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Das Brandhaus - Roman

Titel: Das Brandhaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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bereit dazu, am Wochenende zu arbeiten, weil er jetzt wieder zu Hause ist.«
    Fredriks düstere Miene hellte sich auf.
    »Das ist eine Idee! Ich werde ihn gleich anrufen.«
    Er leerte seinen Kaffee in einem Zug und eilte auf die Tür zu. Irene ertappte sich dabei, ihm die Daumen zu drücken, dass Hannu Zeit hatte.

    Am Donnerstagmorgen um 6.55 saß Irene im X 2000 von Göteborg nach Malmö. Um die Reisezeit zu nutzen, hatte sie einige Unterlagen mitgenommen, die sie durcharbeiten wollte. Am Schalter hatten sie ihr freundlicherweise einen Platz ganz hinten im letzten Wagen gegeben. Auf der Rückfahrt von Malmö um 17.11 Uhr würde sie ebenfalls wieder dort sitzen, und zwar in Jennys Begleitung. Sie hatten am Vorabend kurzfristig vereinbart, dass Irene mit ihrer Tochter nach Malmö fuhr, um ihr beim Umziehen zu helfen. Jenny hatte geplant, am Freitag ihre Sachen in den Anhänger zu laden und alles, was sie nicht mehr brauchte, wegzuwerfen. Am Samstagmorgen wollten sie dann früh mit dem Umzugsgut nach Malmö aufbrechen.
    Irene hatte vor, auf der Fahrt nach Malmö mindestens einmal durch den gesamten Zug zu gehen und auf der Rückfahrt ebenso. Dabei wollte sie diskret nach einem chattenden Mann zwischen zwanzig und vierzig Ausschau halten. Dann musste sie sich nur noch die Wagennummer, seine Platznummer sowie sein Aussehen merken. Wenn alles glatt ging, wollte sie auch noch ein Foto von ihm mit ihrem Handy schießen. Falls er seine Fahrkarte mit Kreditkarte gekauft hatte, wäre es möglich, seine Identität auf diese Weise in Erfahrung zu bringen. Und der Mann könnte nachher nicht bestreiten, im Zug gesessen zu haben.
    Wahrscheinlich kamen mehrere Männer in Frage. Deswegen hatte sie auch noch einen kleinen Block und einen Bleistift eingesteckt. Jens hatte angeboten, ihr einen Blackberry zu leihen, aber das hatte sie ausgeschlagen, weil sie sich nicht zutraute, damit umzugehen. Jens sollte, während sich Irene im Zug befand, ein Auge darauf haben, ob Herr X. gerade versuchte, Kontakt zu der kleinen, schüchternen Ann aufzunehmen. Falls er mit dem Chatten begann, wollte Jens Irene auf dem Handy anrufen, damit diese sich auf die Suche nach einer »interessanten« Person machen konnte.
    Irene war nicht sonderlich optimistisch. Den Plan hatten Tommy Persson und Efva Thylqvist ausgeheckt. Er kam ihr wie ein Schuss ins Blaue vor. Bestenfalls würde ihnen die Aktion
ein Gesicht oder einen Namen liefern, dessen sie sich bedienen konnten, wenn sie zu Plan B übergingen. Was Tommy betraf, so war seine Intention sicherlich, am Ende auf Plan B gänzlich verzichten zu können. Er war immer noch sehr skeptisch, aber etwas Besseres als die Zugfahrt war ihm bislang nicht eingefallen. Sehr vorsichtig hatte er jedoch damit begonnen, seine Chefin auf Plan B einzustimmen. Selbst ihm war klar, dass es dazu wichtig war, der Kommissarin das Gefühl zu geben, von Anfang an an der Konzeption dieses Vorhabens beteiligt gewesen zu sein. My Björkman war sicherlich eine gute Schauspielerin, die überzeugend eine schüchterne Fünfzehnjährige spielen konnte, aber dennoch würde es irgendjemand ausbaden müssen, falls doch etwas schiefging.
    Da Irene wusste, dass sie keine Frühaufsteherin war, hatte sie sich eine Thermoskanne starken Kaffee mitgenommen. Und als sie den Deckel aufschraubte, munterte sie bereits der gute Duft auf.
    Nach drei Tassen Kaffee und zwei Schinkenbroten fühlte sie sich halbwegs wie ein Mensch. Sie sah auf die Uhr und beschloss, in einer Stunde den ersten Rundgang durch den Zug zu starten. Bis dahin wollte sie die Unterlagen durchackern, die sie sich mitgenommen hatte. Sie fand nur selten die Zeit, alle Schreiben durchzulesen, die sich auf ihrem Schreibtisch stapelten.
    Als die Lesestunde beendet war, begann Irene mit ihrem Kontrollgang. Langsam ging sie die Sitzreihen ab. Der Zug war fast ganz voll, und mehrere Fahrgäste hatten ihre Laptops vor sich auf den herunterklappbaren Tischchen stehen. Der Zug schaukelte, und sie musste daher nicht einmal so tun, als würde es ihr schwerfallen, vorwärts zu kommen. In den Kurven beugte sie sich etwas übertrieben über die Sitzreihen, um einen Blick auf die Monitore zu erhaschen. Ein paar Leute schauten sich Filme an, andere beschäftigten sich mit Dokumenten, die sehr nach Arbeit aussahen. Einige chatteten oder schrieben Mails. Diesen schenkte Irene besondere Aufmerksamkeit. In den Vorräumen der Wagons blieb sie immer kurz stehen und notierte
sich die Platznummern jener Leute,

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