Bittersweet Moon 2
sexuellen Hormone mich überfluten und auf
Hochtour laufen. So will ich mich immer fühlen!
Ich
schicke Nick eine Nachricht, um ihm Bescheid zu sagen, dass ich wieder zu Hause
bin und dann lasse ich mich schon in mein Bett fallen, zu müde, um noch Mia
anzurufen. Morgen ist auch noch ein Tag.
Mia
ist schneller als ich. Sie ruft mich an, gerade als ich um neun auf die Uhr
schaue.
„Diana,
Mensch, du bist wieder zurück! Ich habe deine Mail gelesen und kann nicht schlafen
vor Aufregung und Neugier! Du verschwindest einfach in den Urlaub, ohne mir
vorher zu sagen wohin und mit wem? Das macht man nicht mit der besten
Freundin!“ Ihr warmer, satter Mezzosopran klingt tatsächlich total aufgeregt
und lockt mir ein Lächeln auf die Lippen.
„Mia,
ich wollte dich auch gerade anrufen. Wollen wir uns später bei dir treffen?“,
frage ich und stehe auf.
„Was
heißt später? Ich kann nicht so lange warten, ich dachte, ich komme jetzt
vorbei. Meine Mutter hat das Baby abgeholt und ich habe ein paar Stunden frei.
Passt dir das?“
„Na
klar, dann komm vorbei. Ich spring nur noch schnell unter die Dusche“, amüsiert
mich ihre Neugier. Ich kann mir vorstellen, wie sie die ganze Zeit grübelt,
wohin ich bloß auf die Schnelle verschwunden bin. Noch einen Tag vorher habe
ich nicht mal mit einem Wort erwähnt, dass ich eine Reise geplant habe.
Während
ich dusche, überlege ich gründlich, was ich ihr erzählen soll. Ich muss
Klartext mit ihr reden und Robin erwähnen, ohne unsere gemeinsame Vergangenheit
zu verraten. Es wird nicht leicht, doch ich werde schon einen Weg finden. So
wie es aussieht, werden wir in der Zukunft zusammen sein, egal wie man unsere
Beziehung auch benennen mag und Mia als meine beste Freundin hat das Recht, das
als erste zu erfahren. Ihr Liebesleben verläuft etwas kompliziert, seit ihr
Freund Georg vor einem Jahr in Wien eine Stelle als Tenor bekommen hat und sie
eine Fernbeziehung führen. Sie ist überwiegend alleine mit dem Baby und ist
nicht besonders glücklich darüber, was ich gut nachvollziehen kann. Zum Glück
wohnt sie nur zwei Straßenbahnstationen von mir entfernt. In weniger als
fünfzehn Minuten klingelt sie schon an der Tür. Ich habe es gerade geschafft
mich anzuziehen und meine nassen Haare zu einem Zopf zu binden. Wir umarmen uns
herzlich, als ich sie rein lasse.
Sie
beobachtet mich mit einem prüfenden Blick und schüttelt den Kopf. „Diana, du
siehst verdächtig gut aus. Richtig aufgeblüht und glücklich! Das kann nur eins
bedeuten - wer ist er??“
Ich
grinse nur und führe sie durch das Wohnzimmer auf den großen Balkon, der mit
seiner Blütenpracht eine kleine Stadtoase bildet. Mia hat mich sofort
durchschaut und vermutet nicht umsonst, dass hinter meinem geheimen
Verschwinden und strahlendem Aussehen ein Mann steckt.
„Du
hast recht, meine Liebe“, sage ich, als wir uns auf die gemütlichen Stühle
setzen. „Es gibt tatsächlich jemanden “, gebe ich zu und strahle
noch mehr, als ich an Robin denke.
„Und?
Wer ist er? Kenne ich ihn schon?“, hängt sie mir erwartungsvoll an den Lippen.
„Er
ist … ein Musiker“, fange ich vorsichtig an.
„Das
dachte ich mir schon. Ist er ein Sänger? Jemand aus dem Bekanntenkreis? Sag
bloß nicht, es ist Simon??“ Ich lache wieder auf, als sie Simon erwähnt, einen
gut aussehenden englischen Tenor, den wir bei einem gemeinsamen Kirchenkonzert
kennengelernt haben und den ich mit ziemlicher Sicherheit für schwul halte.
„Nein,
Mia, es ist nicht Simon. Aber er ist ein Sänger. Ein Rocksänger.“
„Was?
Ein Rocksänger?? Jetzt treibst du es aber zu weit mit deiner Geheimnistuerei! Sag
mir schon seinen Namen! Ist er bekannt?“
„Ja,
er ist ziemlich bekannt. Ich weiß nicht, ob du schon von ihm gehört hast, du
stehst ja nicht gerade auf Rockmusik. Er heißt Robin Summers.“
Mias
Kinnlade fällt buchstäblich herunter, als sie tief Luft holt und mich mit ihren
großen, klugen Augen ungläubig anschaut. „ Der Robin Summers? Der Sänger
von Forbidden Games ? Mensch, Diana, der Typ ist doch irre heiß!“, sagt
sie fast entsetzt. Ich nicke stumm. Ich weiß, meine Liebe und schön, dass du
mir nicht zutraust, so einen heißen Typen aufreißen zu können.
„Wow!
Das ist der Hammer! Ja, ich höre keine Rockmusik, aber natürlich kenne ich die
Band und ich habe ihn hin und wieder im Fernsehen gesehen. Er ist ein richtiger
Frauenschwarm und sieht fantastisch aus, obwohl ich nicht gerade auf
langhaarige Männer
Weitere Kostenlose Bücher