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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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darüber hinaus auch noch als Erpresser entpuppen sollte – oder als schurkischer Widersacher, der sie hergelockt hatte, um sich an ihr zu rächen. Sie war nicht so gutgläubig, dass sie ihre Angst hätte leugnen können.
    Ihr gestohlenes Porträt befand sich womöglich dort! Sie konnte nur beten, dass dem tatsächlich so war.
    Rechts von ihr führten breite Stufen hinauf zu den Wohnungen über der Galerie, die im Souterrain lag, was für Francesca bedeutete, eine kurze Treppe hinabzugehen, um zum Eingang zu gelangen. Als sie sich der Tür näherte, fiel ihr sofort das weiße Schild mit der Aufschrift „ Geschlossen “ in fetten Großbuchstaben auf.
    Sie blieb kurz stehen und hielt ihre kleine Waffe fester umschlossen. Die Glastür hatte einen Rahmen aus Eisen und war vergittert, Gleiches galt für die Schaufenster zu beiden Seiten. Die meisten Galerien besaßen große Fenster, durch die viel Licht nach drinnen fallen konnte, folglich musste dieses Ladenlokal ziemlich düster sein.
    Im rechten Fenster klebte ein kleinerer Zettel, darauf stand geschrieben: „ Öffnungszeiten während des Sommers: montags bis freitags 12-17 Uhr.“
    Die Galerie war geschlossen! Zwar überkam Francesca eine spürbare Erleichterung, doch an ihrer Angst änderte das nichts. Links von ihr befand sich eine Klingel, aber sie griff nach dem Türknauf, der sich mühelos drehen ließ. Sofort ging die Tür auf.
    Jemand erwartete sie bereits.
    In diesem Moment wünschte sie, Hart wäre zu Hause gewesen oder aber Bragg hätte mitbekommen, wie ihr die Einladung übergeben wurde. Sie kniff die Augen zusammen, um im düsteren Schein etwas zu erkennen. Es brannte kein Licht, daher war die ganze Galerie in Schatten getaucht.
    Francesca trat ein und schloss die Tür so leise hinter sich, dass tatsächlich kein Geräusch zu hören war.
    Mittlerweile konnte sie ihre Umgebung besser erkennen, und als sie sich umsah, bekam sie eine Gänsehaut – ein sicheres Zeichen dafür, dass sie nicht allein war. Dann auf einmal stockte ihr der Atem.
    Vor ihr befand sich das Porträt.
    Sie zitterte. Ihr war längst entfallen, wie unglaublich gelungen dieses Gemälde doch war … und wie provozierend. Das Bild zeigte sie völlig unbekleidet. Zwar saß sie mit dem Rücken zum Betrachter, hatte sich aber ein wenig zur Seite gedreht, sodass nicht nur ihr Po zu sehen war, sondern auch eine Brust im Profil. Ihr Haar war hochgesteckt und tadellos frisiert, und außer einer Perlenkette trug sie nichts am Leib.
    Das wirklich Kühnste an diesem Porträt war jedoch die Tatsache, dass sie über die Schulter hinweg den Betrachter anschaute und es nicht den mindesten Zweifel an ihrer Identität geben konnte. Als wäre das nicht schon schlimm genug, hatte ihre Miene einen sinnlichen und verlangenden Ausdruck.
    Als sie für dieses Gemälde Modell gesessen hatte, da waren ihre Gedanken nur um Hart gekreist.
    Ihr Instinkt verlangte von ihr, loszustürmen und das Gemälde von der Wand zu reißen und die Leinwand zu zerstören. Aber dafür war später immer noch Zeit genug. Sie rang mit sich, um ihre Fassung zu bewahren. Was wollte der Dieb damit bezwecken? Warum tauchte das Gemälde jetzt auf? Hatte er es auf Geld abgesehen? Wollte er ihren Ruf zerstören?
    Sie hatte das Gefühl, dass Blicke auf sie gerichtet waren, und das gefiel ihr ganz und gar nicht. Als sie durch die vergitterte Glastür nach draußen schaute, war dort niemand zu sehen.
    Mit der Pistole in der Hand ging sie weiter. Falls der Dieb sie tatsächlich beobachtete, war es nutzlos, wenn sie keinen Laut von sich gab. Jetzt erst wurde sie auf die anderen Gemälde aufmerksam, von denen keines von Sarah stammte. Dafür war ihr klassischer und zugleich impressionistischer Stil einfach viel zu markant. „Wo sind Sie?“, rief sie und ging um die Ecke, doch hinter dem Mauervorsprung fanden sich nur nackte graue Wände. „Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“
    In diesem rückwärtigen Raum schien ihre Stimme ein wenig nachzuhallen. Ihr fiel eine geöffnete Tür auf, sie zögerte aber. „Zeigen Sie sich! Ich weiß, dass Sie hier sind.“ Sie schluckte und strengte sich an, etwas zu hören, jedoch vernahm sie außer ihrem rasenden Herzschlag und den hastigen Atemzügen kein Geräusch.
    Sie verspürte Angst, doch warum sollte das auch nicht der Fall sein? Jemand hatte sie zu dieser Galerie gelockt. Sie musste das Gemälde an sich nehmen. „Ich werde Ihnen für mein Porträt eine beträchtliche Summe zahlen.“
    Niemand

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