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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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gemeinsam zu Mittag gegessen und eingekauft, und sie waren auf den gleichen Festen und Bällen eingeladen gewesen. Damals hatte Leigh Anne nicht zugelassen, sich von der kleinlichen Boshaftigkeit der Frau beeindrucken zu lassen. Warum hätte sie das auch tun sollen? Schließlich war Bartolla immer nur neidisch gewesen, weil Leigh Anne viel mehr Aufmerksamkeit auf sich zog als sie.
    Jetzt dagegen hatte sie Mühe, ihre Würde und Gelassenheit zu wahren. Niemand war so heimtückisch wie die Countess.
    „Na, das ist ja eine Überraschung, Bartolla! Die Kinder essen, wie du siehst.“
    Bartolla war eine sehr attraktive Frau, und in ihrem königsblauen Ensemble sah sie einfach hinreißend aus. „Ich hatte vergessen, wie früh Kinder zu Abend essen. Eigentlich wollte ich nur noch vorbeischauen, bevor ich in die Catskill Mountains abreise. Sag, bist du krank?“ Sie zog fragend die kastanienfarbenen Brauen hoch.
    Leigh Anne wusste, sie bezog sich damit völlig taktlos auf ihr blasses Gesicht.
    „Ich habe in letzter Zeit leichte Schmerzen“, antwortete sie und bemerkte zu spät, dass sie darüber nicht in der Gegenwart der Kinder reden sollte. Katie hatte bereits aufgehört zu essen und lauschte aufmerksam auf jedes Wort. „Esst auf, meine Lieben! Ich werde mich mit der Countess in den Salon begeben.“
    Peter war bereits bei ihr und fuhr sie aus dem Esszimmer durch den kurzen Flur bis in den Salon. „Bringen Sie uns doch bitte zwei Sherry“, sagte sie zu ihm und wandte sich zu ihrem Besuch um.
    „Es tut mir sehr leid, dass du dich nicht wohlfühlst“, erklärte Bartolla. „Du siehst aber abgemagert aus, Leigh Anne.“
    Da sie nicht wusste, was sie darauf sagen sollte, fragte sie: „Wen besuchst du in den Bergen? Wie ich hörte, sollen die Catskill Mountains zu dieser Jahreszeit besonders schön sein.“
    „Die Rutherfords haben mich dorthin eingeladen.“ Bartolla setzte sich aufs Sofa und nahm ihren Sherry entgegen. „Meine Liebe, ich muss dir eine grausame Wahrheit sagen – aber dieses Kleid steht dir überhaupt nicht mehr.“
    Während Peter den Raum verließ, trank Leigh Anne einen sehr großen Schluck von ihrem Sherry. „Ich muss eine Näherin kommen lassen.“ Sie ließ noch einen Schluck folgen, um sich zu beruhigen, dann sah sie Bartolla eindringlich an. Ihr war alles über deren fehlgeschlagene Affäre mit Evan Cahill bekannt. „Ich glaube, ich werde mich an diese Irin wenden, Maggie Kennedy. Sie hat für Francesca die wundervollsten Kleider genäht.“
    Bartolla stellte energisch ihr Glas auf den Tisch. Ihre Augen funkelten hasserfüllt. „Ich kann es nicht fassen, dass du ausgerechnet ihr einen Auftrag geben willst!“
    „Warum sollte ich nicht?“
    „Sie ist eine Hure, Leigh Anne!“, empörte sich Bartolla und sprang auf. „Vor meinen Augen treibt sie es mit Evan!“
    „Tatsächlich? Auf mich wirkt sie wie eine gute und anständige Frau.“
    „Es ist einfach unglaublich, dass er sich dazu herablässt, mit ihr zu schlafen!“, fauchte die Countess. „Aber früher oder später wird er schon einsehen, dass sie nur auf sein Vermögen aus ist!“
    „Du meinst, so, wie er es auch bei dir eingesehen hat?“, warf Leigh Anne ein.
    Bartolla erstarrte mitten in ihrer Bewegung. „Sieh an, sieh an, du kannst also immer noch austeilen! Ich habe es nie gemocht, mich mit einer Rivalin abgeben zu müssen, wie du vielleicht noch weißt, meine Liebe.“ Die Anspielung verfehlte ihr Ziel nicht. Leigh Anne konnte sich nur zu gut daran erinnern, wie sie beide ein einziges und zugleich letztes Mal Rivalinnen gewesen waren. Dann fügte Bartolla mit falschem Lächeln an: „Wie geht es eigentlich Rick?“
    „Ach, du weißt ja, wie viel Verantwortung er trägt.“
    „Ja, davon lese ich jeden Tag in der Zeitung, wenn die Reporter über ihn schreiben. Wenn du so weitermachst, Leigh Anne, wirst du ihn noch verlieren.“
    Leigh Anne hielt den Atem an. Mit dieser hasserfüllten Frau wollte sie weder über Rick noch über ihre Ehe diskutieren.
    „Du bist immer noch hübsch. Wenn du etwas Rouge auflegst und ein anderes Kleid anziehst, könntest du bestimmt nach wie vor sein Interesse wecken.“
    „Es macht mir nichts aus, dass er so viel arbeiten muss“, gab Leigh Anne gereizt zurück.
    „Wie ich höre, ist er im Augenblick den ganzen Tag über mit Francesca unterwegs, nachdem sie nicht länger mit Hart verlobt ist!“ Bartolla begann zu lachen. „Hast du in der Kirche Harts Gesicht gesehen? Endlich hat man es

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