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Brann 02 - Blaue Magie

Brann 02 - Blaue Magie

Titel: Brann 02 - Blaue Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Sonnengold-Linie, Heimathafen: Rainbow's End
    Kapitän: Stella Fulvina JS 805 - 810 Chef d. Ko mm .
    8. Astrea Themis Freihändler
    Eigent./Kapitän: Luccan della Farangan JS 813 -821 Ausbild, z. Frachtmeist./Einkauf. Dipl. 819 Frachtmeist. /Einkauf.
    9. Herring Finn Freihändler
    Eigent./Kapitän: Kally Kuninga JS 825 – Frachtmeist./Einkauf.
     
    SZENE: Daniel Akamarino spaziert die von grünem Gras gesäumte Bankette einer asphaltierten Straße entlang, schwenkt munter die Arme, pfeift ab und zu, wie er gerade Lust hat, Bruchstücke einer Melodie. Der Tag ist sonnig und hell, das Gras üppig gewachsen, es verbreitet einen herben Geruch wie nach Staub, aber Daniel Akamarino weht richtig angenehmer, schwacher Wind ins Gesicht, der nach frischem Wasser duftet.
       
    Ein Mann, der seine erste Jugend hinter sich hat (in einer Epoche, in der Anti-Alter-Geriatrika bei Spezies, die einmal ein Alter von durchschnittlich siebzig Lebensjahren zu erreichen pflegten, Alterung und Tod auf eine Altersstufe von zirka dreihundert Jahren verlegt hatten, ließ sein wirkliches Alter sich nicht sicher schätzen), kahlköpfig bis auf einen Kranz wirren Haars über den Ohren, der wie eine Halbkrone schwarzer Dornen aussieht, blaue Augen, strahlend-blaue Augen, die in einem braungebrannten Gesicht leuchten. Er ist hochgewachsen, schlaksig, erweckt den Eindruck, als wären seine Gelenke nur sehr locker zusammengesetzt, aber er bewegt sich schneller als die meisten Menschen, und in Fällen, wo seine Körperkräfte ihm nicht weiterhelfen, tut es seine Gerissenheit. Ein Mann, der sich um kaum irgend etwas schert, er hat nur selten das Bedürfnis, in bezug auf seine Person oder seine Vorlieben etwas zu beweisen; vorzugsweise befaßt er sich mit Dingen, doch gelegentlich interessieren ihn auch Leute, er hat mehrmals Stellen aufgegeben, als er mit Kulturen Kontakt erhielt, die bei ihm so starkes Interesse auslösten, daß er alle ihre Feinheiten und Besonderheiten, ihre gesamten Wunder, kennenlernen wollte. Routine fällt ihm auf die Nerven, er nimmt Stellung nach Stellung an, gibt seine Tätigkeit auf, sobald ihm danach ist, oder wenn Dummköpfe versuchen, ihn zu etwas zu zwingen, das ihn anödet, beispielsweise tägliches Rasieren, Tragen von Stiefeln statt von Sandalen, einer Uniform anstatt der alten Hemden und Hosen, die er erst dann in Second-Hand-Läden kauft, wenn die bisherigen Stücke praktisch auseinanderfallen. Am längsten bleibt er in Anstellungen, wo seine Vorgesetzten ihm sagen, was sie von ihm erwarten, und es völlig ihm überlassen, wie er die gewünschten Resultate zustande bringt. Er hat keine Absicht, sich einmal irgendwo niederzulassen; es gibt immer da und dort noch Sehenswertes, und ist er das Dasein am Boden statt, macht es ihm keine Schwierigkeiten, einen Platz in einem Raumschiff zu finden.
    Gegenwärtig befindet sich Daniel Akamarino auf einer Skinker-Welt, er sucht nach lohnenderen Objekten als dem Zeug, das die heimischen Lieferanten zu dem abseits gelegenen Ausweichraumhafen schaffen, auf dem die Herring Finn gelandet ist (die großen Raumhäfen bleiben den Freihändlern verschlossen — so gesehen, ist Freihändlern überhaupt die Landung auf dem Planeten verboten, aber die verantwortlichen Beamten drücken ein Auge zu, solange gewinnträchtige Geschäfte zustande kommen und die Freihändler diskret sind). Er fängt sich auf dem Raumschiff wieder zu langweilen an; der Kapitän ist eine alte Bekannte, aber eine geruhsame Frau, die eine langjährige, feste Beziehung mit ihrem Kommunikationsoffizier hat; der Techniker ist ein Yilan mit einem Vishefer zum Symbionten; zwei komplette Sätze im Monat bedeuten bei ihm Geschwätzigkeit.
    Daniel Akamarino latscht eine zweispurige, staubige, asphaltierte Landstraße entlang, genießt einen hellen Frühlingsmorgen. Während er gestern mit einem der hiesigen Händler bei einem guten Schluck plauderte, sah er sich den Armreif genauer an, den der Skinker um einen seiner rechten Arme trug, ein Rund aus schwerem, rötlich-braunem Holz mit geschnitzten, schwungvoll-fließenden Formen. Heute ist er unterwegs, um den Skinker ausfindig zu machen, der den Armreif geschnitzt hat; er soll in einer Außenbehausung der einen Kilometer von der Ortschaft am Raumhafen entfernten Höhlen Wohnungen leben. Dann und wann surrt ein Elektro-Auto oder ein Zweirad vorbei, oder in der Höhe brummt ein Skip dahin. Er hätte ein Elektro- Taxi mieten oder mit dem ortsüblichen Äquivalent eines

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