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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Pflock
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alle nur Einbrecher gewesen“, Joel keuchte erneut und wischte sich Blut vom Mund weg, „die zum falschen Zeitpunkt hier eingebrochen sind.“    
    Bronco schien nachzudenken und sich nicht wenig zu ärgern.  
    Joel hingegen wunderte sich über die eigene Ausführung. Warum sollte er ausgerechnet Bronco dabei helfen, nicht verdächtig zu werden?
    Die Antwort darauf stellte sich ganz schnell ein, als er in den Lauf der Pistole blickte, die Bronco gegen ihn gerichtet hielt.
    „Du hast Recht, Kramer, deshalb fällt mir jetzt auch was anderes ein.“    
    Joel atmete durch.
    „Wie du mir, so ich dir“, sagte Bronco. „Los, steh auf!“    
    „Was soll …“    
    „Was du machen sollst? Du gehst ins Restaurant und wirst das Licht ausschalten, so wie ich es vorhin anschalten musste, und dann …“   Bronco verstummte. Er schien etwas zu überlegen. „ … werde ich dich dort verankern. Ich weiß auch schon, wo. Danach geh ich raus und sehe von meinem Logenplatz aus zu, wie die Viecher dich verarzten.“ Bronco lachte künstlich auf und hielt das wohl für einen originellen Einfall.
    „Auch das würde ich nicht tun.“    
    „Halt’s Maul und steh auf, du Ratte.“ Bronco fuchtelte mit der Pistole herum. „Los, geh schon!“    
    Joel richtete sich auf. Der ganze Körper schmerzte, und er hatte etwas von der Bewegungsart eines alten Menschen, dessen Muskulatur bereits geschwunden war und dessen Knochen die Arbeit nicht mehr so richtig ausüben wollten.
    Joel musste vorausgehen
    Bronco ging hinter ihm her in einem Abstand von etwa drei bis vier Metern.
    Joel war bei der Leiche des Wächters, die vor dem Restaurant lag.
    Bronco wies ihn an, stehen zu bleiben.
    Joel drehte sich um.
    Bronco blickte an ihm auf und ab und schien etwas entdeckt zu haben. Offenbar hatte er die Pfeile im Blick, die Joel in dem Lederriemen stecken hatte und die jetzt im Licht gut zu sehen waren.
    Mit der Knarre auf die Pfeile deutend, sagte Bronco: „Soso, damit wolltest du mich also in die ewigen Jagdgründe schicken. Wart’s ab, ich hab ‘ne Überraschung für dich. Ich wollte nämlich schon immer mal Armbrust schießen, hatte aber nie die richtige Lust, weil mir ein effektvolles Ziel gefehlt hat. Aber das ist jetzt ja anders geworden.“ Noch während er das sagte, ging er rückwärts zu den Schränken, wobei er die Waffe weiter auf Joel gerichtet hielt. An der Stelle, wo die Armbrust und die Knarre lag, blieb er stehen, stieß die Armbrust mit dem Fuß an und schob sie so vor sich her. Wieder in Joels Nähe, befahl er ihm, ins Restaurant zu gehen.
    Joel gehorchte und hörte, wie Bronco die Armbrust weiter mit dem Fuß vor sich her stieß, wohl auf den Eingang des Restaurants zu.
    Joel war jetzt drin. In der Nähe der Bar.
    „Aus dem Weg!“    
    Joel drehte sich um und trat zur Seite.
    Bronco, der direkt vor dem Eingang stand, stieß mit dem Fuß heftig gegen die Armbrust. Die flutschte fast geräuschlos auf dem blutverschmierten Laminatboden herein und an Joel vorbei, wo sie an Franks kopflose Leiche stieß.
    „So, dann haben wir ja alles beieinander.“ Das Irrsinnige in den Augen Broncos hatte irgendwie zugenommen, als er von der Leiche Franks aufsah und Joel fixierte.
    Bronco schickte sich an, auch ins Restaurant zu kommen und wollte schon über die Schwelle treten, als er seinen Schritt stoppte. „Weißt du was? Ich hab’s mir anders überlegt. Du langweilst mich. Ich knall dich doch gleich ab.“    
    Joel fuhr zusammen.
    Die Frist, die ihm durch den Armbrusteinfall noch eingeräumt gewesen zu sein schien, verfiel schlagartig. Er versteinerte und Bronco richtete wie in Zeitlupe die Pistole auf ihn.
    Joel hörte an Broncos Stimmklang, dass er es verdammt ernst meinte. Überhaupt war der Ernst und die Boshaftigkeit des Tons die einzige Konstante in seinem wirren Reden und den schnellen Wechseln bei seinen Entscheidungen, für die Joel keine rationalen Gründe erkennen konnte. Offenbar war Bronco dermaßen geschafft, dass er nicht mehr wusste, wie er mit all dem umgehen sollte.
    Joel stand ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüber.
    Bronco noch außerhalb des gleißend hellen Restaurants im Lichtkegel unweit der Eingangsschwelle, Joel innerhalb in Höhe der Bar.
    Die Entfernung zwischen ihm und Bronco betrug etwa sieben, acht Meter.
    Bronco stand mit erhobener Waffe, zielte weiter auf ihn und genoss die Situation sichtlich.
    Langsam ging er ein paar Schritte rückwärts. Es schien, als wolle er

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