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Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Titel: Darken 3 - Der Angriff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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Bewegungen der kleinen Wellen anzuschließen, vor und zurück, vor und zurück. Überall blitzte und blinkte es.
    Der stechende Schmerz kam erst, als sie mit ihrem Körper die Wasseroberfläche durchbrach. Alles ging so schnell! Sie hielt immer noch ihre Beine umschlungen, konnte die verschränkten Arme nicht lösen und sank erstaunt immer tiefer der Nacht des Meeresgrundes entgegen. Das Sonnenblinken von oben ließ rasch nach und ihre Lunge brannte. Äußerlich völlig reglos, brach in ihrem Inneren ein Sturm los. Sie wollte nach oben, wollte atmen, es stach so sehr in den Lungen und sie bekam Angst. Immer mehr wurde sie von der Dunkelheit umfangen und verlor die Orientierung. Längst wusste sie nicht mehr wo oben und unten war, sie begann sich in der Schwerelosigkeit des Wassers zu drehen, wie eine Kugel, mal waren ihre Füße oben und dann wieder unten. Alles in ihr schrie, während sie immer tiefer sank. Sterne, überall Sterne, wie ein Netz, nein, wie ein Teppich, der sich auf sie legte und sie weiter in die Tiefe drückte. Der Sternenteppich im Amazonas hätte ihr beinahe schon einmal den Tod gebracht. Nein! Sie wollte nicht sterben, warum verließ ihre Magie sie gerade jetzt? Warum reagierte ihr Körper nicht? Sie durfte nicht sterben! Sie durfte Darken nicht verlassen! Darken! Etwas krachte über ihr und das feindselige Sternengeflecht, das sie vollkommen umklammerte, wurde zerrissen. Sie sah Schatten über sich oder war es nur einer? Dann spürte sie, wie sie gepackt wurde. Das letzte, was sie spürte, waren Darkens starke Hände.
     
    Brennen und Stoßen, Sirona riss die Augen auf und übergab sich. Sofort ließ der tödliche Schmerz nach. Die frische Luft brannte in ihrer Brust und tat doch so gut. Sirona öffnete die Augen, sah dass die Sonne bereits untergegangen war, Sterne funkelten am Himmel. Schnell schloss sie die Augen wieder. Die Sterne!
    „Sirona!“ Nur ein Wort. Es war voller Angst.
    „Es tut mir so leid. Ich konnte nicht …”
    „Pscht, jetzt ist alles gut. Weißt du was geschehen ist?“
    „Mein Sternennetz, ich glaube es wendet sich gegen mich.“ Sirona schluchzte auf. „Ich habe Angst, es will mich töten! Darken, was habe ich getan, dass es sich gegen mich wendet?“
    Obwohl er schwieg, spürte sie sein Entsetzen und dennoch wiegte er sie, bis sie wieder ruhig atmen konnte. „Ich glaube nicht, dass es dein Sternennetz ist, vielleicht sind es Erinnerungen, die du nur noch nicht zuordnen kannst. Heute hast du mich im Geiste gerufen, auf dem Baum hast du es nicht gekonnt. Jetzt weißt du, dass du mich auch während deiner Visionen erreichen kannst, sie werden keine Macht mehr über dich haben.“
    Sirona wusste ebenso gut wie Darken, dass mehr Hoffen als Wissen aus seinen Worten sprach, aber dennoch tat es ihr gut, dass sie nun sicher sein konnte, dass Darken auf der Hut sein würde.
    Er war es gewesen, der einmal gesagt hatte, dass eine erkannte Gefahr für ihn keine Bedrohung mehr sei, und es war ein schönes Gefühl, ihm glauben zu können. Sirona fühlte sich schwach und müde und es tat so unendlich gut, Darken jetzt in diesem Moment die ganze Verantwortung für ihren Schutz zu übertragen. Sirona ließ sich in seine Arme sinken und legte ihr Gesicht an sein nasses T-Shirt. Verantwortung abgeben, das hatte sie noch nie gut gekonnt. Wieso war es jetzt plötzlich so einfach? Wollte das Sternennetz sie vielleicht gar nicht töten? Sie war unsterblich! Sironas Gedanken kreisten und es war Darkens Hand in ihrem Nacken, die sie streichelte und beruhigte. „Sirona, lass uns morgen gemeinsam nachdenken. Jetzt beruhige dich und gönn dir Ruhe, wir werden eine Antwort finden.“
    Sirona seufzte und ließ sich von ihm unter die warme Dusche tragen, unter der er ihr mit viel Hingabe das Salzwasser von ihrem Körper wusch.
     
    Sie überlegte, was sie geweckt hatte. Waren es die Vögel oder die Sonne? Sie fühlte das weiche Bett unter ihrem Bauch. Die Geräusche des Meeres waren so klar, er musste die Fenster aufgelassen haben.
    Was war nur mit ihr los? Was versuchte, sie zu töten? Oder wer? Wieso konnte etwas so tief in ihren Geist eindringen, dass es sie lähmte, ins Wasser stürzen und fast ertrinken ließ? Wieso kehrte sich das Sternennetz, das sie schützte und ihr und Darken sogar schon das Leben gerettet hatte, auf einmal gegen sie? Oder war es gar nicht das Netz? Warum fühlte sie sich dann nur durch Sterne plötzlich so bedroht?
    Sirona zwang sich, ihre Gedanken zu kontrollieren.

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