Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
Vom Netzwerk:
dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Sie schlich die restlichen Stufen hinauf, holte ihre Sachen und rannte dann mit dem Rucksack in der einen und ihrem Matchbeutel in der anderen Hand die Treppe wieder hinunter.
    „Was schleppst du denn alles mit zur Schule?“, fragte Noah lächelnd.
    „Ich übernachte bei den Devlins und komme erst Sonntagmorgen nach Hause. Bis dann bist du hoffentlich weg“, fügte sie hinzu und zuckte zusammen, als sie den strengen Blick ihrer Mutter sah. Was soll’s, dachte Jessie. Noah Bryant hatte sich zehn Jahre lang nicht sehen lassen. Warum sollte sie jetzt freundlich zu ihm sein? „Ich habe gehört, wie du Mom gesagt hast, dass du die Stadt verlassen wirst. Wieder einmal.“
    Noahs Lächeln verblasste. „Ich muss mich um einige geschäftliche Dinge kümmern, Jessie. Ich rufe dich an, wenn ich wieder in der Gegend bin. Vielleicht können wir dann einmal … ich weiß nicht, reden oder irgendetwas unternehmen.“
    Jessie bedachte ihn mit einem Blick, der besagte, er sollte nicht so einen Unsinn reden, dann brachte sie ihre Sachen zum Wagen und wartete darauf, zur Schule gefahren zu werden. So, als wäre es ein ganz normaler Tag.
    Sie hatte Übung darin, so zu tun, als wäre ihr Leben normal.

3. KAPITEL
    „Wirklich, Mr. Gardner, ein besseres Geschäft können Sie nicht machen.“
    Gardner kratzte sich am Kopf und starrte auf den Kaufvertrag, den Noah ihm vorgelegt hatte. „Ich weiß nicht, Mr. Bryant. Es ist keine einfache Entscheidung, mein Haus zu verkaufen.“
    Genau wie mein alter Herr, dachte Noah. Trifft alle Entscheidungen allein und stürzt seine Familie damit ins Elend. Hell Farm war das Ein und Alles seines Vaters gewesen. Sein Traum. Sein Leben und … sein Untergang.
    Noah schwieg und trank einen Schluck von dem dünnen Kaffee. Mrs. Gardner und ihre Kinder sahen ihn an, als wäre er die Antwort auf ihre Gebete. Noah zog den Kaufvertrag zurück, strich den Betrag durch und setzte einen noch höheren ein. Dann schob er das Dokument zurück über den Tisch.
    Gardner betrachtete das verbesserte Angebot mit einer Mischung aus Gier und Widerwille. „Es geht nicht ums Geld.“
    Nicht ums Geld? Die Hoffnungslosigkeit in den Gesichtern von Mrs. Gardner und ihren Kindern sagte etwas anderes. Die Familie brauchte das Geld dringend. Mr. Gardner war nur zu stur, sich geschlagen zu geben – oder verzweifelt genug, um den Deal ganz zu vermasseln, weil er ein paar Dollar mehr aus dem Verkauf herausschlagen wollte. Noah erkannte in dem Gesicht des Mannes etwas, was er in seinem eigenen Gesicht nicht sehen wollte, wenn er in den Spiegel sah.
    Die Geschäfte waren in letzter Zeit nicht mehr so gut gegangen. Noah fehlte es an eben der Kraft, die ihn die Karriereleiter so schnell hatte hinaufklettern lassen, und die Geier kreisten schon über seinem Kopf. Er brauchte einen Abschluss, um weiter ganz oben mitzuspielen. Diesen Abschluss. Er konnte es sich nicht leisten, ein solches Angebot zu vermasseln, aber natürlich zeigte er das nicht.
    Noah räusperte sich. „Aber wenn Sie nicht wollen …“
    „Ich dachte, Sie brauchen unbedingt dieses Grundstück“, sagte Gardner und blickte ihn plötzlich scharf an.
    „Ich habe noch andere Angebote, aber ich würde dieses Grundstück vorziehen.“
    Gardner überlegte.
    Einen Moment zu lang. Noah stand auf. „Danke, dass Sie sich mit mir getroffen haben“, sagte er und griff nach dem Kaufvertrag.
    Mr. Gardner riss ihm das Papier aus der Hand. „Ich habe noch nicht Nein gesagt.“
    „Sie haben aber auch nicht Ja gesagt.“
    „So einfach ist das nicht. Was soll zum Beispiel dieser Passus mit der Geheimhaltung? Was hat das zu bedeuten?“
    „Wie ich schon sagte, Mr. Gardner, das Geschäft ist weder illegal noch sittenwidrig. Das Projekt hat keine negativen Auswirkungen auf die Umgebung. Wir wollen mit der Bekanntgabe nur warten, bis alle Formalitäten erledigt sind.“ Noah erwähnte nicht, dass er mit Widerstand seitens der Bevölkerung rechnete und deshalb warten wollte, bis er die Baugenehmigung in der Tasche hatte. „Wenn etwas davon an die Öffentlichkeit gerät, bevor wir es freigeben, ist der Deal geplatzt.“
    „Das macht die Entscheidung nicht gerade leichter.“
    Noah seufzte und setzte sich wieder. „Haben Sie Angst, dass die Menschen nicht verstehen werden, warum Sie verkauft haben?“
    „Ich mache mir keine Gedanken um die anderen, sondern um mich“, sagte Gardner. „Darüber, dass mir nur noch mein Stolz

Weitere Kostenlose Bücher