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Bettgeflüster

Bettgeflüster

Titel: Bettgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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gab er zu.
    „Aber warum?“, rief Harrie aus, obwohl sie die Antwort kannte.
    Sie wünschte, bei Richard zu sein und sich selbst vergewissern zu können, was wahr war und was nicht. Seltsamerweise fürchtete sie sich jedoch irgendwie davor, die Wahrheit zu erfahren.
    „Das wissen Sie doch, Harrie“, antwortete Quinn. Er kniff die Augen zusammen und betrachtete ihr blasses Gesicht. „Richard Heaton ist ein Erpresser, und je eher Sie sich mit dieser Tatsache abfinden …“
    „Sie haben kein Recht dazu, so etwas zu behaupten!“, erklärte sie hitzig.
    „Doch“, entgegnete er. „Sie haben selbst gesehen, wie sehr meine Schwester leidet, und ich werde nicht tatenlos zusehen, dass er mit Ihnen genauso verfährt.“
    „Richard würde niemals … Er könnte mich gar nicht …“
    „Wirklich nicht? Haben Sie ihm keine Geheimnisse anvertraut?“ Quinn packte sie so fest an den Armen, dass es schmerzte, und schüttelte sie leicht. „‚Bettgeflüster‘ nennt man das, glaube ich, was Liebende sich zuflüstern, nachdem sie sich geliebt haben“, sagte er spöttisch. „Ein Wort hier, ein kleines Geständnis da, und ehe man es sich versieht, hat man zu viel preisgegeben, und irgendjemand wird verletzt. In Ihrem Fall eventuell Ihr Vater.“
    „Ich habe mit Richard noch nie über andere geredet“, verteidigte Harrie sich empört. Außerdem hatte es kein „Bettgeflüster“ gegeben. Aber sie gestand sich ein, dass es sicher bald so weit gewesen wäre. „Weder im Bett noch sonst wo“, stieß sie zornig hervor. „Es gefällt mir nicht, dass Sie mir unterstellen, ich würde das Vertrauen meiner Klienten und meines Vaters missbrauchen.“
    Quinn verzog spöttisch die Lippen. „Ihnen gefällt vieles nicht, Harrie, und gegen mich haben Sie ganz besonders viel einzuwenden. Liegt es vielleicht daran, dass ich Sie über Ihren Freund aufgeklärt habe?“
    Harrie wurde noch blasser. „Sie …“, begann sie und hob die Hand, um ihn zu ohrfeigen.
    „Nein, Harrie, so nicht.“ Quinn hielt ihre Hand fest.
    Und dann tat er etwas völlig Überraschendes. Harrie hatte keine Zeit, seinen Lippen auszuweichen, die er besitzergreifend auf ihre presste, während er ihr die Arme um die Taille legte und Harrie an sich zog.
    Sie konnte sich nicht wehren und bekam kaum noch Luft. Sie spürte nur noch seine Lippen auf ihren und seine Hände, die er zärtlich über ihren Rücken gleiten ließ.
    So fühlt man sich, wenn man zu ertrinken droht, schoss es ihr durch den Kopf. Sie war ihm hilflos ausgeliefert, und wenn er sie nicht mit seinen starken Armen festgehalten hätte, wäre sie sicher hingefallen, denn die Knie schienen unter ihr nachzugeben.
    Auf was lasse ich mich hier eigentlich ein?, fragte sie sich plötzlich. Der Mann war ihr Gegner! Und trotzdem …
    Quinn hob langsam den Kopf, und in seinen blauen Augen blitzte es auf, als er Harrie aufmerksam betrachtete.
    Sie erwiderte seinen Blick. Quinn McBride hatte sie soeben geküsst, und statt empört und entsetzt zu sein, kribbelte ihr die Haut, und ihr ganzer Körper schien so lebendig zu sein, als …
    Ja, als was? Harrie war sich nicht sicher. So etwas hatte sie noch nicht erlebt, deshalb konnte sie dieses Gefühl nicht genau definieren. Vielleicht wollte sie es auch gar nicht.
    Entschlossen löste sie sich aus Quinns Armen und trat einen Schritt zurück. Erleichtert stellte sie fest, dass ihre Beine doch nicht so schwach waren, wie sie befürchtet hatte. Als sie sich mit der Zunge die Lippen befeuchtete, fühlten sie sich nach Quinns Kuss warm und weich an. Was war eigentlich mit ihr los? Quinn war nicht der erste Mann, der sie geküsst hatte. Außerdem war sie doch in Richard verliebt, oder etwa nicht?
    „Ich rate Ihnen, so etwas nicht noch einmal zu versuchen“, forderte sie ihn gereizt auf, „sonst landet mein Knie da, wo es Ihnen mit Sicherheit wehtut.“
    Quinn hob lächelnd die Hand hoch. „Mir tut man nicht weh“, behauptete er spöttisch und irgendwie kühl. Dass sie sich soeben intim geküsst hatten, hatte er offenbar schon wieder vergessen. Es war für ihn unwichtig.
    Es stimmt, nicht er hat mich geküsst, sondern wir haben uns geküsst, gestand Harrie sich schockiert ein. Sie hatte leidenschaftlich auf seinen Kuss reagiert. Seine Lippen waren geschwollen. Meine etwa auch? überlegte sie.
    „Wenn Sie mich reizen, küsse ich Sie noch einmal“, erklärte Quinn.
    „Sie wissen genau, dass ich …“ In dem Moment läutete das Telefon in der Eingangshalle, und Harrie

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