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Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille

Titel: Berlin Gothic 4: Der Versteckte Wille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonas Winner
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verlassen, um sich kartonweise mit dem Zeug zu versorgen … aber … “ Butz richtet sich wieder auf. „Wieso? Wieso sagt er, er fährt in Urlaub und verkriecht sich dann in seiner Wohnung? Wieso werden Micha und die Kollegen hier überrascht? Was ist es, das Fehrenberg so zugerichtet hat?“
    Er schaut zum Rechtsmediziner. Der legt den Kopf ein wenig auf die Seite.
    „Es ist unklar, was ihn umgebracht hat“, folgt Butz seinem Gedankengang weiter, „aber … keine Ahnung … hat er sich vielleicht infiziert oder so was?“
    „Möglich.“ Jens sieht zum Polizeidirektor. „Wir müssten das untersuchen, aber wir haben ja nur ein Foto - “
    „Wie auch immer“, fällt Butz ihm ins Wort, „jedenfalls stirbt Fehrenberg nicht, weil er erschossen worden ist. Das Foto zeigt es ja: Als Micha hier war, ist Fehrenberg bereits tot.“
    Jens nickt zögerlich.
    „Gut“, fährt Butz fort, „während Fehrenberg also hier in der Wohnung vor sich hinsiecht, übernehmen wir die Ermittlung im Fall der toten Mädchen von ihm, im Fall Nadja und im Fall der Toten aus der Baugrube … aber uns fehlen die Infos, die Fehrenberg seit Beginn seiner Ermittlungen gesammelt haben muss. Sein Computer ist leergeputzt, sein Schreibtisch ausgeräumt. Wir versuchen ihn zu erreichen - “
    „Du versuchst das.“
    „ … schließlich schicke ich Micha zu Fehrenberg in die Wohnung, damit der sich hier einmal umsieht, nachdem wir Volker nirgendwo kontaktieren können. Und Micha und seine Leute stoßen auf das hier.“ Butz zeigt auf den Monitor des Laptops. „Micha sendet mir ein Foto … “, Butz hält sein Mobiltelefon hoch, „ich spreche mit ihm übers Handy, setze mich in Bewegung … “, er muss schlucken, reißt sich aber zusammen, „doch als ich hier eintreffe … “ Butz hebt den Kopf, sieht zu den anderen Kollegen, die sich im vorderen Zimmer über Michas Leiche gebeugt haben, „sind bereits alle tot. Und zwar erschossen. Micha, der KTU’ler, die beiden Schutzpolizisten … “
    Er atmet aus.
    „Und Fehrenbergs Leiche ist weg“, ergänzt der Beamte, der den Rechner aufgebaut hat.
    Butz nickt. „Offensichtlich sind die Kollegen überrascht worden, als sie hier waren. Sie werden erschossen, ohne dass irgendjemand aus dem Haus etwas mitbekommt. Es müssen Schalldämpfer verwendet worden sein … aber … ein Angreifer allein wird die vier Beamten schlecht überwältigt haben können, oder?“
    Der KTU’ler am Rechner sieht auf. „Die Ballistiker gehen bisher von drei Schützen aus.“
    „Drei Schützen“, greift Butz die Bemerkung auf, „zu dritt können sie natürlich auch relativ leicht Fehrenbergs Leiche über das Treppenhaus aus der Wohnung schaffen.“ Er blickt zum Polizeidirektor, der an Butz vorbei zum Fenster schaut.
    „So weit, so gut“, beendet Butz seine Überlegung, „so könnte es sich in groben Zügen abgespielt haben. Was ich aber nicht verstehe, ist: Warum? Warum will jemand Fehrenbergs Leiche hier wegschaffen?“

 
    BERLIN GOTHIC 4
     
    Zweiter Teil
     

1
     
    „Was hat sie?“
    „Ich … ich weiß es nicht … Merle?“
    „MERLE! … Wieso hechelt sie denn so?“
    „Wie gesagt … “
    „Vielleicht … es wirkt so, als ob sie keine Luft bekommt.“
    „Soll ich einen Arzt rufen?“
    „Einen Notarzt - oder was?“
    „Oder ich fahr sie gleich ins Krankenhaus.“
    „Und legst sie dort vor den Eingang, ja?“
    …
    „Ich meine, wie stellst du dir das denn vor … sieh sie dir doch mal an … “
    „Merle? Willst du nicht doch einen Schluck Wasser trinken? Deine Lippen sind schon ganz trocken, es wäre … ich glaube, du solltest wirklich was trinken - “
    „Was hat sie? --- Ahhh - VERDAMMT!“
    Der Mann wischt sich mit der Hand übers Gesicht. Merle hat das, was sie mühsam aus dem Glas getrunken hat, nicht bei sich behalten. Das Wasser ist förmlich unter ihren Lippen hervorgeplatzt, dem Mann mitten ins Gesicht, als sie es wieder ausgespuckt hat.
    „Geh dich lieber waschen.“
    „Scheiße … “
    Die Frau, die Merle zu trinken gegeben hat, streicht ihr behutsam über den Kopf. Blickt in Merles geweitete Augen. Sie kann es ihr ansehen: Merle weiß nicht, was mit ihr los ist - und sie weiß, dass sie es nicht weiß.
    Die Frau schaut sich unauffällig um. Der Mann hat das Zimmer verlassen. Sie dreht sich wieder zurück zu Merle, beugt sich zu ihr herab und flüstert ihr ins Ohr.
    „Ich bring dich ins Krankenhaus, Merle … ich lass dich hier nicht allein.“
    Merle hechelt. Blinzelt.

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