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Auferstehung

Auferstehung

Titel: Auferstehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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dem ich abrechnen muss«, antwortete Harry, und kalte Entschlossenheit erhärtete seine Entscheidung.
    »Ich glaube, dass die Antworten in dir selbst liegen, mein Junge. Lass mich dir nur eine Warnung geben: Als Dragosani bei mir war, fühlte ich noch etwas anderes in ihm. Es war nicht bloß seine Nekromantie. Harry, in diesem Mann steckt etwas Böses, das älter ist als die Zeit! Nichts und niemand ist vor ihm sicher. Nicht einmal die Leute, die glauben, sie könnten ihn kontrollieren.«
    »Ich werde die Antworten finden, Keenan, und zwar alle. Mit Ihrer Hilfe. Jedenfalls solange Sie mir diese Hilfe geben können.«
    »Ich habe darüber nachgedacht, Harry«, sagte der andere. »Und weißt du, ich glaube nicht, dass dann Schluss ist. Das bin nicht ich. Was du hier siehst, das war ich einmal – genauso wie das Baby, das in Südafrika geboren wurde, und wie der junge Mann, der mit siebzehn in die britische Armee eintrat, und wie derjenige, der dreizehn Jahre lang Chef des E-Dezernats war. Sie sind alle vergangen, und dieser Körper wird in den Flammen ebenfalls dahingehen. Mein Ich wird jedoch weiter hier sein. Irgendwo.«
    »Das hoffe ich«, sagte Harry und öffnete seine Augen, stand auf und vermied es, einen Blick auf den Raum zu werfen.
    »Such dir also ein Hotel«, sagte Gormley, »und komm zurück, sobald du kannst. Je früher wir anfangen, desto besser. Und später – ich meine, wenn die ganze Sache ausgestanden ist, falls das möglich ist ...«
    »Ja?«
    »Na ja, es wäre schön, wenn du irgendwann nach mir sehen könntest. Weißt du, wenn ich mich nicht irre, bist du der Einzige, der das kann. Du weißt, du wirst immer willkommen sein.«
    Eine Stunde später schloss sich Harry in seinem billigen Hotelzimmer ein und nahm erneut Kontakt mit Gormley auf. Wie immer, wenn bereits eine Verbindung bestanden hatte, war es sehr einfach. Der Ex-Chef des E-Dezernats erwartete ihn; er hatte sich überlegt, was er ihm erzählen sollte, und bot die Informationen geordnet nach Wichtigkeit an. Gormley begann mit dem Dezernat selbst – einem genaueren Blick darauf und auf die Menschen, die in ihm arbeiteten – und fuhr mit den Gründen fort, weshalb Harry in der gegenwärtigen Situation Gormleys Stellvertreter nicht kontaktieren sollte.
    »Es wäre zu zeitaufwendig«, erklärte Gormley. »Natürlich wäre es lohnend. Du würdest finanziell unterstützt, aber sie würden dich auch gerne genau untersuchen. Sie wären darauf versessen, dein Talent zu testen. Gerade jetzt, nach meinem Tod, und wenn herauskommt, was jemand mit meiner Leiche angestellt hat ...«
    »Sie glauben, dass man mich verdächtigen könnte?«
    »Einen Necroscopen? Natürlich wärst du verdächtig! Ich habe zwar eine Akte über dich, aber sie ist ziemlich skizzenhaft und unvollständig – und in Wirklichkeit bin ich der Einzige, der sich für dich hätte verbürgen können. Du siehst, bis unsere Seite dich für gut befunden hätte, hätten die anderen schon einen Vorsprung gehabt. Die Zeit ist entscheidend, Harry, man darf sie nicht verschwenden. Also versuch nicht, dich jetzt dem Dezernat anzunähern, sondern arbeite auf eigene Faust. Die Einzigen, die im Moment überhaupt etwas über dich wissen, sind ja Dragosani und Batu. Die Schwierigkeit dabei ist natürlich, dass Dragosani alles über dich weiß, denn er hat mir das Wissen ja gestohlen! Was wir uns jetzt fragen müssen, ist: Warum hat Borowitz die beiden hierhergeschickt? Warum jetzt? Was braut sich da zusammen? Oder streckt er nur ein wenig seine Fühler aus? Natürlich hat er bereits früher Agenten hier gehabt, aber sie haben bloß Informationen zusammengetragen. Es waren Feinde, und sie suchten nach Informationen – aber sie waren keine Killer! Also was ist geschehen, dass Borowitz zu dem Entschluss kam, einen kalten ESP-Krieg in einen heißen zu verwandeln?«
    Harry berichtete von Shukshin und lieferte einen kurzen Überblick darüber, wie er die Sachlage sah und einschätzte.
    Gormleys Gedanken waren durchaus ironisch, als er Antwort gab: »Es sieht so aus, als ob du doch schon eine Weile für uns gearbeitet hättest. Wie schade, dass ich von dem Ganzen nichts wusste, als ich dich damals besuchte. Wir hätten die Arbeit so viel schneller erledigen können. Shukshin war für dich vielleicht wichtig, Harry, aber in Wirklichkeit war er ein ganz kleiner Fisch. Vielleicht hätten wir es sogar geschafft, ihn zu unserem Nutzen einzusetzen.«
    »Ich wollte ihn allein«, sagte Harry heftig. »Ich

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