Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cash

Cash

Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
Vom Netzwerk:
hinzu.
    »Wie bitte?« Bobby lächelte.
    »Nikki, alles in Ordnung?« Ein junges Paar in Ausgehmontur, aber mit Kaffee und Zeitung in der Hand, drängte sich zwischen Bobby und seine Befragung, als wäre er überhaupt nicht da. Die junge Frau war blond, der Mann ein hellhäutiger Schwarzer wie Nikki.
    »Ich hab gerade mitgekriegt, wie auf jemanden geschossen wurde«, brach es aus ihr heraus.
    »Was?« Die junge Frau japste.
    »Es war wie nichts, als wären sie auf Eis ausgerutscht.«
    »Ja, tja, so ist das halt«, sprach der junge Schwarze weise, und Bobby dachte, Na, wir kennen uns aber aus. »Tot?«
    Nikki reckte sich hinter ihrer Freundin, um Antwort von Bobby zu bekommen, der allerdings nur auf seine Armbanduhr tippte. »Ich melde mich.« Nikki entfernte sich einen Schritt von ihnen. »Sieh dich vor hier«, murmelte der junge Mann beim Weggehen. »Was?« Nikki sah ihm nach. »Wieso?« Er warf Bobby einen wachsamen Blick zu und ging weiter. »Wieso?« Nikki sah Bobby besorgt an.
    Bobby zuckte die Schultern. »Ihr Bekannter hier sieht zu viel fern. Warum haben Sie Ihren Freund eben Sir Galahad genannt?«
    »Warum was?« Sie war noch immer abgelenkt, blickte mit geschürzten Lippen über Bobbys Kopf hinweg. »Das war ... ich hab nur einen Witz gemacht.«
    Bobby dachte kurz nach und wollte gerade nachhaken, als das jähe Geratter eines Rollladens vor einem buddhistischen Ladentempel Nikki ins Wanken brachte.
    »Gehe ich irgendein Risiko ein, wenn ich mit Ihnen rede?«
    »Nicht das geringste«, antwortete er unbewegt. »Woher kamen Sie beide denn, bevor sie auseinandergingen?«
    »Von der Geburtstagsparty meiner Freundin im Club Rose of Sharon in der Essex.«
    »Haben Sie getrunken?«
    »Kann ich nicht, ich bin allergisch gegen Alkohol.«
    «Standen Sie unter sonst irgendeinem Einfluss?«
    «Ob ich bekifft war?« Bobby wartete.
    »Ein paar Züge habe ich genommen, aber viel früher, so um Mitternacht, und nur aus Geselligkeit und damit ich endlich meine Ruhe habe wegen dem Trinken. Also, vier Stunden später?« Sie zuckte die Schultern. »War ich bloß müde.«
    »Gut.« Bobby nickte. »Schön.« Dann: »Hören Sie, ich bin verpflichtet, Sie das zu fragen: Sind sind jemals mit der Polizei in Konflikt geraten?«
    »Von wegen verhaftet?« Sie legte den Kopf schief. Bobby wartete.
    »Würden Sie mich das auch fragen, wenn ich weiß wäre?«
    »In dieser Situation? Würde ich Sie das auch fragen, wenn Sie Koreanerin wären.«
    »Nein, noch nie«, antwortete sie knapp. »Also. Darf ich Sie jetzt was fragen?«
    »Unbedingt.« Bobby dachte bereits an den nächsten Schritt.
    »Also, da sind Polizisten, die zielen auf einen und brüllen, man soll die Waffe fallen lassen, lassen Sie die Scheißwaffe fallen, und brüllen aber gleichzeitig, dass man sich nicht bewegen soll. Was soll man denn nun machen?«
    »Was meinen Sie?«, sagte er. »Aber langsam.«
    Kurz darauf kam Matty mit dem Freund um die Ecke, und Bobby sah die neue Version auch in seinen Augen.
     
    Die erste Amtshandlung bestand nun darin, die Waffe zu finden, die Eric Cash weggeworfen hatte. Nachdem Matty vom Spezialeinsatz einen Suchtrupp angefordert hatte, der die Eldridge Street 27 auf den Kopf stellen sollte, kehrte er in den Dienstraum zurück, setzte sich eine Minute ruhig an seinen Schreibtisch, um sich zu sammeln, und steuerte dann die einschlägigen Instanzen an, um Nachschub anzufordern. Als er damit durch war, rief er Bobby am Tatort an, damit er die Kriminaltechniker, so sie denn jemals auftauchten, direkt auf die Wache schickte, bevor sie sich die Straße vornahmen. Dann stand er auf und blickte durchs Fenster in den Vernehmungsraum auf Eric Cash, der an dem schrammigen Tisch hockte, Wange auf der Kante, ein unberührter Kaffee eine Handbreit vor seinem Gesicht. Matty brauchte die Kriminaltechnik, damit sie diesen Kerl auf Schmauchspuren untersuchte, ohne die sie, wenn er tatsächlich der Schütze war und die Mordwaffe nicht gefunden wurde, womöglich im Wald standen, je nachdem, wie zäh Cash im Verhör war, wie schnell er zumachte und nach einem Anwalt verlangte.
    Matty streckte die Hand nach der Tür aus und hielt sich dann zurück; noch ein wenig schmoren lassen. Er wählte die Nummer seines unmittelbaren Vorgesetzten, Lieutenant Carmody, und legte nach ein paar Nummern wieder auf. Der Mann hatte rund um die Uhr informiert zu werden, wenn in ihrem Revier etwas von derartigem Ausmaß geschah, aber er war neu und wäre nur im Weg, und es würde ihn

Weitere Kostenlose Bücher