Brennende Fesseln
lernen müssen, beides unter einen Hut zu bringen.« Er beugt sich zu mir herunter und küßt meinen Scheitel, legt seine Finger auf meine Brust. Ich schlage seine Hand weg, und er verläßt den Raum.
Als er zurückkommt, hat er eine Flasche Körperlotion und
ein Glas Wasser in der Hand. Er bietet mir das Wasser an, aber ich lehne ab.
»Trink ruhig«, sagt er. »Es ist bloß Wasser – sonst nichts.«
Ich lehne trotzdem ab, weil ich ihm nicht traue.
Achselzuckend trinkt er selbst. Dann zieht er mich aus dem Sessel hoch und sagt: »Leg dich mit dem Gesicht nach unten auf die Couch. Dein Hinterteil muß ziemlich wund sein.«
Er hat natürlich recht, aber ich gebe es nicht zu, weil ich ihm die Genugtuung nicht gönne. Ich lege mich auf die Couch. Er kniet sich neben mir auf den Boden und schraubt den Deckel der Flasche auf. Behutsam reibt er mich mit der Lotion ein. Ich versuche, nicht zusammenzuzucken.
»In Detective Harris hast du einen wahren Freund«, sagt er.
Beim Klang von Joes Namen versteift sich mein Körper. Keiner von uns hat bisher ein Wort darüber verloren, daß ich M.s Klebeband gestohlen habe.
»Er hat mich sehr, sagen wir mal, ernsthaft gewarnt. Er hat gesagt, wenn ich dir auf irgendeine Weise Schaden zufügte, würde ihn nichts davon abhalten, mich zur Strecke zu bringen.« Vorsichtig massiert er die Lotion in meinen brennenden Po. »Was, glaubst du, würde dein Detective jetzt sagen? Wenn er dich so sehen könnte?«
Ich liege völlig reglos da, halte fast den Atem an.
»Ich hätte dich schon vor Wochen dafür bestrafen sollen, daß du zu ihm gegangen bist, aber da warst du noch nicht bereit dafür. Trotzdem war es sehr ungezogen von dir. Eigentlich sollte ich dir gleich noch mal eine Tracht Prügel verpassen.«
Bei diesen Worten fahre ich hoch, aber er legt schnell eine Hand auf meinen Rücken. »Ich sollte, aber ich werde es nicht tun«, sagt er. »Entspann dich. Für heute bin ich mit dir fertig. Aber wenn du noch einmal zur Polizei gehst – mit irgend etwas anderem, das du über mich erfahren hast –, dann wird das für dich schlimme Folgen haben. Sag dann nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.«
Sofort denke ich an M.s Freunde in Tahoe. M. will bestimmt nicht, daß Harris von der Scarification erfährt.
Schweigend fährt er fort, meine Haut mit der Lotion einzureiben. Sie hat eine kühlende Wirkung und lindert den Schmerz ein wenig. Nach einer Weile sagt er: »Von jetzt an werde ich dich züchtigen, wann immer mir danach ist. Und du wirst nicht wissen, wann es wieder soweit ist. Ich werde dich entweder bestrafen oder Milde walten lassen, je nach Lust und Laune. Aber keine Sorge – ich werde es nicht sehr oft tun.« Er drückt einen Kuß auf meinen Po. »Ich werde es nie übertreiben, aber ich werde auch nicht immer so nachsichtig sein wie heute. Vielleicht werde ich zum Schlagen eine Haarbürste benutzen, einen Rohrstock, eine Peitsche, den Gürtel meiner Hose. Ich werde dich genauso versohlen wie Franny, und wenn du dich mir widersetzt, wirst du es bereuen.«
Er sagt das mit beruhigender, monotoner Stimme, was einen erschreckenden Gegensatz zum Inhalt seiner Worte bildet. Gegen meinen Willen zieht sich mein Magen zusammen: Hat Franny sich ihm widersetzt? Und mußte sie deswegen sterben? Er streckt die Hand aus und streicht die Falten auf meiner Stirn glatt.
»Ich sehe, daß ich dich schon beunruhigt habe«, sagt er. »Das war nicht meine Absicht.« Aber ich weiß, daß das sehr wohl seine Absicht war. Er will, daß ich Angst habe.
Als er mit meinem Po fertig ist, massiert er die Lotion in meine Beine und arbeitet sich dann über meinen Rücken zu meinen Schultern noch.
»Wieviel weiter gedenkst du noch zu gehen?« frage ich. Er weiß, daß ich nicht die Massage meine.
Er küßt meine Schulter. Dann sagt er: »Mach dir keine Gedanken darüber, was kommen wird.« Er schweigt einen Moment. »Ich finde es ausgesprochen erotisch, eine Frau zu bestrafen. Es macht den Sex aufregender – aber das weißt du ja selbst. Du wirst meine Bestrafungen bald schätzenlernen. Du
wirst voller Angst daran denken, weil du weißt, daß ich dir Schmerzen zufügen werde, aber auch voller Erregung, weil du weißt, daß ich es dir hinterher besorgen werde. Am Ende wirst du Schmerz mit Lust assoziieren, und wenn ich dich übers Knie lege oder dich auf irgendeine andere Art bestrafe, wirst du mich anflehen aufzuhören, insgeheim aber nach mehr lechzen. Franny konnte den Sex nach einer Bestrafung
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