Commander Perkins 04 - Im Land der gruenen Sonne
zahlreiche Speisen ausgebreitet. Auf Kristallscheiben lagen Fische, Krebse, Muscheln und Krabben.
Alle Speisen waren roh - und zum Teil noch recht lebendig.
Einer der Neptuner kam Perkins entgegen. Er breitete die Schwimmarme aus, blickte ihn freundlich an und lud ihn zum Essen ein. Camiel übersetzte seine Worte.
"Sage ihm, daß wir die Einladung nicht annehmen können", befahl der Commander. "Erkläre ihm, daß wir die Atemschutzmasken nicht abnehmen dürfen, und daß wir aus diesem Grunde die Speisen nicht zum Mund führen können." "Aber, Commander", wandte Miriam ein. "Natürlich können Sie das. Ich trage doch auch keine Maske, und ich fühle mich völlig gesund." "Wir werden die Masken nicht ablegen", entgegnete Perkins.
"Dann werden die Neptuner böse", warnte die Biologin. "Das können Sie nicht tun. Sehen Sie. Sie werden schon unruhig." Peter Hoffmann erhob sich. Auch er trug die Atemschutzmaske noch. "Gut, daß du kommst, Randy", sagte er. "Wir müssen etwas tun!" Einige Krebse versuchten, von den Tellern ins Wasser zu flüchten, doch die kleinen Schuppenwesen fingen sie wieder ein und trugen sie ans Feuer zurück. Peter Hoffmann massierte sich den Hals.
"Ich könnte ohnehin keinen lebenden Krebs essen." "Camiel, erkläre es ihnen", wiederholte Perkins. Und der Roboter begann in der seltsamen Flüstersprache der Neptuner zu reden. Der Commander beobachtete gleichzeitig die Wasserwesen. Er war nicht bereit, sein Leben zu riskieren, um sich das Wohlwollen der Bewohner von Escape zu bewahren. Er sah, wie sich ihre Haltung veränderte. Die Neptuner, die bisher auf dem Boden gesessen hatten, standen auf. Sie nahmen eine feindselige Haltung an. Einige von ihnen eilten zum Shaddy. Doch noch fühlte Perkins sich nicht durch sie bedroht. Er war davon überzeugt, daß sie das Vielzweckfahrzeug nicht beschädigen konnten.
"Das können Sie nicht tun!" Miriams Stimme zitterte. "Die Neptuner sind so freundlich. Noch nie haben sie es mit Wesen von einer anderen Welt zu tun gehabt. Sie können nicht erwarten, daß Sie Verständnis dafür haben, daß Sie sie so beleidigen." "Miriam, wir werden jetzt zum Shaddy gehen und uns zurückziehen. Wir fahren nach oben. Es wird Zeit, daß Sie in ärztliche Behandlung kommen!" entschied Perkins, ohne auf ihren Einwand zu achten.
Einer der Neptuner sagte etwas.
"Die Neptuner drohen, Ihnen die Masken abzureißen, Sir", erläuterte der Roboter. "Sie fühlen sich außerordentlich beleidigt dadurch, daß Sie die Speisen ablehnen. Ihr Angebot hat offenbar eine tiefe Bedeutung." "Das ist nicht zu ändern! Kommt! Wir gehen zum Shaddy.." "Das wird nicht leicht sein, Sir." Camiel zeigte auf die Neptuner, die erkannt hatten, daß der Shaddy die einzige Fluchtmöglichkeit für die beiden Männer und die junge Frau bot.
Die Wasserwesen bildeten eine Abwehrkette vor dem Spezialfahrzeug. Einige von ihnen hielten Wurfspieße in den Händen, mit denen sie sonst Fische jagten. Jetzt wollten sie sie gegen Perkins, Hoffmann und Miriam Blister richten.
Einer von ihnen schlug mit einer scharfkantigen Muschel auf die transparente Scheibe des Wagens ein. Doch die Kunststoffglaslegierung hielt stand, ja sie bekam nicht einmal einen kleinen Kratzer.
Miriam ließ sich auf den Boden sinken. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich kämpfe nicht gegen meine Freunde!" erklärte sie.
"Sie müssen", erwiderte Perkins. "Zumindest müssen Sie mit uns mit. Sie haben keine andere Wahl. Sie können nicht hier unten bleiben." "Soll ich das übernehmen, Sir?" erkundigte sich Camiel.
"Du hältst dich zurück", befahl Peter Hoffmann.
"Lenken Sie doch ein!" bat Miriam gequält. Ihre Lippen zuckten. Sie litt unter der Situation. Ängstlich drückte sie Lucky an sich. "Warum essen Sie nicht? Sie infizieren sich nicht. Sehen Sie mich an! Ich atme diese Luft schon seit Stunden ein. Ich hätte längst tot sein müssen, wenn hier Mikroorganismen wären, die gefährlich für uns sind." "Wir haben andere Aufgaben zu erfüllen", sagte Perkins. "Wir werden Sie zum Lager bringen und dann den Rückzug von Escape antreten." "Sie wollen noch nicht einmal versuchen, die Neptuner zu retten?" Sie sprang auf und griff nach dem Arm des Commanders. "Sie müssen irgend etwas tun!" Die Neptuner verstanden die Reaktion des Mädchens falsch.
Aufschreiend stürzten sie sich auf ihn und Peter Hoffmann. Die beiden Männer wichen
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