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Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Das Herz des Bösen: Roman (German Edition)

Titel: Das Herz des Bösen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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rechtskräftig. Evan blieb immer noch Zeit, es sich anders zu überlegen.
    »Ist das Ihr erster Aufenthalt in unserem Hotel, Mrs Rowe?«, fragte Tori.
    »Ja«, antwortete Jennifer. »Und Brianne ist auch zum ersten Mal hier.«
    »Nun, ich bin sicher, es wird Ihnen bei uns gefallen.« Tori schaffte es, mit ihrem Lächeln die ganze Gruppe einzuschließen. »Hier gibt es alles. Ein fantastisches Spa und ein Schwimmbecken in Olympiagröße, außerdem können Sie Bootsfahrten machen, wandern und alle möglichen anderen interessanten Exkursionen unternehmen. Wenn Sie bitte hier unterschreiben, Mrs Rowe, und wenn ich einen Abzug von ihrer Kreditkarte machen dürfte …«
    »Selbstverständlich.« Val beobachtete, wie Jennifer die Anmeldung mit einem schwungvollen Schnörkel unterschrieb und der jungen Frau eine Kreditkarte übergab, deren Umsätze garantiert von Evans Konto abgebucht wurden.
    »Sie sind im Zimmer 313, zweiter Stock im Westflügel.« Tori steckte drei Schlüsselkarten in einen kleinen Umschlag, den sie Jennifer gab. »Nichtraucher, zwei Doppelbetten. Einfach den Flur hinunter und dann rechts. Die Aufzüge sind auf der linken Seite. Ihr Gepäck wird gleich aufs Zimmer gebracht. Und wenn wir sonst noch etwas für Sie tun können, lassen Sie es uns bitte wissen.«
    »Liegen irgendwelche Nachrichten vor?«, machte Val sich wieder bemerkbar.
    Tori sah im Computer nach. »Nein. Nichts.«
    »Das heißt vermutlich, dass er auf dem Weg ist«, sagte Jennifer hoffnungsvoll und ging voraus. »Ich bin sicher, von hier an kommen Bri und ich auch alleine zurecht«, sagte sie, als Val auf den Fahrstuhlknopf drückte.
    »Ich hatte gehofft, ich könnte vielleicht kurz mal Ihr Bad benutzen«, sagte Val, verärgert über den Spitznamen, den Jennifer benutzt hatte. Sie wies auf Melissa und James. »Ich bin sicher, wir würden uns vor dem Essen alle gern ein bisschen frisch machen.«
    »Natürlich«, sagte Jennifer, »tut mir leid …«
    »Warum entschuldigst du dich?«, fragte Brianne und starrte ihre Mutter finster an.
    Die Fahrstuhltür ging auf, und eine junge Frau stürmte mit gesenktem Kopf, das lange Haar im Gesicht, in den Flur. Val musste einen Satz zur Seite machen, um nicht umgerannt zu werden.
    »Ich glaube, man sagt ›Verzeihung‹«, rief James ihr nach.
    »Man vielleicht«, meinte Melissa, während das Mädchen weiterging, ohne sich umzudrehen. »Alles okay?«, fragte sie Val.
    »Ja. Sie hatte es wohl eilig. O Herrgott noch mal«, sagte sie, als ihre Tochter eine weitere SMS empfing. »Würdest du das verdammte Ding bitte wegpacken?«
    »Und was, wenn sie von Dad ist?«, gab Brianne zurück, als sie den Fahrstuhl betraten.
    »Ist sie?«, fragten Val und Jennifer im Chor.
    Brianne verdrehte die Augen und sagte nichts. Schweigend fuhren sie in den zweiten Stock, man hörte nur das Klicken von Briannes Daumen auf der Tastatur. Sie war immer noch damit beschäftigt, ihre Antwort zu tippen, als sie aus dem Aufzug traten und einen langen elfenbeinfarbenen Flur hinuntergingen.
    Jennifer nahm eine der Schlüsselkarten aus dem Umschlag und schob sie in den Schlitz neben der Tür, während Brianne ihr Handy wieder in ihre Handtasche steckte. Auch nach mehreren Versuchen weigerte sich die Tür aufzugehen. »Was ist denn mit dem blöden Ding?«
    »Lassen Sie mich mal?« Val nahm Jennifer die Karte aus der Hand und schob sie behutsam in den Schlitz. Sofort leuchtete das grüne Licht auf, und die Tür öffnete sich.
    »Wow«, rief Brianne, als sie über die Schwelle traten.
    »Wow trifft es genau«, stimmte James ihr zu.
    »Ich wusste gar nicht, dass wir eine Suite haben.«
    »Du kennst doch deinen Vater«, meinte Jennifer, kurz bevor Val das Gleiche sagen konnte. »Immer nur das Beste.«
    Val spürte den sanften Druck von Melissas Hand auf ihrem Arm. »Tief durchatmen«, flüsterte sie.
    Val atmete ein-, zweimal durch und sah sich dann in der sonnendurchfluteten Suite mit der elfenbeinfarben und golden gestreiften Tapete und der unglaublich hohen Decke um. Das Zimmer war seit ihrem letzten Aufenthalt renoviert worden, dachte sie. Frischer Schick auf neuestem Stand. Ganz im Einklang mit Evans Lebensdevise. Sie warf einen Blick in den kunstvoll verzierten Spiegel über dem zu wuchtigen beigefarbenen Samtsofa, und ihr Spiegelbild starrte müde zurück. Vor dem Sofa stand ein gläserner Couchtisch mit Messingbeinen, zwei geblümte Polstersessel rahmten den Gaskamin an der gegenüberliegenden Wand. Die Wände waren mit Fotos der

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