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Danielle Steel

Danielle Steel

Titel: Danielle Steel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Traumvogel
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aus. Er wohnte mit ihr im Hotel, und Kate kehrte am Sonntagabend froh und glücklich nach Boston zurück. Am liebsten hätte sie Joe an jedem W ochenende besucht, und auch ihm gefi el der Gedanke. Er fühlte sich einsam und verm isste sie, doch ihm war bewusst, dass er achtzehn Stunden am Tag arbeiten m usste, wochentags wie auch samstags und sonntags. Er bedauerte die Situation – vor allem für Kate tat es ihm Leid –, doch im Augenblick gab es nichts, was er dagegen unternehmen konnte. Er fühlte sich gefangen zwischen seinen Schuldgefühlen gegenüber Kate und der Verantwortung für die Firma, die all seine Zeit verschlang. Je schlechter er sich fühlte, desto weniger Zeit schien er zu haben. Auch für ihn machte das alles langsam keinen Sinn m ehr. Drei Wochen später bat Joe Kate daher, ihn für eine ganze
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Woche zu besuchen. Es überraschte ihn, wie reibungslos alles funktionierte, während sie im Büro mit anpackte. Nur selten konnte er einen Blick auf sie erhaschen, doch sie schien glücklich zu sein. Nachts genossen sie es, zusammen zu Bett zu gehen und am nächsten Morgen in einem Café z u frühstücken. Die übrigen Mahlzeiten nahm Jo e normalerweise entweder an seinem Schreibtisch ein oder wä hrend er von einem Ter min zum nächsten eilte. Zum Abendessen nahm er sich nur Zeit, w enn Kate bei ihm war, sonst hielt er das für Zeitverschwendung. Er musste schier unzähligen Anforderungen gerecht werden. Bis Mai änderte sich nichts an dieser Situation. Schließlich kündigte Kate in der Galerie und fuhr nach New Jersey, um den Sommer über für Joe zu arbeite n. Voller Energie stürzte sie sich in diese neue Auf gabe. Um des guten Ruf es willen m ietete sie ein Zimmer im Hotel, wohnte aber bei Joe. N och nie in ihrem Leben war Kate so glücklich gewesen, und Joe tat ihre Anwesenheit ebenfalls gut. Das Arrangement schien vollkommen.
    Kates Eltern sahen es nicht gern, wenn Kate nach New Jersey fuhr. Doch sie war nun dreiundzwanzig Jahre alt und bestimmte selbst über ihr Leben. Sie hatte ihren Eltern erzählt, dass sie in einem Hotel wohne. Für den Fall , dass Clarke oder Elizabeth anriefen, behielt sie das Zimmer, auch wenn sie dort selten anzutreffen war. Doch das wusste sie stets glaubhaft zu erklären. Mittlerweile war es ein Jahr her, dass Joe aus dem Krieg zurückgekehrt war, und weder er n och Kate hatten je wie der über eine Verlobung gesprochen. Beide waren viel zu sehr mit der Arbeit in seiner Firma beschäftigt.
    Im Sommer nahm Joe eine W oche Urlaub, um m it Kates Familie ein paar Tage am Kap zu verbring en. Clarke nutzte die Gelegenheit, ihn beiseite zu nehmen und ein paar ernste Worte mit ihm zu wechseln. Elizab eth war m ittlerweile ernsthaf t erbost über die Situation. Sie war misstrauisch geworden, was die Lebensumstände ihrer Tochter betraf. Und wenn sich
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herausstellen sollte, dass sie Recht hatte, würde sie energisch einschreiten. Wenn Kate nun schwanger wurde? Würde Joe sie dann endlich heiraten? Elizabeth schäumte jedes Mal vor Wut, wenn sie Joe nur sah. Und mehr als jemals zuvor sorgte sie dafür, dass er sich in ihre r Gegenwart unwohl fühlte. Wann immer er ihre strenge Miene erblickte, wäre er am liebsten davongelaufen. Durch ihre Haltung allein löste sie Schuldgefühle bei ihm a us, selbst wenn sie gar nichts sagte. Kate selbst fühlte sich zwischen ihren Eltern und Joe hin un d her gerissen.
    Auch Clarkes Geduld war m ittlerweile erschöpft. Dieser Zustand dauerte nun schon viel zu lange, und er nahm Joe gegenüber kein Blatt vor den Mund, als er mit ihm zu eine m Spaziergang am Strand von Cape Cod aufbrach.
    Joe war in einer wunderschönen Maschine zum Kap geflogen, die in seiner Firma gebaut worden war. In die Entwicklung war eine Menge Geld geflossen. Joes Leben hatte seit seiner Rückkehr eine enorme Wendung genommen. Als er ein Jahr zuvor von dem Lazarettsch iff in Boston an Land gebracht worden war, hatte niemand damit gerechnet, dass er so schnell ein wohlhabender Mann sein würde. Doch er war so beschäftigt, dass er diese Tatsache gar nicht auskosten konnte. Clarke hatte Joe in sein Herz geschlossen und war nicht nur um seine Tochter besorgt, sondern auch um ihn.
    Joe nahm Clarke in seiner neue n Maschine mit, was die beiden Männer Elizabeth gegenüber nicht erwähnen würden. Als sie erfahren hatte, dass Kate Joe häufig bei seinen Flügen begleitete, war sie wütend geworden. Obwohl Joe ein hervorragender Flieger war, fürchtete Elizab eth, dass

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