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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Mund zu bewegen, als sei der Drink ein Mundwasser. Sein Adamsapfel hüpfte, als er hörbar laut schluckte. »Ich glaube nicht, dass er Conklin und Panov ermordet hat.«
    Lindros ächzte. »Jesus, Harry, nicht schon wieder!«
    »Das sage ich, bis Sie meschugge werden. Aber mich interessiert vor allem, warum Sie das nicht hören wollen.«
    Lindros hob den Kopf. »Okay, okay. Erzählen Sie mir, warum Sie Bourne für unschuldig halten.«
    »Was würde das nützen?«
    »Ich habe Sie gefragt. Also los!«
    Harris schien zu überlegen. Dann zuckte er mit den Schultern, zog seine Geldbörse aus der Tasche und nahm einen Zettel heraus, den er auf dem Tisch glatt strich.
    »Wegen dieser Verwarnung wegen Falschparkens.«
    Lindros griff nach dem Zettel, las ihn. »Diesen Strafzettel hat ein Dr. Felix Schiffer bekommen.« Er schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Felix Schiffer gehört zu den Leuten, die Verwarnungen ignorieren«, sagte Harris. »Ich hätte nie etwas von ihm gehört, aber diesen Monat nehmen wir uns gezielt solche Leute vor, und einer meiner Männer hat vergeblich versucht, ihn aufzuspüren.« Er tippte mit dem Zeigefinger auf den Zettel. »Das hat einige Mühe gekostet, aber ich habe rausbekommen, weshalb mein Mann ihn nicht finden konnte. Wie sich herausgestellt hat, geht Schiffers gesamte Post an Alex Conklins Adresse.«
    Lindros zuckte mit den Schultern. »Und?«
    »Und als ich versucht habe, Dr. Felix Schiffer am Computer zu überprüfen, bin ich vor einer Mauer gestanden.«
    Lindros hatte das Gefühl, wieder klarer denken zu können. »Was für eine Mauer?«
    »Eine von der amerikanischen Regierung errichtete.«
    Harris kippte den Rest seines Whiskeys, ohne ihn erst im Mund zu bewegen. »Dieser Dr. Schiffer ist höchst wirkungsvoll auf Eis gelegt worden. Ich weiß nicht, was zum Teufel Conklin vorhatte, aber es war verdammt gut getarnt. Ich möchte wetten, dass nicht mal seine eigenen Leute davon gewusst haben.« Der Kriminalbeamte schüttelte den Kopf. »Er ist nicht von einem durchgeknallten Agenten ermordet worden, Martin, darauf würde ich meinen Kopf verwetten.«
    Als Stepan Spalko in der Zentrale von Humanistas, Ltd.
    mit dem Privataufzug nach oben fuhr, war er allerbester Laune. Sah man von der unerwarteten Komplikation mit Chan ab, war wieder alles auf Kurs. Die Tschetschenen hatte er in der Tasche; sie waren intelligent, furchtlos und bereit, für ihre Sache zu sterben. Und Arsenow war zumindest ein engagierter und disziplinierter Führer.
    Deshalb hatte Spalko ihn ausgewählt, Chalid Murat zu verraten. Murat hatte Spalko nie recht getraut; er hatte ein feines Gespür für Falschheit besessen. Aber jetzt war Murat beseitigt, und Spalko zweifelte nicht daran, dass die Tschetschenen leisten würden, was er von ihnen erwartete. An der anderen Front war der verdammte Alexander Conklin tot, und die CIA hielt Jason Bourne für seinen Mörder – zwei Fliegen mit einer Klappe. Trotzdem existierte das Kernproblem mit der Waffe und Felix Schiffer weiter. Spalko fühlte den gewaltigen Druck der Maßnahmen, die noch getroffen werden mussten. Die Zeit lief ihm davon, das wusste er; es gab noch erschreckend viel zu tun.
    Er stieg in einer mittleren Etage aus, die nur mit seiner persönlichen Magnetkarte zugänglich war, durchquerte seine sonnendurchflutete Wohnung und trat an die
    Fensterfront mit Blick auf die Donau, das satte Grün der Margareteninsel, die Stadt dahinter. Während er dastand und das Parlamentsgebäude anstarrte, dachte er an künftige Zeiten, in denen er unvorstellbare Macht besitzen würde. Sonnenschein ließ die neugotische Fassade, die Strebepfeiler, die Kuppeln und Türme in scharfem Relief hervortreten. Drinnen trafen mächtige Männer zu täglichen Sitzungen zusammen und schwatzten belangloses Zeug. Spalko holte tief Luft. Er allein wusste, wo die wahre Macht auf dieser Welt konzentriert war. Er hob seine Rechte und ballte sie zur Faust. Bald würden alle es wissen – der amerikanische Präsident in seinem Weißen Haus, der russische Präsident im Kreml, die Ölscheichs in ihren prächtigen arabischen Palästen. Bald würden sie alle wissen, was Angst ist.
    Nachdem er seine Kleidung abgestreift hatte, ging er barfuß in das große, luxuriöse Bad, das lapislazuliblau gefliest war. Er duschte in der mit acht Düsen ausgestatteten Kabine und schrubbte sich, bis seine Haut gerötet war. Dann trocknete er sich mit einem übergroßen wei
    ßen Badetuch ab und zog Jeans und ein Jeanshemd

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