Back to Paradise (German Edition)
Damon, während wir zu der Pizzeria ein paar Blocks vom Campus entfernt laufen. Er hat gesagt, eine Gruppe Highschoolschüler würde uns dort treffen, damit sie sich unsere Storys anhören können.
»Er bleibt heute Abend zu Hause«, sagt Damon. »Ich glaube, er braucht Zeit, um runterzukommen und darüber nachzudenken, wieso er hier ist.«
Ich seufze im Bewusstsein der Wahrheit, die hinter allem steckt. »Er will nicht Teil dieser Gruppe sein.«
»Ja, trotzdem gehört er dazu«, sagt Damon, als sein Han dy zu klingeln beginnt. »Er muss einfach seine Gefühle in den Griff bekommen.«
Als Damon rangeht, taucht Matt an meiner Seite auf. »Alles okay mit dir?«, fragt er.
Ich nicke. »Ich bin irgendwie froh, dass Caleb nicht mitgekommen ist.«
»Ich auch.«
Ich werfe Matt einen fragenden Blick zu. »Warum?«
»Weil es dich aufzuregen scheint, wenn er in der Nähe ist.« Er zuckt verlegen mit den Schultern. »Und ich möchte nicht, dass du dich aufregst.«
Ich lege einen Arm um Matt und lächle zu ihm hoch. »Danke, dass du so ein guter Freund bist«, sage ich und lehne mich an ihn, während wir hinter den anderen hergehen.
Er legt ebenfalls einen Arm um mich. »Kein Ding.«
Es ist schön zu wissen, dass ich Matt an meiner Seite habe. Während der Physiotherapie haben wir ein bisschen geredet und über Robert gejammert, unseren Physiotherapeuten. Robert bringt seine Patienten gern bis an ihre Grenzen, ob es ihnen passt oder nicht.
»Caleb ist kein schlechter Kerl«, versichere ich ihm.
»Ich weiß«, sagt Matt. »Caleb ist in Ordnung. Alle von uns müssen mit irgendwelchem Scheiß klarkommen. Caleb scheint nur tiefer drin zu stecken als wir.«
»Von allen hier scheinst du mit deinen Problemen am besten klarzukommen«, sage ich zu ihm.
»Alles nur Show. Die Wahrheit ist, ich halte das hier zwar für eine gute Sache, habe aber trotzdem schwer daran zu kauen, dass einige dieser Kids von gestern Abend mich angesehen haben, als sei ich ein totaler Trottel.« Er schweigt kurz, dann fügt er hinzu: »Andererseits war ich ja auch ein totaler Trottel, aber wenn sie so gucken, dann fühlt es sich an, als würde ich alles noch einmal durchmachen. Ich frage mich, ob ich mich je an die Blicke und das Geglotze gewöhnen werde.«
»Ich nicht«, gebe ich zu. »Anfangs war ich jedes Mal schrecklich unsicher, wenn ich einen Raum betreten habe … ich spürte alle Blicke auf mir ruhen. Ich werde immer noch mitleidig angestarrt, was vielleicht noch schlimmer ist, als wie ein Trottel angeglotzt zu werden so wie du.«
»Ach, komm schon, Maggie. Wir haben beide Behinderungen, die nicht zu übersehen sind. Das unterscheidet uns von den anderen in unserer Gruppe. Und wir versuchen beide, über unsere Expartner hinwegzukommen.«
Matt bleibt stehen und lässt die anderen vorausgehen. »Kannst du dir uns als Paar vorstellen?«, fragt er mich.
Ich bin nicht sicher, ob er nur laut überlegt, wie die Leute wohl reagieren würden, wenn sie ein humpelndes Mädchen und einen einarmigen Jungen zusammen sähen, oder ob er tatsächlich wissen möchte, ob ich mir vorstellen könnte, mit ihm zusammen zu sein.
Ich habe bisher noch nie darüber nachgedacht.
Matt ist hinreißend.
Er ist süß.
Er ist ein anständiger Kerl.
Aber …
»Das war eine rhetorische Frage, oder?«, sage ich.
Er streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und steckt sie hinter meinem Ohr fest. »Vielleicht. Aber vielleicht auch nicht.«
Er beugt sich zu mir runter, und ich weiß, dass er mich jetzt küssen wird. Ich sollte es zulassen, und sei es nur aus dem Grund, um mir selbst zu beweisen, dass ich offen dafür bin, mit jemand anderem als Caleb zusammen zu sein.
Seine Lippen berühren meine und er schlingt seinen Arm um mich. Sein Kuss weckt in mir keine brennende Leidenschaft wie Calebs Küsse, aber ihn zu küssen, ist angenehm und sicher und behaglich und …
Ich löse mich von ihm. »Ich kann nicht.«
Matt wirkt betrübt. »Vielleicht sind wir doch noch nicht bereit für jemand Neuen.«
Das Handy in meiner Handtasche fängt an zu klingeln. Ich weiß nicht, ob Matt richtig-oder falschliegt. Ich mag Matt … ich habe Matt schon immer gemocht. Er ist ein toller Kerl, und jedes Mädchen sollte sich glücklich schätzen, mit ihm zusammen zu sein.
Also wieso konnte ich Matt nicht küssen, ohne an Caleb denken zu müssen?
Mein Handy klingelt erneut und ich angle es aus der Tasche. Es ist wahrscheinlich Mom, der ich vorhin eine Nachricht hinterlassen
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