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Anruf vom Partner

Anruf vom Partner

Titel: Anruf vom Partner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Seals-Ashworth.
    Der Beamte sah sie an und dann wieder mich.
    Ich sagte: »Aber ich war derjenige, der die Polizei gerufen hat.«
    »Damit wollten Sie lediglich vertuschen, was Sie getan haben«, sagte sie.
    »Ich fürchte, der armen Frau geht es nicht gut«, sagte ich.
    Seals-Ashworth produzierte noch ein paar Tränen. »Und ich habe gesagt, Sie seien menschlich!« sagte sie. »Wie jung und unschuldig ich doch bin!«
    Der junge und unschuldige Streifenpolizist blickte ständig von einem zum anderen.
    Dann hörten wir alle Schritte meine Außentreppe hinaufkommen. Wir sahen zur Tür, und ein zweiter Polizeibeamter, ein Sergeant, stürzte ins Zimmer.
    »Wise, was zum Teufel denken Sie sich dabei, den Schauplatz eines Waffenzwischenfalls zu betreten, bevor Ihre gottverdammte Verstärkung angekommen ist?«
    Der große, junge Streifenpolizist sagte: »Die Zentrale sagte, der Anrufer hätte gesagt, es sei vorbei.«
    »Also stellen Sie sich, bevor Sie etwas Sicheres wissen, wie ein Übungsziel vor die Haustür.«
    »Aber es ist vorbei, Sergeant. Ich kann nur nicht rausfinden, was passiert ist.«
    Der Sergeant sah mich an. Dann sah er Seals-Ashworth auf dem Boden sitzen. »O Mist«, sagte er. »Ich nehme alles zurück.«
    Der Streifenpolizist sagte: »Was?«
    Der Sergeant sagte: »Hallo, Cola.«
    Seals-Ashworth setzte sich auf und sagte: »Hallo, Jack.«
    Jack wandte sich an mich und sagte: »Sie müssen in letzter Zeit wegen irgendwas im Fernsehen gewesen sein, stimmt's?«
    »Ah, stimmt«, sagte ich.
    »Und Cola hat Sie mit der Waffe bedroht, ja?«
    »Ja.«
    »Was wollte Sie von Ihnen? Sollten Sie Kopfstand machen? Ihr die Schuhe ausziehen?« Er drehte sich zu ihr um. »Was war es diesmal, Cola?«
    »Nichts.«
    »Ich habe ihr die Waffe abgenommen.«
    »Oooh, harter Bursche«, sagte Sergeant Jack.
    Der junge Streifenpolizist hielt die Waffe immer noch zaghaft am Lauf fest.
    Jack sagte: »Ist sie das?«
    »Ja.«
    »Geben Sie mal her«, sagte Jack. Der Streifenpolizist gab sie ihm.
    Jack warf einen Blick auf die Waffe und zielte dann damit zwischen meine Augen.
    »He, Moment mal!« sagte ich.
    Er drückte ab.
    Ich sprang zur Seite, aber ich war Jahre zu spät.
    Die Explosion blieb jedoch aus. Kein plötzlicher Todesfall. Kein Meeting mit dem Heiligen Petrus, um ihm meine lahmen Ausreden zu präsentieren.
    Das einzige, was passierte, war, daß ich mir einen steifen Hals holte.
    Jack meinte: »Imitation. Wenn man nichts von Waffen versteht, sind sie ziemlich erschreckend. Wir müssen ihr allein in den letzten zwei Jahren sechs oder acht oder zehn von diesen Dingern abgenommen haben. Ich weiß nicht, wo zum Teufel sie sie herbekommt.«
    »Ich habe meine Quellen«, sagte Cola Seals-Ashworth.
    »Der Preis des Ruhms«, sagte Jack.
     
     

45
    »Der Preis des Sex-Appeals«, sagte meine Flamme. »Es war nicht komisch«, sagte ich. »Nein, das kann ich mir denken.« Sie lachte. Ich rückte ans andere Ende der Couch. Ich sagte: »Na, komm schon! Ich war vor ein paar Jahren schon mal im Fernsehen, und niemand hat Notiz davon genommen.«
    »Kann ich nicht ändern. Diesmal hast du dieses spezielle Etwas verströmt. Sogar ich hab's gemerkt. Ich habe darauf reagiert. Und wenn irgend jemand es besser wissen sollte…« 
    »Vielen Dank.« Sie lachte schon wieder. 
    »Hör mal, Kleines, ich habe Probleme«, sagte ich. »Ob du eine Sekretärin für die Fanpost einstellen sollst?«
    Ich sagte nichts. Daran erkannte sie, daß ich etwas Ernstes zu bereden hatte.
    »Geht es um dieses Bild?« fragte sie.
    Bobby Lees Zeichnung. »Ja, auch«, sagte ich.
    Sie wartete ab.
    »Ich bin da in einer extrem schwierigen Situation. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ob ich zu den Bullen gehen sollte oder was.«
    Meine Herzdame und ich reden nicht über Einzelheiten unserer Arbeit. Weil ich diese Regel absichtlich brach, wußte sie, daß es etwas Wichtiges sein mußte.
    »Na, komm schon«, sagte sie. Wir zogen uns in ihr Schlafzimmer zurück, wo man uns nicht unterbrechen würde.
    Sie hörte zu, während ich erklärte, wie ich zu einer Verbindung mit der meistgesuchten kriminellen Organisation von Indianapolis gekommen war.
    »Du? Mit der Scum Front?« Sie konnte nicht dagegen an.
    »Ich.«
    »Aber warum sind die zu dir gekommen?«
    »Weil ich allein arbeite, sagten sie.«
    Meine Herzdame runzelte die Stirn. »Woher wußten sie das?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht aus meinen Annoncen in der Zeitung. Aber sie haben mich auf die Probe gestellt, bevor sie mir ihre

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