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Anruf vom Partner

Anruf vom Partner

Titel: Anruf vom Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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weiß, es klingt verrückt, aber das ist es nicht. Ich werde Sie überall treffen, wo es Ihnen paßt. Wenn Sie mir ein paar Minuten Ihrer Zeit widmen könnten, brauchen Sie mir nur zu sagen, wo und wann. Ich werde dort sein.«
    Sie seufzte. »Na schön, Mr. Samson. Ein paar Minuten.«
    »Vielen Dank.«
    »Es gibt eine Bar namens McGinley's auf der East Washington Street. Sie ist ein paar Blocks von der East Street entfernt. Dort werde ich Sie gegen halb neun treffen.«
    »Ich werde hinfinden.«
    »Es gibt ein Hinterzimmer da, mit Tischen.«
    »In Ordnung.«
    Sie legte auf.
    Ich kannte McGinley's nicht, aber es konnte nicht lange dauern, die Bar zu finden. Bis halb neun hatte ich noch ein paar Stunden Zeit.
    Ich sah mich im Büro um. Zwei Stunden. Ich wußte nicht, was ich mit ihnen anfangen sollte. Ich blickte in mein Notizbuch. Potentielle Klienten, die auf Rückruf warteten. Ich sah das Telefon an.
    Also klingelte es.
    »Albert!« sagte Frank. »Hey, war doch toll, oder?«
    »Was?«
    »›Was?‹ ›Was?‹ Also, hört mal alle her, er sagt: ›Was?‹ Wenn das nicht der coolste Typ ist, den ich je kennengelernt habe!«
    »Frank, hören Sie auf mit dem Unfug, und verraten Sie mir endlich, wovon Sie reden.«
    »Von dem Werbespot natürlich! Alle sind total aus dem Häuschen deswegen.«
    Alle?
    »Ich habe ihn nicht gesehen«, sagte ich.
    »Haben ihn nicht gesehen! Albert, Baby!« Ich würgte kurz, und Frank nutzte die Zeit, um zu sagen: »Ich bin bei Lucys Mutter. Ich habe ein Video. Kommen Sie rüber. Die ganze Firma ist schon auf dem Weg.«
    »Die Firma? Die Polizei?«
    Frank lachte herzlich. »Sie sind ein Naturtalent, Albert, ein richtiges Naturtalent. Das sagen alle. Ich will nicht behaupten, daß mir das schon klargewesen wäre, als wir die Aufnahmen machten, aber im Schneideraum war es ganz offensichtlich.«
    »Was war offensichtlich?«
    »Auf dem Video verströmen Sie einen amateurhaften Professionalismus, der einfach unwiderstehlich ist.«
    »Ach wirklich?«
    »Absolut, total unwiderstehlich. Man kann sich nur alle zehn Finger danach lecken.«
    »Bevor Sie Schaum vorm Mund kriegen, geben Sie mir doch bitte mal kurz Lucys Mutter, ja?«
    »Ah, Liebe ist, wenn man seine Triumphe teilt. Das kann ich verstehen.«
    »Geben Sie ihr jetzt den Hörer, Frank!«
    Meine Herzdame kam ans Telefon. Ich sagte: »Müssen wir ihn einweisen lassen, oder geht er freiwillig?«
    »Wir geben eine kleine Party«, sagte sie. »Du bist der Ehrengast. Kommst du?«
    »Was soll das Ganze eigentlich, Kleines?«
    »Der Erfolg des ersten Werbespots für die Albert Samson Investigative Services Agency: ASISA.«
    »Die was?«
    »Als ihnen klar wurde, daß das Akronym ein Palindrom ist, hat es in ihren Gehirnen klick gemacht.«
    »In was für Gehirnen?«
    »Lucy hat die Grafik gemacht, und das ganze High-Tech-Zeug bringt deine ziellose, tapsige, gesunde Unschuld wunderbar zur Geltung.«
    »Ist der Bursche ansteckend oder so was?«
    »Die Kabelgesellschaft bekam sogar zwei Anrufe von Leuten, denen der Werbespot so gut gefiel, daß sie wissen wollten, wann er wieder gesendet würde. Frank hat ihn noch für zwei Wochen angesetzt, und er denkt darüber nach, seine ›filmischen‹ Ambitionen aufzugeben und seine eigene Werbeagentur zu gründen.«
    »Irgendwo im La-La-Land?«
    »Du hast den Spot also noch nicht gesehen?« fragte sie.
    »Nein«, sagte ich. »Ich habe ihn noch nicht gesehen.«
    »Solltest du aber.«
    »Oh. Geht klar.«
    »Ich habe deine elementare Attraktivität schon seit Jahren nicht mehr so deutlich gespürt.«
    »Meine was?«
    »Du kommst gut rüber. Und Frank hat die Sache gut verpackt. Die Frage ist nur, ob Leute, die einen Privatdetektiv brauchen, die Werbung auf Cab-Co sehen.«
    »Ich hatte, während ich weg war, Anrufe von fünf verschiedenen Leuten.«
    »Albert, das ist ja wunderbar!«
    »Ich denk schon.«
    »Wo liegt das Problem?«
    »Ich dachte, es wäre vielleicht ein Witz.«
    »Also ehrlich! Und heißt das, daß du noch niemanden zurückgerufen hast?«
    »Noch nicht.«
    »Na, dann verschwinde ich mal aus der Leitung«, sagte sie. Hinter ihr hörte ich ein Geräusch. »Frank meint, ob du wohl etwas Geld mitbringen könntest? Er braucht noch mal achthundert Dollar.«
    »Da ist er nicht der einzige.«
    »Regel das selber mit ihm.«
    »Hör mal, ich weiß nicht, ob ich überhaupt kommen kann. Ich habe um halb neun einen Termin im Osten der Stadt.«
    »Ich dachte, du hättest noch keinen von denen zurückgerufen.«
    »Es

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