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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 06 - Fallen der Liebe
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Ihre Schwester?«, fragte er Eliza.
    Eliza
nickte ängstlich mit bleichem Gesicht.
    »Wie heißt
sie?«
    Eliza
antwortete nicht.
    Tom
rappelte sich auf und sah Bragg hasserfüllt an.
    Der
erwiderte den Blick gelassen. »Wie lautet der Name der Tante?«
    »Charlotte
Favianno«, zischte Tom. »Sie hat 'nen Itaker geheiratet.«
    »Vielen Dank«, sagte Bragg. Er beugte sich zu dem Mann vor.
»Sollte Deborah nicht dort sein, werde ich Sie mit einem Gefangenenwagen ins
Präsidium schaffen lassen. Die Polizei anzulügen ist ein Verbrechen. Man nennt
es Behinderung der Justiz.«
    Tom grinste
höhnisch, sagte aber nichts.
    »Francesca?«
    Diese
wandte sich Eliza zu, die sie angstvoll anblickte. Francesca wollte sie nicht
allein bei ihrem Mann zurücklassen, aber was blieb ihr anderes übrig? Doch
plötzlich hatte sie einen Einfall. »Warum kommen Sie nicht mit uns?«
    »Ich kann
nicht«, flüsterte Eliza.
    Francesca drückte ihr mehrere Visitenkarten
in die Hand – für den Fall, dass Tom ihr eine wegnahm. »Falls nötig, wenden
Sie sich bitte an mich, Mrs Smith. Ich möchte Ihnen helfen.«
    Eliza zögerte, warf einen besorgten Blick zu ihrem Mann und
murmelte: »Sehr freundlich von Ihnen.«
    Bragg und
Francesca verließen die Wohnung.
    Eine Stunde später erfuhren sie, dass sich
Deborah nicht bei ihrer Tante befand. Charlotte Favianno hatte ihre Nichte und
ihre Schwester seit zehn Jahren nicht mehr gesehen.

Kapitel 5
    FREITAG, 28. MÄRZ 1902 – 14:30 UHR
    Francesca bedankte sich bei dem Kutscher, und während die
Mietdroschke davonrollte, wandte sie sich zu dem Haus Nummer 11 am Madison
Square um. Rund ein Dutzend stattlicher Kutschen waren entlang der Straße vor
Braggs Stadthaus abgestellt, viele davon in zweiter Reihe. Livrierte Kutscher
standen in Grüppchen zu zweit oder zu dritt auf dem Gehweg und plauderten
leutselig miteinander, während sie auf ihre Herrschaften warteten. Da die
vielen Fahrzeuge den Verkehr um den Madison Park behinderten, ertönten immer
wieder Hupen, und ab und an wurden auch Flüche laut. Dennoch würde niemand die
Polizei rufen, dachte Francesca – nicht, wenn die Frau des Commissioners einen
Lunch gab.
    Francesca zitterte, kam sich selbst albern
vor, weil sie Angst davor hatte, zu dieser dunkelgrünen Tür hinaufzusteigen und
den Klopfer zu betätigen. Und ihre Angst hatte nichts damit zu tun, dass sie
sich verspätet hatte.
    Wie konnte ein Teil ihres Herzens bloß immer
noch Bragg gehören? Sie beabsichtigte, Calder Hart zu heiraten, den
begehrtesten und verführerischsten Junggesellen von ganz New York – einen Mann,
zu dem sie sich mit aller Macht hingezogen fühlte. Und den sie zudem sehr gern
hatte – nein, eigentlich mehr als nur das. Sie konnte es kaum erwarten, ihn
das nächste Mal zur Tür hereintreten zu sehen, konnte es kaum erwarten, in
seinen Armen zu liegen, von ihm geküsst und liebkost zu werden. Sie war
fasziniert von ihm, er verwirrte sie, weckte das Begehren in ihr. Und fast jede
alleinstehende Frau der Stadt hätte ihre rechte Hand dafür geben, an ihrer
Stelle zu sein.
    Bragg und sie hatten sich vor einer halben
Stunde, nach ihrer Unterredung mit Deborah Smiths Tante, voneinander
verabschiedet. Sie waren beide nicht besonders überrascht gewesen, zu erfahren,
dass Tom Smith sie angelogen hatte. Wie immer waren ihre Gedanken in die
gleiche Richtung gegangen.
    Bragg war ins Präsidium zurückgekehrt, um
Smiths Verhaftung zu veranlassen, während Francesca sich auf den Weg zu Braggs
Haus gemacht hatte, um am Lunch seiner Frau teilzunehmen.
    Francesca schloss kurz die Augen. Sie hatte es
mehr als nur genossen, wieder einmal so eng mit Bragg zusammenzuarbeiten. Es
war so vertraut gewesen, so angenehm und beruhigend, hatte sich einfach
richtig angefühlt. Wie immer gaben sie beide ein hervorragendes
Ermittlergespann ab. Aber dieser Morgen hatte ihr noch etwas anderes bewusst
gemacht: Er hatte ihr in Erinnerung gerufen, dass sie Rick Bragg mehr
bewunderte und respektierte als sonst irgendjemanden. Er stellte das Wohl
anderer und das Streben nach Gerechtigkeit über alles. Er war in der Tat ein
echter Held. Francesca wusste, dass es aus war zwischen ihnen, ihr Instinkt
sagte es ihr. Bragg würde sich niemals von seiner Frau scheiden lassen. Das
Schreckliche daran war jedoch, dass es niemals wirklich ganz und gar aus sein
würde – nicht, solange er der Mann blieb, der er war. Zwischen ihnen bestand
eine starke Bindung, dessen war sie sich an diesem Vormittag bewusst

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