COLLECTION BACCARA Band 0269
bisschen zugeknöpft.“
„Daran arbeiten wir noch.“ Erin schenkte Tristan ein strahlendes Lächeln, als er sie streng ansah.
„Ich hab’n paar hübsche schwarze Opale“, sagte Frank.
„Was für ein Jammer! Schwarze Opale gibt mein Budget leider nicht her.“ Für den Wettbewerb war eine Obergrenze von zehntausend Dollar pro Stück festgesetzt worden. Argyle-Diamanten im Wert von einer Million konnte so gut wie jeder fantastisch aussehen lassen. „Ich bin auf der Suche nach groben Boulder-Opalen.“
„Da könnte ich einige gute blaue anbieten“, sagte er. „Welche Form?“
„Freiform.“
Ein Leuchten ging über Franks Gesicht. Freiformen waren schwerer zu verkaufen als die üblichen ovalen oder eckigen Steine. „Dann komm mal in mein Büro.“
Er ging voraus, und in seinem kleinen Wohnwagen, der Büro und Unterkunft zugleich war, setzten sie sich an einen kleinen Tisch. „Willst du die schwarzen wirklich nicht sehen?“
„Na gut, ich schau sie mir an“, sagte Erin schmunzelnd. „Aber wenn keiner unter zweitausend dabei ist, werde ich mich darauf beschränken, sie zu bewundern.“
Frank seufzte und drehte sich zum Regal, auf dem oben opalgefüllte Marmeladengläser standen.
Er holte drei von weiter hinten herunter, öffnete das eine Glas und schüttete den Inhalt auf den Tisch. „Wollen Sie was trinken? Ein Selbstgebrautes?“, fragte er Tristan. „Sie werden’s brauchen, denn sie sitzt bestimmt ’ne ganze Weile hier.“
„Nur zu“, murmelte Erin, während sie begann, sich jeden einzelnen Opal ganz genau anzusehen. „Frank hat recht, es wird dauern.“
„Letztes Mal saß sie drei geschlagene Stunden hier“, erzählte Frank lachend.
„ Wie bitte?“, sagte Tristan erschrocken.
„Ich schätze, das ist ein Ja.“ Frank öffnete den Kühlschrank, in dem ein Topf Margarine, eine halbe Tomate und eine Reihe leerer Biergläser standen sowie ein Zwanzigliterfass mit Zapfhahn. Er füllte drei Gläser mit Bier aus dem Fass und stellte sie auf den Tisch. Dann setzte er sich zu ihnen.
„Was glauben Sie, wie lange sie diesmal braucht?“, fragte Tristan.
„Na ja, auf meine alten Tage bin ich ein bisschen schlauer geworden. Das erste Glas da ist sozusagen ein Übungsglas, damit sie sieht, wonach sie nicht sucht.“
„Tausend Dank, Frank“, sagte Erin, die nicht einmal von den Steinen aufblickte. „Was ist in dem zweiten Glas?“
„Da sind schon ein paar recht hübsche dazwischen.“
„Und im dritten?“, fragte Tristan.
„Meine besten Boulder-Opale. Da findet sie die, die sie sucht.“
„Wieso geben Sie ihr dann nicht gleich das dritte Glas?“
Frank sah Tristan mitleidig an. „Sie wissen nicht viel über Frauen, oder?“
Tristan griff seufzend nach seinem Bier.
„Wollen Sie vielleicht mal’n Blick auf die schwarzen Opale werfen?“, fragte Frank ihn. „Ich hab da einige Stücke, die sich für einen Verlobungsring eignen.“
Tristan, der sein Glas gerade halb zum Mund geführt hatte, erstarrte, und Erin lachte leise. „Frank, du machst ihm Angst.“
„Ein Mann muss ab und zu an die Zukunft denken“, sagte Frank mit einem zahnlosen Grinsen und verschwand hinter einem verblichenen blauen Vorhang, der den Wohn- vom Schlafbereich trennte. Kurz darauf kam er mit einer kleinen roten Samtrolle zurück, die er wie ein Baby in der Armbeuge trug.
Erin rückte sofort näher an Tristan, um die Kostbarkeiten mitzubewundern. Frank wollte seine schwarzen Opale unbedingt vorführen, außerdem war es zwecklos, so tun zu wollen, als wäre sie nicht interessiert.
Auf dem roten Samtstreifen lagen Opale im Wert eines Vermögens, stellte Erin voller Ehrfurcht fest. Von dem Erlös könnte Frank sich problemlos ein Herrenhaus kaufen, wenn er wollte. Ach was, fünf Herrenhäuser.
„Der hier ist der neueste“, sagte Frank stolz und drehte einen Opal in der Größe einer Zwanzigcentmünze um. Er war türkis-schwarz mit gelben und leuchtend roten Einschüssen. „So’ne Farbe habe ich seit dreißig Jahren nicht mehr gesehen. Seit der alte Fisty den Zauberstein fand. Und ihr wisst ja, was mit dem passiert ist.“
Tristan nicht.
„Er ist verschwunden“, erklärte Frank. „Hat sich einfach in Luft aufgelöst. Liegt da auf seinem Podest, und im nächsten Moment – futsch! Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen. Deshalb stell ich meine Steine nie hinter Glas aus. Das mögen sie nicht, also verschwinden sie.“
„Jemand könnte ihn gestohlen habe“, sagte Tristan.
„Der Raum wurde
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