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Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition)

Titel: Ardeen: Band 1: Der Kreis der Magie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Kraft
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ist er wie ein Edelmann der Tiefländer und seine Haltung drückt aus, dass er es gewohnt ist, zu befehlen .
    Der Mann wandte sich nun an Talasin. „Endlich. Ich dachte schon, ich müsste hier ewig warten!“, bemerkte er sehr von oben herab, dann beschwerte er sich sogleich. „Habt Ihr nicht etwas vergessen, Meister Talasin? Oder soll ich den hier etwa an der Hand nehmen und durchs Tor führen?“
    Ich bin nicht ‚Der hier‘! Aber der Mann muss selber sehr mächtig sein, dass er so respektlos mit dem Magier Talasin spricht. Und leiden können die zwei sich offensichtlich auch nicht.
    Die Güte aus Talasins Stimme war verschwunden, als er entgegnete: „Ich hoffe, Ihr findet Erfüllung in Eurer neuen Aufgabe, Meister Raiden.“
    Also auch ein Magier. Das hätte ich jetzt nicht vermutet.
    Noch während Meister Raiden sprach, formten sich Zauber in der Luft und schwere eiserne Ketten legten sich um Eryns Hand- und Fußgelenke, dafür wurde der Bewegungsbann von ihm genommen. Zwar hatte Eryn inzwischen die Macht der Zauberei zur Genüge kennengelernt, doch war er trotzdem erschrocken, als das schwere Eisen aus dem Nichts um seine Gelenke erschien. Er wollte laut protestieren, aber die Magier hatten kein Interesse an seinen Worten. Sprich, ein Zauber verhinderte es. Was soll das jetzt? Zeigen sie nun ihr wahres Gesicht?
    „Ich hatte doch gesagt, dass ich nicht gedenke, dieses verkommene Subjekt auch nur mit den Fingerspitzen anzulangen! Eure Arbeit ist ungenügend, Meister Talasin. Aber bemüht Euch nicht weiter, ich mache den Rest selbst“, giftete Meister Raiden und um Eryns Hals legte sich ein eiserner Kragen, an dem ein Strick befestigt war, dessen Ende nun in Prinz Raidens Hand lag.
    „Ich bin nicht so bewandert in diesen Dingen wie Ihr. Gehabt Euch wohl, Meister Raiden“, und ohne eine Antwort abzuwarten, wandte sich Meister Talasin um und verließ den Raum.
    Inzwischen hatte sich ein Meer aus wirbelnden Farben in dem Torbogen gebildet und Eryn starrte gebannt darauf. Unerwartet traf ihn ein Stoß in den Rücken und er stolperte durch das Tor. Wirr wirbelten Farben durcheinander, dann beendete Eryn sein Stolpern und fiel auf alle viere. Sein Blick war nun direkt auf einen dunklen Holzboden gerichtet.
    „Steh auf!“, kommandierte die genervte Stimme des Prinzen und die Worte wurden mit einem heftigen Ruck an dem Seil unterstrichen. Urg, der erwürgt mich fast. Was ist das bloß für ein Scheißtyp? Keiner von den netten Magiern, scheint mir.
    Prinz Raiden wartete nicht einmal, bis Eryn auf die Beine gekommen war, sondern fing an, Zauber zu rezitieren. Offensichtlich veränderte sich erst einmal nichts. Das waren Banne, so weit kenne ich mich inzwischen aus.
    „So, das sollte vorerst genügen.“ Die Unwissenden sind von Intonierungen immer so beeindruckt. Ein bisschen Einschüchterung kann nicht schaden, sonst merkt der Tölpel vielleicht gar nicht, dass ich zaubere. Auch wenn ich das Geplärr persönlich absolut hasse. Und nun, Bürschchen, werden wir einen anderen Tonfall anschlagen. Ich habe nämlich nicht vor, mich ewig mit dir abzugeben. „Und jetzt erkläre ich dir genau ein einziges Mal die Spielregeln. Also pass gut auf. Dem ersten Magier ist es ein besonderes Anliegen, dass du dich fortan hingebungsvoll dem Studium der Magie widmest. Je früher du deinen dummen Widerstand aufgibst, umso besser. Es spart mir Zeit und Mühen und dir wahrscheinlich eine Menge Unannehmlichkeiten. Denk darüber nach, während ich erst einmal ein Mahl zu mir nehme.“ Diese unglaublich langweilige Versammlung der Ergebnislosigkeit ging wieder einmal viel zu lange und mir knurrt der Magen. Um den Hampel hier kann ich mich auch noch später kümmern, der läuft mir nicht weg. Vielmehr klebt er mir jetzt wie ein Klotz am Bein.
    Trotz der Verschärfung seiner Lage meinte Eryn sich rebellisch zeigen zu müssen: „Ihr verdammten Zauberer könnt mich alle mal!“
    Ein harter Schlag traf ihn ins Gesicht, dabei hatte sich Prinz Raiden keinen Zentimeter bewegt und stand immer noch so ruhig da wie zuvor. Was für ein primitiver Bauer. „Überdenke dein Benehmen, Bursche. Und Eines solltest du dir merken: Ich bin nicht der gütige Meister Talasin vom Weißen Turm.“
    Dann rief Prinz Raiden nach den Wachen und zwei Soldaten, gekleidet in Schwarz und Silber, betraten den Raum.
    Bei den Göttern, das sind dieselben Männer, die unser Lager in den Bergen überfallen haben, stellte Eryn mit Schrecken fest. Die Männer packten ihn

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