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Bucheckern

Bucheckern

Titel: Bucheckern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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auf das Firmengelände zu kommen.
    „Wir können wohl kaum am Werkstor vorfahren – guten Tag, wir sind von der Polizei, dürfen wir uns mal auf ihrem Gelände umschauen? – nein, wir haben keinen Durchsuchungsbeschluss, aber sie lassen uns doch bestimmt auch so mal ein wenig rumgucken – nein, wir suchen nichts Bestimmtes, nur da hinten, bei den alten Hallen, wo ihr schöner neuer Zaun steht, da würden wir gerne ...“
    „Ist ja gut, Paul“, fiel ihm Oskar Lindt ins Wort, „so kann es natürlich nicht gehen. Jetzt lasst uns mal in aller Ruhe überlegen, wie wir weiterkommen, ohne Aufsehen zu erregen und den Werksschutz am Monitor dieser Überwachungskamera da drüben nervös zu machen. Ob der neue Gitterzaun und das ganze alte Areal überhaupt etwas mit unserem Mordfall zu tun haben, wissen wir nicht, die Kinder waren ja gar nicht weit drin. Aber um das herauszubekommen, müssen wir uns auf jeden Fall erst mal einen Gesamtüberblick verschaffen.“
    „Aus der Luft!“ Jan Sternberg hatte spontan eine Idee. Er war wie immer für technische Aktionen zu begeistern und schlug vor: „Mit dem Verkehrshubschrauber, da könnten wir mal einen Blick reinwerfen. Ich fliege freiwillig mit!“
    „Viel zu auffällig“, wehrte Paul Wellmann ab, „meinst du, das merken die nicht, wenn der grün-weiße Hubi über ihnen kreist? Du willst doch nur mal wieder einen kostenlosen Rundflug!“
    „Aber Paul, wie kannst du so was von mir denken. Das käme mir nie in den Sinn!“ Sternberg tat ganz entrüstet, aber sein breites Grinsen war überdeutlich. „Nein, so natürlich nicht, aber zufällig habe ich vorhin beim WKD mitbekommen, dass unser Polizeihubschrauber zur Erprobung eine hoch auflösende Videoanlage installiert bekommen hat. Damit suchen die nach Ölspuren auf dem Rhein, oder sie können noch aus ziemlicher Höhe die Nummernschilder von Autobahndränglern erkennen, ohne selbst bemerkt zu werden.“
    „In Ordnung, Jan, das kannst du gleich mal veranlassen“, gab Lindt sein Einverständnis. „Von mir aus darfst du auch mitfliegen, aber wieder heil runterkommen. Außerdem ist die Autobahn ja gar nicht weit weg. Wählt die Flugroute einfach so, dass es wie ein normaler Routineflug zur Straßenüberwachung aussieht – und schön hoch natürlich auch. Die Kamera da drüben am Zaun gibt mir schon zu denken. Falls in dem Werk tatsächlich etwas Krummes läuft, sollen die unsere Ermittlungen nicht auch noch unnötig früh entdecken.“
    Jan Sternberg griff spontan zu seinem Handy um den Flug zu organisieren, während Lindt und Wellmann bereits zu den Wagen zurückgingen.
    „Auf jeden Fall“, überlegte der Kommissar, als er wieder auf dem Parkplatz der Kleingartenkolonie angekommen war, „möchte ich jetzt gleich das Fabrikgelände auch noch von ein paar anderen Stellen aus anschauen. Vielleicht liegt hier ...“ er kramte in einem Bananenkarton im Kofferraum, „... mein Fernglas drin, was ich vor längerer Zeit mal ...“
    Paul Wellmann hatte es auf den ersten Blick schon entdeckt: „Dort, Oskar, neben deinen Gummistiefeln liegt es doch. Ist ja noch in der Originalverpackung, da geht es wenigstens nicht kaputt. Aber wenn es im Kofferraum liegt, wird es ohnehin nie gebraucht.“
    Lindt packte das Glas aus: „Hast ja Recht, Paul, es gehört nach vorne, ins Handschuhfach. Ist manchmal bestimmt nützlich, wenn man es gleich zur Hand hat.“
    Inzwischen war auch Jan Sternberg zurück und berichtete ganz aufgeregt von seinem Telefonat mit der Hubschrauberbasis: „Geht noch heute Nachmittag – ausnahmsweise. Sie ändern die Flugroute bei ihrer Routinestrecke über das Autobahndreieck ein wenig ab. In einer halben Stunde muss ich am Stützpunkt sein, dann nehmen sie mich mit.“ Die Freude über die unverhoffte Flugmöglichkeit war ihm deutlich anzusehen.
    „Ach so, Chef, wir sind ja zusammen gefahren. Ich bräuchte jetzt aber ein Auto. Kann ich deinen Wagen haben, Paul?“
    Wellmann warf ihm erst einen zögernden Blick, dann aber doch die Schlüssel für den Volvo zu und holte tief Luft, um noch etwas über sorgsamen Umgang mit Dienstwagen zu sagen, da kam ihm Sternberg zuvor: „Ja, ja, ich weiß schon, heil zurückbringen – ich werd’s versuchen. Aber wie war das noch, wer hat den BMW geschrottet?“
    „Das war doch eine Straßensperre!“, rechtfertigte sich Wellmann ganz entrüstet, aber Jan Sternberg war schon eingestiegen.
    Im Davonbrausen drehte er schnell die Seitenscheibe herunter und rief aus dem

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