Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)
es nicht mehr dazu gekommen ist, sodass meine ganzen Sachen noch im Royal Oak sind. Hat jemand im Hotel Bescheid gesagt, dass ich im Krankenhaus liege?«
»Ich kümmere mich darum, dass das Hotel informiert wird«, versprach sie. »Ich nehme an, für den Moment müssen Sie ohnehin dort eingecheckt bleiben, zumindest so lange, wie Sie hier im Krankenhaus liegen müssen.«
»Meine ganzen Sachen sind dort, einschließlich meinem Pass.«
»Wir schlagen dennoch vor, dass Sie nach Ihrer Entlassung in ein anderes Hotel ziehen.«
Gervase schnitt eine Grimasse. »Serena hat angerufen. Sie besteht darauf, dass ich bei ihnen einziehe. Poppy Trenton hat sie gleich gestern Abend angerufen und erzählt, was passiert ist. Alle beide, Poppy und Serena, haben gedroht, mich zu besuchen.« Er schloss für einen Moment die Augen. »Serena meint, ich brauche Schonkost, um wieder zu Kräften zu kommen. Das Essen im Krankenhaus ist nicht gut genug. Und ich dachte, ich wäre dem Lammeintopf entkommen. Ich glaube, meine Cousine hat an einem Lagerfeuer Kochen gelernt, bei den Pfadfindern. Sie hat seit damals keine Fortschritte mehr gemacht. Spielen Sie ihr ja nicht die Stelle auf dem Band vor, wo ich das sage …« Er deutete auf den Rekorder und lächelte schwach.
Jess erwiderte sein Lächeln und schüttelte den Kopf. »Keine Sorge.«
Für eine Weile schwiegen beide, und Gervase starrte an ihr vorbei auf die gegenüberliegende Wand. »Wenn Sie wollen, gehe ich jetzt und komme später noch einmal wieder«, sagte sie schließlich leise.
»Nein, nein, bleiben Sie. Aber bedrängen Sie mich nicht, okay? Also, ich verließ Serenas Haus und machte mich auf den Rückweg nach Weston St. Ambrose. Der Weg führte praktisch an Key House vorbei. Ich hatte zwar wichtige Dinge zu tun, aber ich beschloss, den kleinen Umweg zu nehmen und nachzusehen, ob alles in Ordnung war beim Haus. Ich dachte, es würde nicht mehr als zehn Minuten dauern. Ich parkte den Wagen unter der Hecke und schaltete die Scheinwerfer aus … Vielleicht hätte ich sie anlassen sollen. Dann hätte ich vielleicht gesehen, dass sich jemand anders auf dem Grundstück herumtrieb. Ich bin ein wenig durch das Haus gelaufen. Es machte eine Menge Lärm wegen der ganzen Trümmer auf dem Boden. Wenn jemand mir gefolgt wäre, hätte ich es nicht gehört. Er hätte genau gewusst, wo ich bin, wegen des Lärms, den ich veranstaltet habe. Ich hatte eine Taschenlampe bei mir. Ich leuchtete damit die Wände der Küche ab. Ich persönlich bedaure nicht, dass Key House niedergebrannt ist, aber der schlechte Zustand der Ruine macht mir Sorgen. Während die junge Frau, Sarah Gresham, dort war, fielen die Überreste eines Schranks herunter. Sie hätten sie beinahe erschlagen. Ich konnte sie gerade noch rechtzeitig wegziehen. Wir fielen beide zu Boden. Sie kreischte, als wäre ich ein Geist. Ich dachte, sie hielt mich für den Mörder, aber dann stellte sich heraus, dass es die Ähnlichkeit mit ihrem toten Lebensgefährten war, die sie so erschreckt hatte. Es muss ihr einen höllischen Schrecken eingejagt haben. Wie dem auch sei, gestern Abend dachte ich nur, dass ich vielleicht besser verschwinden sollte, damit mir nicht auch noch ein Brocken auf den Kopf fällt …« Gervase verzog ironisch die Lippen. »Dann wurde mir bewusst, dass ich nicht alleine war. Jemand anders war im Haus. Ich konnte nicht sehen, wer es war, aber ich wusste, dass ich nicht mehr alleine war.«
»Sie haben jemanden gehört?«
Er nahm sich einen Moment Zeit, um über seine Antwort nachzudenken. »Nicht in diesem Augenblick«, sagte er schließlich. »Ich habe nur … Sicher kennen Sie dieses Gefühl auch, wenn Sie beobachtet werden? Ich kann nicht genau sagen, was mich gewarnt hat, wenn überhaupt. Es war ein Atmen. Jemand atmete laut, sodass ich es hören konnte.«
»Kurzatmig?«, fragte Jess. »Angestrengt?«
»Nein, mehr … aufgeregt. Ich rief laut, ob jemand da wäre.«
»Und niemand hat geantwortet?«
»Niemand«, antwortete Gervase vielleicht einen Hauch zu entschieden.
»Sie haben soeben gesagt, dass Sie zuerst nichts gehört hätten, außer einem Geräusch wie lautem Atmen«, sagte Jess leise. »Sie hatten das Gefühl, nicht allein zu sein, und Sie riefen laut, wer da wäre. Sind Sie sicher, vollkommen sicher, dass niemand geantwortet hat?«
»Sie sind ein richtiger Sherlock Holmes, wie?«, sagte Gervase verdrossen. »Legen jedes kleine Wort auf die Goldwaage. Kann auch sein, dass ich mich geirrt habe mit dem
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