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Bärenmädchen (German Edition)

Bärenmädchen (German Edition)

Titel: Bärenmädchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Berlin
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Ton: „Los schieb deinen Hintern her, und nimm die Hände nach hinten. Wir wollen doch sehen, wie du ohne deinen Urwald untenherum aussiehst.“
    Anne beeilte sich, dem Befehl nachzukommen. Verbissen bemühte sie sich, an die Teflonschicht zu denken.
    „Ja, zeig uns deine Lustgrotte“, tönte die andere Schwester. Die Pausbäckige lachte wiehernd und lief jetzt selbst offensichtlich zu Höchstform auf. „Bei dem Wackelarsch und dem Karpfenmaul werden in den nächsten Wochen ganz andere Körperöffnungen frequentiert werden, könnte ich wetten. Da setzt die kleine Möse richtig Spinnweben an, wenn ich unsere Herren hier richtig einschätze“, sagte sie.
    Kein Batgirl, keine Teflonschicht, nur pure Verlegenheit. Die gemeinen Worte trafen sie, wie die Ohrfeige von vorhin. Sie wusste, dass sie eine knallrote Birne hatte. Als die Pausbäckige zum Kleiderstapel auf dem Tisch griff und ihr einen Jogginganzug reichte, schnappte sie nach ihm wie eine Ertrinkende nach dem Rettungsring. Sie schlüpfte hinein, froh, ihre Nacktheit bedecken zu können, auch wenn das Fehlen eines Slips und die bloßen Brüste unter dem Oberteil ihr längst nicht das Gefühl gaben, vollständig bekleidet zu ein. Außerdem war er mindestens eine Nummer zu klein.
    Als die Pausbäckige dann aus dem Karton einen der länglichen Gegenstände nahm und schräg hinter sie trat, wagte sie kaum sich zu rühren. Nur aus den Augenwinkeln sah sie, dass die Schwester ein Halsband in der Hand hielt. Es war schwarz und etwa zwei Finger breit. Vorne war ein Metallring in das Material eingearbeitet. An den Enden konnte sie Verschlüsse aus Metall entdecken. An den Seiten waren längliche weiße Schildchen zu sehen. In dunkelroten großen Blockbuchstaben hatte jemand ihren Namen darauf eingetragen: A N N E. Darunter stand eine Nummer aus sechs oder mehr Ziffern. Genaueres konnte sie nicht sehen, denn nun wurde es ihr umgelegt.
    „Mach es nicht wieder so stramm wie neulich, Maximiliane. Nicht das uns die Kleine aus den Latschen kippt. Die haben noch‘ ne ordentliche Strecke zum Marschieren vor sich“, hörte sie die andere Schwester sagen.
    Daraufhin wandte sich die Pausbäckige an Anne. Barsch erklärte sie: „Wenn du Probleme damit bekommst, sprichst du einen Alpha an. Du selbst kannst es nicht abnehmen. Dazu ist ein spezieller Schlüssel nötig. Durchschneiden lässt es sich ebenfalls nicht. Zumindest nicht ohne dein Hälschen ebenfalls aufzuschlitzen. Es ist aus einem speziellen, sehr widerstandfähigen Kunststoff. Hast du verstanden?“
    Anne nickte.
    „Das heißt ja, Frau Schröter.“
    „Ja, Frau Schröter.“
    Die Pausbäckige nestelte an Annes Hals herum. Mit einem metallischen Klicken rasteten die Enden ineinander. Das Material war recht weich und fühlte sich nicht unbedingt unangenehm an. Erleichtert merkte Anne, dass sie weiterhin frei Atmen konnte, dennoch vermittelte ihr das Halsband, so geschmeidig es auch anlag, sofort das Gefühl gefangen zu sein. Besonders den Gedanke, dass sie es nicht selbst entfernen konnte, war beängstigend.
    „Keine Sorge“, meinte unterdessen die Pausbäckige und schob grob ihre Finger zwischen Halsband und Annes Hals. „Zwei Finger passen locker rein. Alles nach Vorschrift. Das süße Ding soll sich doch wohl fühlen bei uns“, krähte sie. „Schau nur, wie gut ihr unser Halsschmuck steht. Sie ist wie dafür gemacht. Jetzt aber rasch, rasch hinaus zu den anderen Täubchen.“
    Sie gab Anne einen knappen Wink zu folgen und stampfte aus dem Untersuchungszimmer. Es ging eine Treppe herunter, dann gelangten sie wieder in die Eingangshalle. Inzwischen herrschte hier mehr Betrieb. Sie glaubte Handwerker und Lieferanten zu sehen. Andere Männer in Freizeitkleidung oder teuren Anzügen hielt sie für Hotelgäste. Manche der Frauen waren ähnlich wie Jennifer angezogen, andere nicht. Niemand beachtete sie und Anne war froh darüber. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie von diesen Menschen Hilfe bekommen würde.
    Durch eine breite Doppeltür ging es ins Freie. Sie betraten eine niedrige Empore, die hinter dem Gebäude lag. Stufen führten auf einen weiteren Hof herunter. Neun blasse, verheulte Gesichter starrten von dort zu ihnen herauf. Es waren die Mädchen, die mit Anne gekommen waren. Sie alle hatten unterschrieben!
    Anne wusste, dass es falsch war so zu denken. Jedes Mädchen in der Gewalt dieser Leute war eines zu viel, trotzdem fand sie den Anblick ihrer Reisegefährtinnen unendlich tröstlich. Alle trugen den

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