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Archer, Jeffrey

Archer, Jeffrey

Titel: Archer, Jeffrey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abels Tochter
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Delegierten in Alaska und zwei in Arizona verlor, war ihre einzige Hoffnung ein nochmaliges Unentschieden, denn dann konnte vor dem nächsten Wahldurchgang ihre Version der Besprechung mit Parkin im Fernsehen gezeigt werden. Sie verlor eine Stimme da, eine Stimme dort, doch als Illinois standhaft blieb, hoffte sie auf eine Trendumkehr. Edward und sein Team hatten ihre Anrufe pausenlos fortgesetzt.
    Dann kam der nächste Schlag.
    Der Wahlkampfmanager rief Edward an und teilte ihm mit, Parkins Leute hätten im Saal das Gerücht verbreitet, Florentyna habe das Angebot angenommen – ein Gerücht, das Florentyna nicht entkräften konnte. Staat um Staat wurde aufgerufen, und Edward kämpfte um jeden Delegierten. Als man bei West Virginia angelangt war, fehlten Parkin nur noch fünfundzwanzig Delegierte. Er erhielt einundzwanzig von diesem Staat, brauchte also nur noch vier Delegierte von Wisconsin. Florentyna war sicher, daß der letzte Staat, Wyoming, ihr treu bleiben werde.
    »Der Staat von Wisconsin, der sich seiner Verantwortung heute abend voll bewußt ist« – wieder war es totenstill im Saal – »und die Einigkeit der Partei über alle persönlichen Erwägungen stellt, gibt seine elf Stimmen dem nächsten Präsidenten der Vereinigten Staaten, Pete Parkin.«
    Die Delegierten tobten und rasten. In der Suite 2400
    wurde das Resultat in fassungslosem Schweigen aufgenommen.
    Ein billiger, aber brillanter Trick hatte Florentyna zu Fall gebracht. Und das Geniale daran war, daß die Demokraten ohne weiteres das Weiße Haus an die Republikaner verlieren konnten, falls sie richtigstellte, was sie mit Parkin besprochen hatte. Und natürlich wäre sie dann der Sündenbock.
    Dreißig Minuten später betrat Pete Parkin unter Jubelrufen und den Klängen von »Happy Days Are Here Again« die Arena. Zwölf Minuten lang winkte er den Delegierten zu, dann sagte er: »Ich hoffe morgen mit der großartigsten Frau Amerikas auf diesem Podium zu stehen
    – ein Team, das die republikanischen Elefanten vernichtend schlagen wird!«
    Wieder brachen die Delegierten in tosenden Beifall aus.
    Florentynas Mitarbeiter schlichen in ihre Zimmer zurück, bis sie selbst schließlich mit Edward allein war.
    »Soll ich annehmen?«
    »Du hast keine Wahl. Lehnst du ab, und die Demokraten verlieren, wird man dir die Schuld geben.«
    »Und wenn ich die Wahrheit sage?«
    »Man wird dich mißverstehen und eine schlechte Verliererin nennen, weil du die Versöhnungsgeste deines Rivalen abgelehnt hast. Vergiß auch nicht, daß Präsident Ford vor zehn Jahren prophezeite, eine amerikanische Präsidentin müßte zuerst Vizepräsidentin sein, damit sich das Volk an diesen Gedanken gewöhnt.«
    »Das stimmt vielleicht, aber wäre Nixon heute noch am Leben, er würde Parkin anrufen und zu dem Trick gratulieren, der noch wesentlich besser ist als alles, was er selbst gegen Muskie und Humphrey unternommen hat«, sagte Florentyna verbittert. »Ich gehe schlafen, Edward.
    Morgen früh werde ich einen Entschluß gefaßt haben.«
    Um halb neun sandte Parkin einen seiner Mitarbeiter zu Florentyna, um ihre Entscheidung zu erfahren. Sie sagte, sie wolle ihn nochmals persönlich sprechen.
    Diesmal erschien Parkin begleitet von drei Fernsehteams und sämtlichen Reportern, die einen roten Presseausweis ergattert hatten. Obwohl sie sich vorgenommen hatte, Parkin keine Vorwürfe zu machen, fiel es Florentyna schwer, sich zu beherrschen, als sie allein waren. Sie fragte ihn nochmals, ob er tatsächlich beabsichtige, nur eine Regierungsperiode im Weißen Haus zu bleiben.
    »Ja«, erwiderte er und sah ihr fest in die Augen.
    »Und bei der nächsten Wahl werden Sie mich voll unterstützen?«
    »Das verspreche ich Ihnen.«
    »Unter dieser Bedingung bin ich bereit, das Amt einer Vizepräsidentin zu übernehmen.«
    Als er gegangen war, ließ sich Edward das Gespräch schildern und meinte abschließend: »Wir wissen genau, wieviel seine Versprechungen wert sind.«

    Als Florentyna am späten Abend die Konventhalle betrat, wurde sie stürmisch begrüßt. Pete Parkin hielt ihre Hand hoch, und die Delegierten jubelten. Nur Ralph Brooks sah verärgert drein.
    Florentynas Rede, mit der sie die Kandidatur für das Amt der Vizepräsidentin annahm, gehörte nicht zu ihren brillantesten, trotzdem wurde anhaltend Beifall geklatscht.
    Den stärksten Applaus aber erhielt Pete Parkin, als er sich an die Delegierten wandte; schließlich war er der Held der Stunde und hatte die Partei wieder

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