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Das Comeback

Das Comeback

Titel: Das Comeback Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Tür hinter sich.
    »Falls Sie noch einmal versuchen, mit ihm gegen meinen ausdrücklichen Wunsch zu sprechen, endet jegliche Beziehung zwischen uns.«
    Bosch hätte gerne gefragt, was für eine Beziehung sie hätten, ließ es jedoch.
    »Wird er es uns sagen?«
    »Nein, ich. Er erzählte mir, daß er Layla ein paarmal nach Hause gebracht habe, als sie gerade im Club angefangen hatte. An einem Abend bat sie ihn, sie woanders abzusetzen, weil sie einen Mann, mit dem sie damals ausging und der eventuell vor ihrer Wohnung wartete, nicht treffen wollte. An jenem Abend fuhr er sie zu einem Haus in North Las Vegas. Sie erzählte ihm, sie sei dort aufgewachsen. Er weiß nicht die genaue Adresse, aber er sagt, das Haus sei an der Ecke von Donna Street und Lillis Drive. An der Nordost-Ecke. Versuchen Sie es da. Das ist alles, was er weiß.«
    Bosch holte sein Notizbuch heraus und schrieb es auf.
    »Vielen Dank, Herr Rechtsanwalt.«
    »Wenn Sie schon Ihr Notizbuch in der Hand haben, notieren Sie sich ›Gerichtssaal 10‹. Die Anhörung wird dort stattfinden. Ich kann davon ausgehen, daß Sie Vorkehrungen für den sicheren Transport meines Klienten getroffen haben?«
    »Dafür ist ein Bote schließlich da, nicht wahr?«
    »Entschuldigen Sie, Detective. Manchmal sagt man Sachen in der Hitze des Gefechts. Es war nicht beleidigend gemeint.«
    »Ich habe es auch nicht als Beleidigung verstanden.«

    Bosch ging ins Büro der Fahndungsabteilung und benutzte ein Telefon an einem freien Schreibtisch. Er rief Southwest an und änderte die Reservierung für den Rückflug von drei Uhr nachmittags auf halb elf morgens. Bosch schaute nicht direkt zu Iverson hinüber, merkte aber, daß der Detective ihn von seinem Schreibtisch aus beobachtete.
    Als er fertig war, steckte Bosch seinen Kopf in Feltons Büro. Der Captain telefonierte gerade. Bosch salutierte ironisch und ging.
    Im Mietwagen entschieden Edgar und Bosch, zum Gefängnis zu fahren, und die Häftlingsübernahme zu besprechen, bevor sie Layla suchen würden.
    Das Untersuchungsgefängnis befand sich neben dem Präsidium. Ein Sergeant namens Hackett erklärte ihnen, wie und wann Goshen an sie übergeben würde. Da es nach fünf, also nach Schichtwechsel war, würden Bosch und Edgar mit einem andren Sergeant morgen früh zu tun haben. Aber Bosch fühlte sich wohler vorher zu wissen, wie es ablaufen würde. Sie würden Goshen an einer abgeschirmten und sicheren Stelle bei den Laderampen ins Auto setzen können. Er war relativ sicher, daß es keine Probleme geben würde. Wenigstens nicht hier.
    Hackett hatte ihnen den Weg erklärt, und sie fanden das Haus in North Las Vegas. Die Wohngegend sah nach Mittelschicht aus. Das Haus, an dem Goshen Layla einmal abgesetzt hatte, war ein kleiner Bungalow mit Aluminium-Markisen über den Fenstern. Unter dem Parkdach stand ein Mazda RX7.
    Eine ältere Frau kam an die Tür. Sie war Mitte Sechzig und sah noch attraktiv aus. Bosch glaubte, einige von Laylas Zügen in ihrem Gesicht wiederzuerkennen. Bosch hielt seine Dienstmarke hoch, damit sie sie sehen konnte.
    »Ma’am, mein Name ist Harry Bosch, und das hier ist Jerry Edgar. Wir kommen aus Los Angeles und suchen eine junge Frau, mit der wir sprechen müssen. Sie ist Tänzerin und nennt sich Layla. Ist sie hier?«
    »Sie wohnt hier nicht. Ich weiß nicht, von wem Sie reden.«
    »Ich glaube doch und ich wüßte es zu schätzen, wenn Sie uns helfen würden.«
    »Ich hab Ihnen gesagt, sie ist nicht hier.«
    »Nun, wir haben gehört, sie wäre bei Ihnen. Stimmt das? Sind Sie Ihre Mutter? Sie hat versucht, mich zu erreichen. Es gibt keinen Grund für Sie, Angst zu haben oder nicht mit uns sprechen zu wollen.«
    »Ich werde es ihr ausrichten, wenn ich sie sehe.«
    »Können wir hereinkommen?«
    Bosch legte eine Hand auf die Türklinke und öffnete sie langsam, aber mit Nachdruck, bevor sie antworten konnte.
    »Sie können nicht so einfach …«
    Sie beendete ihren Satz nicht. Sie wußte, ohne Grund würden Cops nicht ungebeten ins Haus kommen.
    Bosch schaute sich um, bevor er eintrat. Ein einfaches Sofa mit dazu passenden Sesseln. Die Möbel waren alt und hatten wahrscheinlich länger halten müssen als vom Hersteller vorgesehen. Die Polster waren mit gehäkelten Decken bedeckt, um die abgewetzten Stellen zu verbergen. Auf dem Couchtisch lagen Klatschblätter. Außerdem gab es noch einen alten Fernseher mit einem Drehknopf für die Sendereinstellung.
    »Wohnen Sie hier allein?« fragte er.
    »Ja, so ist

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