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Belgarath der Zauberer

Belgarath der Zauberer

Titel: Belgarath der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gekommen, und er hat sich in dieser Zeit nicht wesentlich verändert. Silk hält sich häufig dort auf; er, Garion und ich kamen auf unserem Weg nach Cthol Mishrak hier durch, zum Treffen zwischen Garion und Torak. Niemand wohnt lange in Yar Gurak; deshalb hält es auch niemand für wichtig, feste Gebäude zu errichten. Ich stellte mein Zelt am Ende einer der schlammigen Straßen auf und mischte mich ohne große Schwierigkeiten unter die Leute. In den Lagern der Goldsucher in Gar og Nadrak gibt es ein buntes Völkergemisch, und persönliche Fragen zu stellen wird als unhöflich erachtet.
    Natürlich gab es Reibereien. Schließlich hatten wir gerade einen Krieg überstanden. Doch abgesehen von kleineren Keilereien in Schänken, verlief hier alles recht friedlich. Die Leute, die in Yar Gurak lebten, suchten nach Gold, nicht nach Streit Nachdem ich mich einige Tage dort aufgehalten hatte und mein Gesicht nicht mehr fremd war, besuchte ich häufig die große Schenke, die den Mittelpunkt des sozialen Lebens in Yar Gurak darstellte. Ich gab mich als Sendarier aus, da Sendarier rassisch stark gemischt sind, so daß meine Herkunft und die etwas fremdartigen Gesichtszüge nicht sonderlich auffielen.
    Es gab etliche Einzelgänger unter den Goldsuchern, die außerhalb Yar Guraks schürften, doch es war allgemein üblich, sein Basislager in Yar Gurak aufzuschlagen und zu zweit oder zu dritt in die Berge zu ziehen. Gesetze waren in diesem Teil der Welt unbekannt; daher war es sicherer, Freunde um sich zu haben – falls man Glück hatte und tatsächlich Gold fand. Es gibt stets Leute, die lieber stehlen als graben.
    Ich freundete mich mit einem rauhen, aber herzlichen Nadraker namens Rablek an. Rablek war nach Yar Gurak zurückgekehrt, um seine Vorräte zu ergänzen; dann blieb er eine Weile, um Bier zu trinken und in der Gesellschaft anderer zu sein. Im vergangenen Jahr hatte er einen Tolnedrer als Partner, doch er und sein Freund waren bis Morindland gezogen, und eine umherziehende Bande Morindim hatte, eher beiläufig, den Kopf seines Partners vom Körper getrennt Nach einer Unterhaltung und einem fröhlichen Umtrunk machte er mir schließlich das Angebot auf das ich gewartet hatte. Wir saßen in der Schenke und leerten einen Krug fruchtigen nadrakischen Bieres, und er schaute mich über den Tisch hinweg an. Er war ein großer Mann mit widerspenstigem schwarzem Haar und einem strubbeligen Bart. »Du scheinst ein vernünftiger Bursche zu sein, Garath«, sagte er. »Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam nach Gold suchen?«
    Ihr merkt sicher, daß ich meinen alten Namen angenommen hatte. Das tue ich von Zeit zu Zeit Zu viele Namen können zu peinlichen Situationen führen, vor allem, wenn man vergißt wie man sich zuvor schon genannt hat Ich kniff die Augen zusammen und musterte ihn. »Schnarchst du?« fragte ich ihn.
    »Das weiß ich nicht. Bisher hat sich allerdings niemand beschwert.«
    »Wir sollten es miteinander versuchen«, erklärte ich. »Sollte es sich herausstellen, daß wir uns nicht vertragen, können wir immer noch getrennte Wege gehen.«
    »Kannst du kämpfen? Versteh mich nicht falsch, ich will nicht neugierig erscheinen, aber manchmal muß man verteidigen, was man dort draußen findet.«
    »Bisher bin ich ganz gut zurechtgekommen.«
    »Das genügt mir. Halbe-halbe?«
    »Gewiß.«
    »Dann gilt es. Ich bin bereit, es zu versuchen, wenn auch du bereit bist Morgen früh werde ich an deinem Zelt vorbeikommen; dann können wir diesen Ort verlassen. Ich habe meinen Hunger nach Zivilisation soeben gestillt.«
    Während unseres Gesprächs erfuhr ich einiges über Rablek. Er war im letzten Krieg zum Militärdienst gezwungen worden und einer der wenigen Nadraker, die dem Blutbad vor Vo Mimbre entkommen waren. Er hatte eigene Ansichten, und er hielt nicht damit hinter dem Berg. Nachdem wir einige Tage durchs Gebirge gezogen waren, wurde er zugänglicher, und ich hörte einiges mehr von ihm – und auch über andere Nadraker. Er versicherte mir, daß alle Nadraker die Murgos haßten und daß sie auch nicht viel von Malloreanern hielten. Rablek hatte die Angewohnheit jedesmal auszuspucken, wenn er den Namen Torak erwähnte. Obwohl mein Partner es nicht offen aussprach, bekam ich den Eindruck, daß er in der Vergangenheit Meinungsverschiedenheiten mit Grolims hatte, und Rablek war schnell mit dem Messer zur Hand, wenn ihn etwas störte. Ctuchik war es vielleicht gelungen, die Murgos und Thulls einzuschüchtern, doch seine

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