Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition)

Titel: Bergwasser: Ein Schweiz-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Altermatt
Vom Netzwerk:
sozialhilfeabhängig zu sein.«
    »Es gibt auch noch andere Jobs.«
    »Und was bitte wollen Sie als Banker anderes machen, als auf einer Bank zu arbeiten?«
    »Also doch ein Banker«, sagte Franco zu Tresa. »Passt irgendwie. Abzocken, ausnützen. Wie ein Ei zum anderen.«
    »Sie können langsam aufhören mit Ihren Eiern«, erwiderte Zehnder.
    »Stimmt, wir sind vom Thema abgekommen«, gab Franco zu.
    Zehnder blickte nach unten und ließ mit immer noch verschränkten Händen die Daumen umeinander kreisen. »Ich habe einen Fehler gemacht.«
    »Jetzt kommt die Nummer mit der Einsicht«, sagte Franco zu Tresa gewandt.
    Zehnder fuhr fort. »Zu Beginn hat das Bordell geboomt. Ich konnte die Nachfrage nicht befriedigen.«
    »Dann haben Sie am Angebot geschraubt«, mischte sich Tresa ein.
    »Das ist ein ökonomisches Gebot«, sagte Zehnder entschuldigend.
    »Sie hätten auch den Preis erhöhen können«, sagte Tresa.
    »Solche Dienstleistungen sind nicht sehr preiselastisch«, meinte Zehnder.
    »Preis – was?«, fragte Franco.
    »Die Nachfrage regiert nicht groß auf Preisänderungen. Sie geht nicht zurück, wenn der Preis steigt. Das ist vor allem bei lebensnotwendigen Gütern so«, erklärte Tresa. »Offenbar gehört Sex bei Männern auch dazu. Wie die Kartoffeln.«
    »Sie kennen sich aus?«, fragte Zehnder überrascht.
    »Ich habe zwei Semester Ökonomie studiert. Und dann die Seite gewechselt.«
    »Was meinen Sie damit?«, wollte Zehnder wissen.
    »Von den Bösen zu den Guten.«
    »Das ist Ansichtssache.« Zehnder lachte gequält.
    »Ich würde gerne wieder aufs Thema zurückkommen«, sagte Franco etwas zu scharf an Tresa gewandt. Immer musste sie den Lead übernehmen. Aber das hier war sein Verhör.
    »Bitte.« Tresa machte eine einladende Handbewegung.
    »Und was hat sie nach dem Getränkeauffüllen gemacht?«, fragte Franco weiter.
    »Ich möchte was dazu sagen«, antwortete Zehnder.
    »Zu Ihrer Entschuldigung? Nur zu«, sagte Tresa.
    Franco schaute sie böse an.
    »Es tut mir leid«, fuhr Zehnder fort.
    »Das hatten wir schon.« Franco schlug mit der Faust leicht auf den Tisch.
    »Nun lass ihn doch ausreden«, entgegnete Tresa.
    »Danke«, sagte Zehnder an Tresa gewandt. »Ich musste möglichst schnell mehr Frauen haben. Aber das ist gar nicht so einfach. Die großen Städte ziehen alles ab. Zürich hat sogar einen Strichplatz eingerichtet mit Drive-in-Sexboxen. Sehr komfortabel.«
    »Und deshalb haben Sie Illegale genommen.« Franco versuchte das Zepter wieder in die Hand zu nehmen.
    »Nein! Das wusste ich gar nicht. Zu Beginn jedenfalls nicht«, gab er kleinlaut bei.
    »Ei, ei, ei.« Franco hob den Zeigefinger.
    »Die Frauen wurden mir von einem Kollegen vermittelt. Sie hatten beide eine Arbeitsbewilligung. Ich habe zuerst nicht gemerkt, dass die gefälscht waren. Erst als die Mädchen fragten, wo das Restaurant und wo die Küche seien, wurde ich stutzig.«
    »Und dann haben Sie ihnen die Pässe weggenommen und sie zur Prostitution gezwungen. Anstatt sie als Servicepersonal zu beschäftigen.«
    »So einfach ist das nicht. Elena hatte Spaß an der Arbeit.«
    »Und Janka?«, fragte Tresa.
    »Mit ihr war es schwieriger. Aber mit der Zeit hat sie auch gut gearbeitet.«
    »Dann hätten Sie ihnen die Pässe wieder zurückgeben können, wenn die Frauen freiwillig hier waren.« Franco lehnte sich leicht nach vorn.
    »Das wollte ich auch, aber dann habe ich nicht mehr daran gedacht.«
    Franco schüttelte den Kopf. »Kommen wir doch wieder zu diesem Dienstag. Was hat Elena gemacht, nachdem sie die Bar aufgefüllt hatte?«
    »Sie hatte verschiedene Kunden. Die meisten von der Baustelle.«
    »Und der letzte Kunde?«, wollte Franco wissen.
    »Die letzten Kunden, meinen Sie?«
    »Es waren mehrere?«, platzte Tresa herein.
    »Sie hat mit ein paar Männern eine Spritztour gemacht.«
    »Wann war das?«
    »So etwa um zehn Uhr.«
    »Dürfen Ihre Angestellten das Haus verlassen?«
    »Wenn dafür bezahlt wird? Gegen Bezahlen ist eigentlich alles möglich.«
    Tresa atmete tief und sah Franco an.
    »Und wer waren die Männer? Wie viele waren es? Können Sie sie beschreiben?«
    »Nein.«
    »Sie haben Elena mit Männern weggehen sehen und können sie nicht beschreiben?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Was haben Sie nicht gesagt?«, fragte Franco scharf.
    »Dass ich Elena mit den Männern habe weggehen sehen.«
    »Was haben Sie denn gesagt?« Franco wurde immer lauter.
    Tresa stieß ihn in die Seite, was ihn noch zorniger

Weitere Kostenlose Bücher