Changes (Beachrats: Teil 6)
wird.«
»Das haut mich ziemlich um«, sagte ich.
»Warum?«
»Du hast eben gesagt, dass du den Rest deines Lebens mit mir verbringen möchtest. Das hoffe ich seit Monaten, aber du hast es jetzt zum ersten Mal gesagt.«
»Hast du daran gezweifelt?«, fragte er und nahm mich in den Arm.
»Nein, natürlich nicht. Aber du hast es noch nie gesagt. Bis heute Abend. Ist das so etwas wie unsere Hochzeit?«, scherzte ich.
»Nein«, sagte er ernst. »Wir werden irgendwann sicher eine Zeremonie haben wollen, auch wenn es nur vor unseren Freunden sein wird. Ich würde mir aber wünschen, dass meine Eltern und mein Bruder auch dabei wären.«
Ich grinste.
»Lass uns meine Eltern anrufen.«
»Bist du dir sicher?«, fragte ich ihn noch einmal.
»Ich möchte es ihnen schon persönlich sagen, aber ich möchte sie anrufen und fragen, ob wir sie besuchen können.«
»Wann?«
»Hast du nicht ein langes Wochenende zum Martin Luther King Day ?«
»Ja. Kevin und Rick fahren mit den Jungs nach North Carolina zum Skifahren. Sie haben zwar angedeutet, dass sie uns gerne dabei hätten, aber ich habe abgesagt. Ich befürchte aber, irgendwann werden wir mitfahren müssen.«
»Du befürchtest?«, fragte er belustigt. »Ich liebe das Skifahren.«
Das hatte er mir nicht erzählt.
»Wir fahren das nächste Mal mit«, versicherte ich ihm.
Er holte das Telefon und wählte die Nummer seiner Eltern. Es klingelte dreimal, dann nahm seine Mutter das Gespräch entgegen. Nachdem Tyler sie begrüßt hatte, schaltete sie den Lautsprecher ein, damit sein Vater die Unterhaltung mithören konnte. Unser Telefon hatte auch einen Lautsprecher, aber den schalteten wir nicht ein. Stattdessen nahm ich Tyler in den Arm und hielt meinen Kopf an seinen, um mithören zu können.
»Mom, Dad, ich habe in ein paar Wochen ein paar Tage frei«, sagte er, nachdem er auch seinen Dad begrüßt hatte. »Ich würde gerne nach Hause kommen, wenn das okay ist.«
»Seit wann musst du fragen, wenn du nach Hause kommen möchtest?«, fragte seine Mutter.
»Nun, ich weiß, dass ich nicht fragen muss. Aber ich würde gerne einen Freund mitbringen.«
»Deine Freunde sind immer bei uns willkommen«, sagte sein Vater. »Das weißt du doch.«
»Ja, Sir«, war alles, was Tyler darauf sagte.
Sie unterhielten sich über die Details und nach dem Telefonat reservierten wir uns online Flugtickets. Wir wollten am Freitag losfliegen und sollten am Dienstag zurück kommen.
Wenn unsere Neuigkeiten nicht gut aufgenommen werden würden, hatten wir vor, uns in den Mietwagen zu setzen und nach Minneapolis zu fahren. Von dort aus würde ohnehin unser Flieger gehen und wir würden bis dahin in einem Hotel bleiben.
»Was denkst du, wie sie auf die Neuigkeiten reagieren?«, fragte ich ihn ein paar Tage vor unserer Abreise.
»Man hofft natürlich, dass Eltern ihre Kinder immer so akzeptieren werden, wie sie sind«, sagte er.
»Das hatte ich bei meinen auch gedacht«, sagte ich bitter.
»Autsch! Baby, es tut mir leid.«
»Nein, das ist schon okay. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie mich verstoßen würden. Ich meine, ich wusste, dass sie das Gleiche mit meinem Bruder getan haben, aber wie wahrscheinlich ist es, dass sie es bei beiden Kindern machen?«
»Mein Bruder könnte ein Problem damit haben«, gab Tyler zu. »Ich glaube nicht, dass er ein großer Fan von schwulen Kerlen ist. Einen Typen, den er kannte, bezeichnete er immer als Tunte.«
»Das ist vielleicht kein gutes Zeichen, aber keiner von uns beiden ist eine Tunte.«
»Ich weiß«, sagte er und grinste.
Kapitel 5: Tyler
Ich musste zugeben, dass ich nervös war, als es um unseren Besuch bei meinen Eltern ging. Ich dachte immer und immer wieder darüber nach, ob ich mich an irgendetwas erinnern konnte, das auf eine negative Einstellung meiner Eltern zu diesem Thema hinwies. Mir fiel jedoch nichts ein.
Ich konnte mich vage daran erinnern, dass mein Dad mal über einen Arbeitskollegen gesprochen hatte, den er für schwul hielt. Aber ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er in einer abweisenden Art über ihn gesprochen hätte.
Mein Bruder war ein weiteres Fragezeichen. Er war zehn Jahre älter als ich und nicht verheiratet. Ich wusste aber, dass er in seiner Zeit am College eine ernste Beziehung mit einem Mädchen hatte. Nach ihrem Abschluss hatten sie sich jedoch getrennt. Er wohnte in St. Paul, wo er als Reporter für eine Zeitung arbeitete. Ich war mir sicher, dass er ebenfalls zu meinen Eltern kommen würde,
Weitere Kostenlose Bücher