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Blutherz - Wallner, M: Blutherz

Blutherz - Wallner, M: Blutherz

Titel: Blutherz - Wallner, M: Blutherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wallner
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aller Kraft drückte sie dagegen, presste und hebelte, sie schrie vor Anstrengung. Ein Ruck, ein Krachen, im Schwung wurde sie zu Boden gerissen – das Schloss war zersprungen.

    Sam rappelte sich auf und betrat die Nische. Hier gab es keine Gaslampe, im Finstern stieß sie gegen ein Hindernis; ihre Hand glitt über glattes Holz. Fahrig zog sie ihr Handy aus der Tasche; das Display gab so viel Licht, dass sie das geschwungene K auf dem Sargdeckel entziffern konnte.
    »Richard?« Sie lauschte auf ein Zeichen. »Hey, Richard, bist du da drin?« Nichts rührte sich. Sam klopfte. »Richard, wach auf!« Wieder keine Antwort. Hatte sie den ganzen Wahnsinn unternommen, um jetzt vor einem leeren Sarg zu stehen? Draußen war das Poltern schwächer geworden, doch es war kaum anzunehmen, dass Teddie die Kräfte verließen. Ein Gedanke durchzuckte Sam: Was, wenn Valerian im Haus war? Wenn er nach unten kam und sie entdeckte? Wie würde sie ihm Widerstand leisten können? Sie schob den Gedanken beiseite, sie musste sehen, dass sie von hier wegkam! Sie öffnete die Verriegelung des Sarges, stemmte sich mit der Schulter dagegen und hob den Deckel. Das Licht ihres Mobiltelefons erhellte einen traurigen Anblick. Auf schwarzem Damast lag der junge Vampir. Er trug ein T-Shirt mit aufgedruckter Sonne und schmuddelige Jeans; die Brille war ihm von der Nase gerutscht. So wie sie ihn gefangen hatten, war er in den Sarg geworfen worden. Wieso schlief er noch? Es war längst Nacht. Samantha berührte ihn an der Schulter.
    »Dickie! Mach schon, wir müssen los!«
    Ein leises Seufzen, er erwachte nicht. Sie nahm seine Hand, die war eiskalt. »Tut mir leid, aber es geht nicht anders.« Aus ihrer Manteltasche nahm Sam einen Trichter und einen Beutel mit Blut. Sie zog Richards Kinnlade nach unten, führte mit der einen Hand den Trichterhals in seinen Mund, mit der anderen entfernte sie den Verschluss und kippte den Inhalt in den Trichter. Währenddessen hielt sie Richard die Nase zu. Er rang nach Luft, zugleich schluckte er reflexhaft das eingeflößte
Blut. Mit einem Mal trank er gieriger und hatte binnen Kurzem den ganzen Beutel geleert.
    »Braver Junge.« Sie warf einen Blick nach draußen. Noch hielt der Riegel an Teddies Sarg.
    »Mmmh, lecker!« Richard setzte sich auf. »Was war das?« »Na, was schon.« Sie warf den Beutel beiseite.
    Er wischte über den Mund, starrte seine Hand an. »Blut!«, flüsterte er. »Was hast du getan?«
    »Wir müssen verschwinden.« Sie zog ihn am Ärmel.
    »Du hast mir Blut eingeflößt!«
    »Hat dir aber offenbar geholfen. Komm jetzt!«
    »Weißt du, wie lange ich schon in Hungerstreik bin? Du hast meinen ganzen Protest zunichtegemacht!«
    »Tut mir leid, dass ich versuche, dein Leben zu retten! Wie sollte ich deine Nachricht denn sonst deuten?« Sie hielt das Handy hoch. »HELP?!«
    Als würde er sich seiner Lage erst jetzt bewusst, verstummte Richard. »Du hast recht.« Er hob ein Bein aus dem Sarg. »Entschuldige.« Mit Samanthas Hilfe sprang er zu Boden.
    Als sie die Nische verließen, staunte Richard noch mehr. »Du hast Taddeusz …?« Er setzte die Brille auf, ein ungläubiges Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Komm! Keine Ahnung, wie stabil so ein Sarg ist.« In diesem Moment des Triumphs konnte Samantha nicht an sich halten. Sie sprang zum Kopfende und rief: »Wenn’s nach mir geht, kannst du bis in alle Ewigkeit da drin bleiben!« Sie haute auf den Deckel.
    Hinter Richard erreichte sie die Eisentreppe, nacheinander stiegen sie hoch.
    »Was ich nicht begreife …« Er schaute zurück. »Teddie muss außer sich sein vor Wut, sonst wäre ihm die Sache mit dem Nebel längst eingefallen.«

    »Nebel?« Sam warf auch einen Blick nach unten; ihr stockte der Atem. Aus der Ritze des Sarges drang etwas hervor, das wie ein bläuliches Gas aussah. Langsam formte es sich zur Wolke und sank schwer zu Boden.
    »Na also«, nickte Richard. »Hätte mich auch gewundert, wenn Teddie die alten Tricks nicht mehr draufhätte.«
    »Weg hier!« Sam rannte über den Teich voraus, dass es nach allen Richtungen spritzte.
    »Nicht so eilig.« Seine Schritte klatschten hinter ihr her.
    »Was denn! Willst du warten, bis der Nebel über uns herfällt?« Vor dem Tempel erwartete sie ihn.
    »Selbst für einen Vampir ist es kompliziert, die Molekularstruktur umzustellen. Teddie wird damit einige Zeit beschäftigt sein.«
    »Du hast ja die Ruhe weg!« Sie nahm seine Hand und zerrte ihn weiter.
    »Es hat keinen Sinn«, rief er

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