hose saß. Ich schüttelte den Kopf. Lag es an seiner Flirterei, oder war ich die beiden Männer in meinem Leben einfach leid? Etwas Unkomplizierteres wäre nett, aber ich wusste im Grunde, dass die Zeit für eine andere Wahl längst vorbei war. Also bewunderte ich sein Hinterteil, während wir den Flur entlanggingen, und wusste, es bedeutete gar nichts. Ich hatte genug Probleme, auch ohne mit einem hiesigen Polizisten auszugehen. Ich war kein Kollege und außerdem eine Frau. Da fehlte nur noch eins, das mich in ihren Augen weiter herabsetzen konnte: mit einem von ihnen auszugehen. Ich würde das bisschen Autorität verlieren, das ich hatte, und zur Freundin werden. Anita Blake, Vampirhenker und Experte für übernatürliche Fälle, hatte einiges, worauf sie pochen konnte. Ramirez' Freundin hätte das nicht.
     
    Edward kam hinter uns her, aber mit großem Abstand, sodass wir schon am Ende des Flurs waren, als er auftauchte. Wollte er diskret sein? Hielt er es für eine gute Idee, mit dem Polizisten zu flirten, oder war ihm jeder Mensch lieber als ein Monster, egal wie nett das Monster war? Wenn Edward Vorurteile hegte, dann gegen Monster.
     
    Ramirez blieb am Ende des Flurs stehen. Er lächelte noch immer, als ob er mich zu einem ganz harmlosen Zweck durch das Haus führte. Sein Gesichtsausdruck passte nicht zu dem, was wir vorhatten. Er deutete auf die Türen rechts und links. »Links das Kunsthandwerk, rechts die blutigen Reste.«
     
    »Blutige Reste?«, fragte ich.
     
    Er nickte, noch immer heiter, und ich trat näher an ihn heran. Ich blickte in diese dunkelbraunen Augen und begriff, dass dieses Lächeln sein nichtssagendes Polizistengesicht war. Es wirkte gut gelaunt, aber die Augen waren undurchdringlich. Lächelnde Leere, aber Leere. Einzigartig und irgendwie beunruhigend. »Blutige Reste«, wiederholte ich.
     
    Das Lächeln blieb, aber sein Blick war ein bisschen unsicherer. »Sie müssen bei mir nicht die Harte spielen, Anita.« »Sie spielt nicht«, sagte Edward, der endlich zu uns kam. Ramirez sah ihn kurz an. »Von Ihnen ist das ein großes Kompliment, Forrester.« Wenn der wüsste, dachte ich. »Sehen Sie, Detective, ich komme eben aus dem Krankenhaus. Was hinter dieser Tür ist, kann nicht schlimmer sein.«
     
    »Was macht Sie da so sicher?« »Weil dann der Geruch schlimmer wäre, selbst bei eingeschalteter Klimaanlage.« Einen Moment lang wurde sein Lächeln echt. »Sehr praktisch gedacht«, meinte er halb lachend. »Ich hätte wissen müssen, dass Sie praktisch denken.«
     
    »Wieso?«, fragte ich stirnrunzelnd. »Sie tragen kein Make-up.« »Vielleicht gebe ich nichts darauf.«
     
    Er nickte. »Das auch.« Er machte Anstalten, mir die Tür zu öffnen, aber ich kam ihm zuvor. Er zog die Augenbrauen hoch, trat aber wortlos zurück und ließ mich den Türknauf drehen. Das hieß aber auch, dass ich als Erste hineinmusste, aber he, das war nur fair. Edward und Ramirez kannten die Show bereits. Meine Eintrittskarte war noch nicht geknipst.
     
     
     

11
     
    Ich rechnete mit vielem in dem Schlafzimmer: Blutflecken, Zeichen von Kampf, vielleicht sogar mit einem Indiz. Was ich nicht erwartete, war eine Seele. Sofort als ich das helle, weißgrüne Zimmer betrat, wusste ich, dass sie da war. Sie schwebte wartend unter der Decke. Das war nicht die erste Seele, die ich spürte. Begräbnisse waren immer lustig. Oft hing die Seele über der Leiche, als wüsste sie nicht, was sie jetzt tun sollte, aber nach drei Tagen waren sie meistens verschwunden, dorthin, wo Seelen hingehen.
     
    Ich starrte an die Decke und sah

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