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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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wollte in die Clubs gehen und aus einer spontanen Laune heraus hatten sich Federico und Alexis bereiterklärt mitzugehen.
     
    Natürlich war Patrice wieder einmal von Claude angekleidet worden. Dieses Mal war es ihm schon etwas vertrauter und ja, er fühlte sich sogar richtig wohl in der neuen Jeans, die er sich gekauft hatte und verführerisch tief auf seinen Hüftknochen saß. Eines von Claudes schlichteren T-Shirts - man sollte es nicht glauben, aber Claude besaß sogar T-Shirts, die nicht vor Glitter und provokanten Sprüchen strotzten - und fertig war sein Ausgehoutfit. Claude hatte natürlich einmal wieder in die Vollen gegriffen und bestimmt war es ein halber Kajalstift, den er sich um die Augen geschmiert hatte. Aber verdammt, er konnte es tragen.
     
    Alexis und Federico sahen dagegen richtig zahm aus mit ihren Jeanshosen im besten Usedlook und schmalen Kette, die als Gürtelersatz diente.
     
    Patrice spürte regelrecht Alexis‘ durchdringenden Blick auf sich, als sie sich ein paar Straßen vor dem Club trafen, doch konnte er sich zunächst keinen Reim darauf machen. Er versuchte so subtil wie möglich seine Klamotten zu checken. Hatte er irgendwo einen Schmutz- oder Schweißfleck?
     
    »Entschuldige, nein, das werde ich nicht den ganzen Abend mitansehen.« Alexis blieb schließlich stehen und Patrice sah, dass Federico genervt mit den Augen rollte. »Patrice komm mal her!«
     
    »Es ist nicht so gemeint, wie du glaubst«, hielt Federico entgegen und wusste wohl ziemlich genau, was Alexis so störte. Doch auch Federico konnte nicht umhin immer wieder zu Patrice zu schielen.
     
    »Was ist denn?«, Claude blickte sie erwartungsvoll an. »Wir müssen uns beeilen, sonst lassen sie uns nicht mehr rein.«
     
    »Claude, ich hätte gedacht, du bringst ihm wenigstens die Basics bei«, Alexis seufzte. »Oder muss ich alles machen?«
     
    » Quoi ?« Claude hatte es sich jetzt schon einige Male von Alexis anhören müssen, dass er Patrice nicht richtig ›erzog‹. Als ob er ein neues Schoßhündchen wäre.
     
    Federico räusperte sich und deutete auf Patrices Handgelenk: »Das Armband.«
     
    »Was ist damit?«, verlangte nun Patrice selbst zu wissen und streckte ihnen das fragliche Armband entgegen. Claire hatte es ihm kürzlich aufgeschwatzt, es war nur ein quietschgelbes Gummiband aus einem Kaugummiautomaten. Claire sammelte solchen Krimskrams und hielt es für den letzten modischen Schrei.
     
    »In den 1970er Jahren entwickelte sich in der schwulen Szene, vor allem in de Lederszene, eine Art Kommunikationssystem, das noch heute, als Hanky Code bekannt ist«, begann Alexis zu dozieren. »Auch wenn die Bedeutung im Zuge des Internets und der zunehmenden Liberalisierung und Öffnung der Community heutzutage stark abgenommen hat.«
     
    »Hanky heißt Taschentuch«, warf Federico hilfreich ein, als er Patrices fragenden Blick bemerkte.
     
    »Im Grunde genommen ist es ein Farbcode, der die Vorlieben des Trägers symbolisiert«, fasste Alexis zusammen, als er sah, dass er hier wohl niemandem mit seinem Hintergrundwissen imponieren konnte.
     
    Federico erkannte, dass Patrice mit dieser Erklärung nichts anzufangen wusste. Also übersetzte er: »Denk mal an Star Wars, die Farbe der Lichtschwerter. Rot gehört zu den Sith. Grün und Blau zu den Jedis.«
     
    Da leuchtete Patrices Gesicht schlagartig auf. Ja, das begriff er: »Außer Mace Windu, der hat ein violettes Schwert.«
     
    Alexis sah Federico überrascht an und sein Blick schien zu sagen: ›Seit wann kennst ausgerechnet du Star Wars?‹.
     
    »Neben Taschentüchern kann der Farbcode auch durch andere Accessoires aufgegriffen werden. Wie zum Beispiel Armbänder.«
     
    Stille. Den entscheidenden Punkt hatte Alexis noch ausgelassen.
     
    »Und was heißt dann ein gelbes Armband?« Patrice wagte es kaum zu fragen, er konnte es sich ja denken, dass es wohl etwas ziemlich Peinliches sein würde.
     
    Claude, Federico und Alexis sahen einander an. Keinem wollte es über die Lippen kommen, bis Alexis in seiner unnachahmlichen, trockenen, britischen Art meinte: »Pinkelspiele.«
     
    »Und an der linken Seite getragen, bedeutet es immer, dass du der passive Part bist. Der Empfangende«, murmelte Federico und vermied es tunlichst Patrice direkt in die Augen zu sehen.
     
    Himmel und Claude hatte ihm das nicht sagen können!
     
    »Heilige Scheiße!« Patrice dämmerte nun, was er da für eine tickende Zeitbombe am Arm trug und streifte sich das Band schnell

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