Brenda Joyce
Laden von
diesem Schmitt? Ich werde gleich morgen früh einmal mit ihm sprechen.«
»An der
Ecke zur Eleventh Street«, antwortete Kathy.
»Was kann der Ihnen schon erzählen? Der weiß doch nix«, rief
Brian.
»Jede Ermittlung muss irgendwo beginnen. Nachdem ich mit Schmitt
gesprochen habe, werde ich wahrscheinlich alle Ihre Nachbarn befragen.
Irgendjemand hat bestimmt etwas gesehen«, erklärte Francesca mit Überzeugung.
»O Gott, wir haben rein gar nix, nicht mal die kleinste Spur«,
stöhnte Brian, und seine Nase rötete sich wieder.
Francesca erhob sich. »O doch, Mr O'Hare, wir haben schon einen
ersten Ansatzpunkt. Ihre Tochter hat die Wohnung am letzten Montag zwischen
vier und halb fünf Uhr nachmittags verlassen. Sie wollte zum Lebensmittelladen,
ist dort aber nie angekommen. Man benötigt nur wenige Minuten, um einen
Häuserblock zu Fuß zurückzulegen. Also ist sie irgendwann zwischen vier und
halb fünf in diesem Straßenquadrat, zwischen Ihrer Tür und der von Schmitts
Laden, verschwunden. Das ist doch wohl mehr als nichts. Es gibt dort draußen
einen Zeugen, der gesehen hat, was Emily zugestoßen ist, das kann ich Ihnen
versichern.«
Hart erhob
sich ebenfalls.
Kathy blickte sie erwartungsvoll an, und Hoffnung flackerte in
ihren Augen auf. »Glauben Sie das wirklich?«
»Davon bin ich überzeugt«, erwiderte Francesca. Dann fiel ihr
plötzlich etwas ein, und sie fügte hinzu: »Wir werden eine Belohnung für
Informationen aussetzen. Joel, ich werde noch heute Abend einige
handschriftliche Aushänge erstellen. Du kannst sie dann gleich morgen früh
verteilen. Den Rest lasse ich drucken, und wir werden sie bis morgen Abend in
einem Umkreis von vier Straßenquadraten überall anbringen. Das«, fügte sie
zufrieden hinzu, »dürfte uns einige Resultate einbringen.«
Brian sah sie blinzelnd an, und zum ersten Mal an diesem Abend
begannen seine Augen zu leuchten. »Das ist eine großartige Idee«, sagte er
aufgeregt. »Warum sind wir nicht selbst drauf gekommen?«
»Beruhigen Sie sich«, sagte Francesca. »Ich hätte da noch eine
Frage. Joel sagte, Sie seien bei der Polizei gewesen. Wurden Ermittlungen in
die Wege geleitet?«
Brian verfluchte die Polizei rundheraus und
sagte dann:
»Nein. Nichts dergleichen. Wenn die Demokraten die Wahl gewonnen
hätten, dann würden wir nicht in so 'nem Schlamassel stecken, das können Sie
mir glauben. Tammany kümmert sich um seine Leute.«
Francesca wurde zornig. »Wenn Sie sich da so sicher sind, warum
bitten Sie dann nicht Boss Croker um Hilfe?«
Brian errötete.
Hart ergriff Francescas Arm. »Ich glaube, wir haben für heute erst
einmal genug erfahren. Mr O'Hare, Mrs O'Hare, Miss Cahill ist eine
hervorragende Privatdetektivin. Falls irgendjemand Ihre Tochter finden kann,
dann sie. Sie können ihr wirklich vertrauen.«
Die O'Hares begleiteten sie zum Ausgang. Brian blickte grimmig
drein, Kathy ängstlich. An der Tür ergriff Kathy Francescas Hand. »Bitte,
finden Sie sie, Miss Cahill. Bitte, bringen Sie mir mein kleines Mädchen
zurück.«
»Das werde ich«, versprach Francesca. »Ich werde mein Bestes tun
und Sie nicht im Stich lassen.«
Kathy nickte und fragte dann: »Kommen Sie morgen wieder? Um die
Zettel wegen der Belohnung aufzuhängen?«
»Nicht nur das. Ich werde Sie auch über den Stand der Ermittlungen
auf dem Laufenden halten«, erwiderte Francesca. Und dann umarmte sie die andere
Frau spontan. »Sie dürfen die Hoffnung nicht aufgeben«, schärfte sie ihr ein.
Dann stieg sie mit Hart in nachdenklichem Schweigen hinter Joel
die schmale, dunkle Treppe hinab. Im ersten Stock blieben sie vor der Wohnung
der Kennedys stehen. »Wir sehen uns dann morgen in aller Frühe«, sagte
Francesca zu Joel.
»Wie früh?«, erkundigte sich der Junge.
»Um halb acht«, entschied sie.
Er strahlte sie an. »Ich werd da sein, Miss Cahill.« Dann wandte
er sich Hart zu. »Gute Nacht, Sir.«
Hart versetzte ihm einen Kinnstüber. »Sieh zu, dass du ins Bett
kommst. Mir scheint, morgen wartet ein anstrengender Tag auf dich.«
Sie warteten, während Joel leise an die Tür klopfte. Einen
Augenblick später öffnete Maggie Kennedy in einem Flanell-Morgenmantel, das
rote Haar zu einem langen Zopf geflochten. Ihre blauen Augen nahmen einen
erstaunten Ausdruck an, als sie Francesca und Hart erblickte. »Miss Cahill!
Francesca, wollte ich sagen. Was für 'ne nette Überraschung!«
Francesca schenkte ihr ein herzliches Lächeln. »Maggie, wir
wollten nur sehen, dass
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