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Big Bad City

Big Bad City

Titel: Big Bad City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ed McBain
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Sie bezahlt hat, sind Sie gegangen?«
    »Ja.«
    »Wissen Sie noch, wann das war?«
    »So gegen drei, halb vier.«
    »Und was haben Sie dann getan?«
    »Mitten in der Nacht, heißt das. Halb vier morgens.«
    »Ja, das ist mir schon klar. Was haben Sie dann getan?«
    »Wir gingen zu unserem Wagen und fuhren los. Wir wollten ja hierher nach Calusa. Wir hatten eine lange Fahrt vor uns.«
    »Hat Mr. Custer noch gelebt, als Sie den Club verlassen haben?«
    »Als wir sein Büro verließen, hat er auf jeden Fall noch gelebt.«
    »Und Sie sagen, Sie sind sofort losgefahren, nachdem Sie das Büro verlassen haben?«
    »Na ja, ein paar Minuten später. Der Motor lief, es war im Wagen schon kühl, als ich einstieg. Ja, vielleicht fünf Minuten, nachdem wir uns von Charlie verabschiedet haben, haben wir uns auf den Weg gemacht.«
    »Er ist nicht aus dem Büro gekommen, um sich zu verabschieden oder so?«
     
    »Nein. Er hat gesagt, er wolle noch ein Bier trinken und dann zu Bett gehen. Es standen jede Menge Bierflaschen herum. Er hat ziemlich viel Bier getrunken.«
    »Also hatte er das erste Bier schon auf? Das, das er aufgemacht hat, als Sie hereinkamen?«
    »Als wir gingen, trank er es gerade aus.«
    »Und er hat eine neue Flasche aufgemacht?«
    »Das habe ich nicht gesehen.«
    »Aber er hat gesagt…«
    »Solange ich da war, hat er jedenfalls keine neue aufgemacht.«
    »Er hat gesagt, er wolle noch ein Bier trinken…«
    »Ja.«
    »… und dann zu Bett gehen?«
    »Ja.«
    »Und Sie sind zum Wagen gegangen…«
    »Ja.«
    »… und losgefahren.«
    »Ja. Die anderen waren schon im Wagen. Sie haben nur auf uns gewartet.«
    »Wenn Sie die anderen sagen…«
    »Im Wagen.«
    »Drei von euch saßen im Wagen, richtig?«
    »Ja. Und haben darauf gewartet, daß wir mit dem Geld kommen.«
    »Dann sind also nur zwei ins Büro gegangen?«
    »Ja. Nur zwei von uns.«
    »Sie natürlich…«
    »Ja.«
    »… und wer noch? Wer hat Sie in Mr. Custers Büro begleitet?«
    »Sal Roselli.«
     
    14
     
    Der Mann war nur allein, wenn er morgens das Haus verließ, zu seiner Garage ging und den Wagen herausholte, um zur Arbeit zu fahren. Das war die richtige Gelegenheit. Denn zu jedem anderen Zeitpunkt war er mit Familienangehörigen oder anderen Cops zusammen, und Sonny hatte einzig und allein mit ihm ein Problem.
    Genau genommen hatte er auch mit ihm kein Problem. Der Mann hatte ihm nichts getan. Nein, er wollte schlicht und einfach auf Nummer Sicher gehen. Wenn er den Mann jetzt aus dem Verkehr zog, würde er sich nicht das ganze Leben lang vor ihm fürchten müssen. Warum hatte der Vater des Mannes auch so einen Rabatz in dem Laden machen und Sonny zwingen müssen, ihn in Selbstverteidigung zu erschießen? So war das Leben nun mal, Mann. So ‘ne Scheiße passierte eben.
    Er würde morgen früh also einen klaren Schlußstrich ziehen, die Bücher endgültig zuklappen. Wie bei ‘ner Umschuldung, wenn man zu viele Kreditkarten zu hoch belastet hatte. Man borgte sich Geld von einer Quelle und tilgte damit alle anderen Schulden. Dann hatte man nur noch einen einzigen Gläubiger, mußte sich nicht die ganze Zeit über Sorgen machen, daß der Geldeintreiber einem einen Besuch abstatten würde. Carella war der Geldeintreiber. Man machte sich entweder Sorgen wegen des Geldeintreibers, oder man schaffte den Anlaß für die Sorgen aus der Welt. Morgen früh würde Sonny wieder frei atmen können, dann hing kein Geldeintreiber mehr wie eine Klette an ihm.
    Er war allein heute dreimal an dem Haus vorbeigefahren. Das war seine vierte und letzte Aufklärungstour. Beim letzten Mal war eine rothaarige Frau mit Brille aus dem Haus gekommen und hatte etwas zur Garage gebracht. Sonny hatte vor, es auf dem Weg zwischen dem Haus und der Garage zu erledigen. Er würde sich hier auf die Lauer legen, auf den Mann warten und ihn überraschen. Die Rothaarige hatte zu dem Honda hinübergesehen, als er vorbeigefahren war, zwar nicht so mißtrauisch wie der große schwarze Cop gestern, nur ein neugieriger Blick, aber Sonny wollte es lieber hinter sich bringen, bevor sie noch auf den Wagen aufmerksam wurde. Diesmal fuhr er zwar gemächlich, aber nicht zu langsam vorbei, um nicht aufzufallen. Der Mann fuhr im Morgengrauen zur Arbeit, die halbe Nachbarschaft schlief zu dieser Stunde noch. Der Schuß würde in dieser Stille wie ein Kanonenschlag hallen, die Desert Eagle war eine verdammt durchschlagskräftige Waffe, die er da hatte. Der Mann kommt aus dem Haus, geht zu seinem Wagen,

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