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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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schmerzten unerträglich. Er lehnte sich gegen die Tür und nestelte in der Hosentasche nach dem Schlüssel. Verdammter Mist, das hatte noch gefehlt! Die Schlüssel waren weg. Mit einigen Schwierigkeiten öffnete er das Verdeck des Wagens und kletterte über die Bracke ins Wageninnere. Paula nutzte sofort die Gelegenheit, ins Freie zu entkommen. Auch gut, musste sie eben neben dem Auto herlaufen. An einen Spaziergang war heute eh nicht mehr zu denken. Hannes wühlte aus der Werkzeugkiste seinen dort glücklicherweise versteckten Ersatzschlüssel heraus und startete den Wagen. Diesmal wählte er den kürzeren Weg und fuhr auf direktem Weg durch den Wald zum Reitstall. Er schaffte es gerade noch in die Hofeinfahrt bis er erneut zusammensackte.
     
    „Ahh, lass mich“, Hannes schlug wie wild auf seinen rechten Oberarm. Durch einen Nebelschleier sah er eine junge Frau mit dunklen Haaren gleich zwei Mal direkt vor seinem Gesicht schweben. Warum hatte sie ihn so brutal in den Arm gezwickt? Ihm tat doch schon alles weh.
    „Herr Harenberg!“ Hannes hörte die Stimme laut und bestimmt. Aber er war doch hier. Direkt vor ihr! Langsam wurden Hannes Sinne klarer und er erkannte neben der Frau in der feuerroten Jacke noch mindestens 10 andere Köpfe über ihm tanzen. War das eine Gesicht Barbara? „Ja, verdammt, lasst mich, was soll denn das … ich muss … verfolgen … Gritzfeld… Wald …“, stammelte er wütend und spürte schon wieder Stiche im Kopf. Wie rasende Nadeln aus einer Nähmaschine. Dann wieder nichts als Nebel und Dunkelheit in seinem Hirn. Die Welt drehte sich, immer und immer wieder. Durch den Nebel verschwommene Worte: „Er rauscht wieder ab.“ Dann wieder die forsche Stimme: „Venöser Zugang, Sterofundin.“ Grelles Licht in den Augen, erst in dem einen, dann in dem anderen, es tat weh. „Pupillenreaktion normal, Atmung stabil, wie ist der Kreislauf?“ Eine Männerstimme, „Druck 180 zu 90.“  „Tolerieren.“ Die rote Frau schien hier das Sagen zu haben. „Kein Nitro?“ Das war wieder die Männerstimme. Langsam konnte Hannes die Augen wieder öffnen. „Nein, bei einer möglichen Hirnschädigung ist die gesamte Regulation sowieso für die Katz, ich bin froh, dass er überhaupt einen Druck hat.“ Er spürte einen stechenden Schmerz am rechten Handgelenk, dann wurde er auf eine Trage gerollt. Hannes schloss die Augen, wieder Nacht.
    Im Krankenwagen kam er wieder zu sich. Die Frau in der roten Jacke war immer noch da. Sie sprach mit einer Blondine, ebenfalls in einer roten Jacke. „Wie würdest du ihn einschätzen? Ich meine auf der Glasgow - Skala.“ Die Blonde überlegte. „Hm, er hat adäquat auf den Schmerzreiz reagiert, 2 Punkte, verbale Reaktion, sagen wir mal, er erschien mir doch etwas verwirrt und desorientiert, von wegen, verfolgen, Wald und so, ich würde ihm 4 Punkte geben. Motorische Reaktionen, nun ja, er hat, würde ich sagen relativ normal reagiert, 5 Punkte. Macht nach Adam Riese 11.“
    Die Chefin schien zufrieden. „Gut, ich bin auf 12 gekommen, wie würdest du weiter vorgehen?“ Die Blonde überlegte, „Krankenhaus, Versorgung der Kopfwunde, eine Röntgenaufnahme des Schädels, um eine Fraktur auszuschließen und CCT.“ „Genau das werden wir tun.“ Die dunkelhaarige Notärztin schien die andere wohl anzuleiten. Hannes hatte keine Lust mehr, länger Statist zu spielen. „Hallo!“ Beide Frauen starrten ihn entsetzt an, scheinbar hatten ordentliche Patienten ruhig und bewusstlos zu sein. „Was geht hier eigentlich ab?“
    „Herr Hannes Harenberg?“, fragte die Dunkle. „Ja, verdammt, was ist denn eigentlich los?“ Hannes versuchte, die Pipeline aus seinem rechten Arm zu entfernen, was die Blonde sofort vereitelte, indem sie ihn an beiden Händen festhielt. „Sie hatten einen Unfall mit Kopfverletzung, wir bringen Sie nach Ehrang ins Krankenhaus, dort wird Ihre Kopfwunde versorgt und weitere Untersuchungen stattfinden.“ „Aber ich muss … “, schlagartig wurde Hannes alles wieder bewusst, Gritzfeld und Krischel, er hatte doch beide beobachtet, sie mussten es gewesen sein, wollten ihn unschädlich machen … Paula war irgendwo im Auto oder nein, irgendwo allein … Anne.
    „Ich kann nicht ins Krankenhaus, ich habe was Wichtiges zu erledigen.“ Die beiden Frauen beugten sich über ihn wie Mütter über ein Baby. „Ja, ja, erst mal schön ruhig sein und den Onkel Doktor schauen lassen. Und wegen Ihrer Wunde am Kopf, wie sind sie überhaupt dazu

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