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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihres Spezialgebietes zeigen konnte. Kunstwerke, Kunsthandwerk, Geschichte, Dokumente, und zwar so, wie sie sie zusammenstellte.
    Miranda hielt ihre Hände im Schoß gefaltet, um nicht triumphierend die Faust zu recken.
    »Ja, das könnte ich dann vermutlich.« Trotz des Adrenalinstoßes, den sie verspürte, wandte sie sich äußerlich ruhig an Ryan. »Die Echtheit der Vasaris ist bestätigt worden?«
    Ryan neigte den Kopf, und beide taten so, als hörten sie Andrews leises Stöhnen nicht. »Ja, natürlich. Ich werde dafür sorgen, daß Sie Kopien der Dokumente bekommen, bevor wir die Vereinbarung unterzeichnen. Und Sie veranlassen bitte das gleiche für den Cellini.«
    »Das kann ich Ihnen heute schon geben. Meine Assistentin wird Ihnen die Unterlagen ins Hotel schicken lassen.«
    »Gut, ich wäre Ihnen sehr dankbar.«
    »Dann verlasse ich Sie jetzt, damit Sie mit meinem Bruder die Details ausarbeiten können.«
    Als sie aufstand, erhob er sich jedoch ebenfalls und ergriff wieder ihre Hand. »Ich habe mich gerade gefragt, ob ich es Ihnen wohl zumuten kann, mich ein wenig herumzuführen. Andrew sagte, daß die Labors und Restaurierungsateliers Ihr Bereich sind. Ich würde sie wirklich gern sehen.«
    »Ich...«
    Bevor sie sich entschuldigen konnte, war Andrew schon aufgestanden und gab ihr einen unübersehbaren Rippenstoß. »Sie könnten nicht in besseren Händen sein. Wir treffen uns dann in ein paar Stunden wieder hier, Ryan. Und dann testen wir die Muschelsuppe, die ich Ihnen versprochen habe.«
    »Ich freue mich darauf... In meinen Galerien wird Kunst nur ausgestellt«, begann er und ergriff wie zufällig Mirandas Arm, als sie den Flur entlang zum nächsten Flügel gingen. »Über den wissenschaftlichen Hintergrund weiß ich so gut wie gar nichts. Macht es Ihnen manchmal Schwierigkeiten, die beiden Dinge miteinander zu verbinden?«
    »Nein. Ohne das eine würde es das andere nicht geben.« Da Miranda spürte, daß ihre Antwort zu abrupt geklungen hatte, holte sie tief Luft. Der Mann machte sie nervös, jedenfalls so nervös, daß man es ihr anmerkte. Das durfte sie nicht zulassen. »Das Institut ist für beides gebaut worden, man könnte sogar sagen, um beides zu zelebrieren. Als Wissenschaftlerin, die Kunst studiert hat, schätze ich das sehr.«
    »Ich war immer ein miserabler Wissenschaftler«, sagte Ryan mit einem charmanten Lächeln, das sie unwillkürlich erwiderte.
    »Ich bin sicher, daß Sie andere Stärken haben.«
    »Das will ich doch hoffen.«
    Er war ein aufmerksamer Mann und registrierte sorgfältig den Raum zwischen den einzelnen Flügeln, die Lage der Treppen, Büros, Lagerräume und Fenster. Und natürlich die Überwachungskameras. Alles entsprach genau seinen Informationen. Er würde seine Beobachtungen jedoch später noch detailliert niederschreiben. Für den Moment speicherte er sie lediglich in seinem Gedächtnis ab und genoß den Duft von Mirandas Parfüm.
    Nichts Aufdringliches für Dr. Jones, dachte er. Nichts offensichtlich Weibliches. Und der holzige Geruch kam wohl eher von Seife als aus einem Parfumflakon. Aber er paßte genau zu ihr.
    Am Ende des Korridors bog sie nach rechts ab und blieb dann stehen, um ihre Schlüsselkarte in einen Schlitz neben einer grauen Metalltür zu stecken. Ein Summer ertönte und Verriegelungen klickten. Ryan blickte zur Kamera hinauf.
    »Unser internes Sicherheitssystem ist sehr gründlich«, begann Miranda. »Niemand kann ohne Schlüssel oder Begleitperson in diese Abteilung gelangen. Wir machen häufig unabhängige Tests für Einzelpersonen oder andere Museen.«
    Sie führte ihn in einen Bereich, der dem bei Standjo sehr ähnlich sah, obwohl er wesentlich kleiner war. Techniker arbeiteten an Computern und Mikroskopen oder eilten mit wehenden Kitteln von Zimmer zu Zimmer.
    Miranda fiel ein Angestellter auf, der an einem verkrusteten Topf arbeitete, und sie führte Ryan dorthin. »Stanley, was können Sie uns darüber erzählen?«
    Der Techniker kratzte sich seinen blonden Schnurrbart und zog Luft durch die Zähne. »Ihr Vater hat dieses Stück zusammen mit anderen Artefakten von einer Ausgrabung in Utah hergeschickt. Wahrscheinlich ist es Anasazi, zwölftes Jahrhundert, und wurde als Kochtopf benutzt.«
    Er räusperte sich, warf Miranda einen raschen Blick zu und fuhr auf ihr Nicken hin fort: »Er ist fast vollkommen unversehrt, bis auf einen kleinen Sprung am Rand.«
    »Warum glauben Sie, daß es ein Kochtopf ist?« wollte Ryan wissen.
    Stanley blinzelte.

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