APROPOS JANE ROBERTS - ERINNERUNGEN EINER FREUNDIN (German Edition)
„organisiert“, aber als ich damals meiner Mutter sagte, dass Ned und ich heiraten würden, war ihre erste wütende Reaktion: „Ich nehme an, das ist Janes Idee?“ Völlig verdutzt antwortete ich, dass Jane natürlich nichts damit zu tun habe, weshalb denn auch? Aber meine Mutter beharrte auf ihrer Überzeugung, dass dies alles Janes Plan sei und war nicht davon abzubringen. Sie und ich hatten noch viele weitere Auseinandersetzungen über dieses Thema und ich lernte nie etwas daraus; jedes Mal war es ein neuer Schock für mich zu spüren, wie intensiv ihr Zorn auf Jane war, die sie nur einmal getroffen hatte, und wie sehr sie Jane oder wohl mehr noch meine Freundschaft mit Jane als geheimnisvoll und vage bedrohlich betrachtete – genau so wie der Charakter Lounze in Die Kastanienkette geschildert wird.
Was ich meiner Mutter in jenen Tagen nicht sagte, war, dass – oh je! – ihr Enkel (Sean) bereits auf dem Weg war. Aber wahrscheinlich ist es zu weit hergeholt zu erwähnen, dass „Sean“ die gälische Form von „John“ ist – wie bei Olives erstgeborenem Sohn Johnnie Watkins, dem Bruder von Sue – alles in allem eine niedliche kleine Pirouette, die ich bewusst vergessen hatte, bis ich die Geschichte wieder las; Seans und meine Beziehung war immer eher eine geschwisterliche als eine Eltern-Kind-Beziehung gewesen; aber nun Stopp, denn wie weit kann man in dieser Sache eigentlich noch gehen?!
Na ja, ich weiß es nicht. Aber es gibt wirklich noch mehr: Es ist in der Tat aufrüttelnd, die „Größeren-Selbst“-Namen zu betrachten, die in Die Kastanienkette den Mädchen, die der Vereinigung beitreten, gegeben werden – das Ganze erinnert mich an die Wesenheitsnamen, die Seth in Janes ASW-Klasse (und in anderen Sitzungen) durchgibt und an die klar mitschwingende Bedeutung, die der Klang dieser Namen für jene haben soll, für die sie ausgesprochen werden. Diese ganze Wesenheitsnamen-Geschichte war mir am Anfang etwas unbehaglich und ist es sogar bis zu einem gewissen Grad auch heute noch, obwohl ich den Gedanken intuitiv verstehe und meinen eigenen Namen „Oranda“ sehr gern habe (er tönt zwar auch eine Spur mädchenhaft). Auch in Die Kastanienkette drücken die Personen anfänglich ihren Widerstand gegen das „Annehmen“ dieser neuen Namen aus…
Wie Jane selbst später bemerkte, taucht die zugrunde liegende Natur ihrer eigenen zukünftigen Lebensziele durchwegs bereits in ihren frühen Gedichten und Geschichten auf, und so ist es überhaupt nicht erstaunlich, diese Körnchen von vorausblickenden möglichen Ereignissen hier eingefügt zu finden – oder auch in den Kurzgeschichten, Romanen oder Gedichten von irgendjemand anderem.
Trotzdem staune ich über die intuitive Kommunikation und über die inneren Stimmen, auf die wir alle reagieren, wenn wir uns auf unser Lebensziel hinbewegen. Wenn ich an Janes Erzählungen über ihre ersten Veröffentlichungen ihrer Fantasy-Geschichten in den Männermagazinen wie Topper und Dude zurückdenke, erinnere ich mich auch an jenen bestimmten Sommernachmittag in den späten Fünfzigerjahren in Webbs Mills. Als Dreizehn- oder Vierzehnjährige warte ich im Haus meiner Freundin Shirley, während sie ihre Putzarbeiten macht, damit wir nachher zusammen im Bach herumwaten können oder was auch immer wir jeweils tun. Jeden Samstag muss Shirley das ganze Haus von oben bis unten putzen, während ihre Eltern und ihre zwei älteren Brüder den ganzen Tag weg sind. Irgendwo in meinem Hinterkopf finde ich das einen ziemlich miesen Handel, obwohl ich es nicht sage. Ich biete an, ihr zu helfen, aber sie sagt, sie müsse diese Arbeit allein tun. Während also Shirley den Küchenboden aufwischt, wandere ich in ein Hinterzimmer und finde einen Haufen Männermagazine, die in einer Ecke hinter ein paar Stiefeln vermodern. Da mich zuhause nie jemand am Lesen gehindert hat, setze ich mich auf den Boden und wühle mich durch die Magazine hindurch.
Es sind alles Ausgaben von Topper und Dude und nebst den (vom heutigem Standpunkt aus sehr anständigen) Fotos nackter Damen fällt mir vor allem auf, dass jede Ausgabe eine Sciencefiction-Geschichte enthält. Ich habe sicher schon ein halbes Dutzend davon gelesen, bis Shirley kommt und sieht, was ich da mache und mir befiehlt, die Magazine sofort wieder genau dorthin zu legen, wo sie waren, damit ihre Brüder nicht wütend auf mich werden.
Ich erinnere mich nicht mehr an die Geschichten, aber es wäre wahrscheinlich amüsant, sie
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