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Dark Moon

Dark Moon

Titel: Dark Moon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Knightley
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zusammen: »Taten statt Worte.«
    »Das ist das Motto der Joint Force s 2«, sagte Hank und biss in sein Sandwich.
    »Sie waren bei der Armee?«
    »Haiti, Irak, Afghanistan«, antwortete er mit vollem Mund.
    »Kein leichter Job.«
    »Nein. Aber wenn er einfach wäre, würde es uns Soldaten nicht geben.«
    Das war ein gutes Argument. »Ich wusste gar nicht, dass es auch Wächter in der Armee gibt.«
    »Wir sind überall, wo die Blutsauger auftauchen«, antwortete er.
    »Auch im Irak?«, fragte ich überrascht.
    »In der Provinz Babil, neunzig Kilometer südlich von Bagdad, sind sie eine echte Pest.«
    »Aha«, sagte ich nur. Ich kannte mich im Irak nicht besonders gut aus, was auch Hank zu bemerken schien.
    »Es hat da mal vor ein paar Tausend Jahren eine ziemlich große Stadt gegeben«, erklärte er mir. »Ihr Name war Babylon.«
    »Also gibt es Vampire überall auf der Welt«, sagte ich. »Nicht nur hier in Nordamerika.«
    Hank lachte. »Nur in Nordamerika? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Die Biester sind überall.«
    »Und Männer wie Sie achten darauf, dass sie keinen Unsinn anstellen«, sagte ich.
    »Nicht nur Männer. Nehmen Sie zum Beispiel Ihre Großmutter, Miss. Wir alle haben einen Heidenrespekt vor ihr. Ich habe schon Männer wie kleine Kinder heulen sehen, wenn Roseann sie wegen eines Fehlers oder einer Nachlässigkeit runtergeputzt hat.«
    Dass Großmutter eine besondere Autorität ausstrahlte, wusste ich. Aber dass sogar ausgewachsene Elitesoldaten vor ihr kuschten, war mir neu.
    Plötzlich war in der Ferne das Heulen von Polizeisirenen zu hören. Dem Auf- und Abschwellen nach zu urteilen mussten es drei oder vier Einsatzwagen sein, die auf dem Highway nach Westen fuhren.
    Hank beugte sich in seinen Lieferwagen und schaltete etwas ein, was wie ein Radio aussah.
    »10-97, ich wiederhole 10-97, 485 0 Meadfield Road. Ambulanz ist unterwegs.«
    »Hier Wage n 37. 10-17.«
    »485 0 Meadfield Road? Das ist das Haus der Mergers!«, rief ich.
    »Wer sind die Mergers?«, fragte Hank.
    »Freunde meiner Eltern. Was bedeuten die Nummerncodes?«
    »10-97 ist ein unerwarteter Todesfall. 10-17 bedeutet, dass ein Kollege unterwegs ist.« Hank schaltete das Funkgerät aus. »He, was machst du?«, rief er mir hinterher, als er sah, wie ich zu meinem Auto rannte.
    »Ich muss da hin!«, rief ich.
    »Steig ein!« Er riss die Beifahrertür auf. »Nun komm schon!«, brummte er, als ich zögerte. »Ich muss dich sowieso im Auge behalten, da brauchen wir doch nicht mit zwei Wagen zu fahren.«
    Als wir die Meadfield Road erreichten, war die Straße bereits abgeriegelt. Schaulustige hatten sich an der Absperrung versammelt und versuchten einen Blick auf das Haus zu erhaschen, das von der Polizei abgesichert wurde. Hank bahnte sich einen Weg nach vorne und ich folgte ihm. Die angeforderte Ambulanz war bereits eingetroffen, das Blaulicht wurde gerade von einem Sanitäter ausgeschaltet.
    »Warten Sie hier, Miss«, sagte Hank. Er ging zu einem Polizisten, den er offensichtlich kannte. Sie wechselten ein paar Worte und kurz darauf kehrte er zurück.
    »Es deutet alles auf einen Mord hin. Die Putzfrau hat um neun Uhr die Leichen entdeckt.« Hanks Gesicht sah alles andere als entspannt aus.
    »Das ist doch noch nicht alles. Los, nun sagen Sie schon! Wie sind sie gestorben?«
    »Man hat ihnen erst das Genick gebrochen und dann die Kehle aufgeschlitzt.«
    »Wie bei den Tieren!«, sagte ich.
    »Vampire bringen ihre Beute auf diese Art um, wenn sie auf Nahrungssuche sind. Es ist ein gnädiger Tod, das Tier leidet nicht«, erklärte Hank so leise, dass uns die Umstehenden nicht hören konnten. »Doch wenn ein Vampir einen Menschen tötet, geht er anders vor.« Er nickte in Richtung des Hauses. »Diese Art des Tötens soll das Opfer demütigen. Der Mörder sagt damit: Du bist so viel wert wie das Vieh, von dem ich mich ernähre. Da hat wohl jemand eine offene Rechnung mit den Mergers begleichen wollen. Das vermute ich jedenfalls.«
    Wie versteinert starrte ich auf die Bahren mit den verhüllten Leichen, die jetzt zum Krankenwagen gerollt wurden. Mein erster Gedanke war Jack, doch ich fragte mich, was für eine Verbindung es zwischen ihm und dem ermordeten Paar geben konnte. Außerdem war er die ganze Nacht bei mir gewesen. Erst kurz vor Sonnenaufgang war er gegangen.
    Hank musste meine Gedanken gelesen haben, denn er zog mich beiseite. »Hören Sie, M s Garner. Ich habe es vorhin nicht sagen wollen, weil ich keinen Grund sah, Sie zu

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