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Das Kreuz des Zitronenkraemers

Das Kreuz des Zitronenkraemers

Titel: Das Kreuz des Zitronenkraemers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Bonerz , Johanna Kirchen
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konnte Hannes ja auch nichts.
    Scheiße, dachte Anne, im Moment läuft alles schief.
     
    Jutta war enttäuscht, dass Anne zu Hause bleiben wollte und sie ihr nicht mal beim Aufräumen helfen durfte. Aber Anne wollte allein sein.
    Als es an der Tür klingelte, öffnete sie trotzdem. Paula kam im Affenzahn die Treppen hoch gespurtet und begrüßte Anne mit freudigem Springen und Schwanzwedeln.
     
    *
     
    Auf die Schnelle war Hannes nichts Besseres eingefallen. Aber er hatte keine Zeit vergeuden wollen, also stand er nun mit zwei riesigen Tüten voller Fastfood in der Hand vor Annes Tür. Vielleicht konnte er sie damit besänftigen. Oder zumindest etwas beruhigen. Er stellte die Tüten ab und umarmte sie ganz fest. Anne heulte sein Hemd voll. „Entschuldigung“, murmelte sie beschämt.
    Ihr Magen knurrte wie ein ganzes Wolfsrudel.
    Fassungslos sah Hannes sich um. Anne prustete derweil lautstark in ein Taschentuch.
    Später am Küchentisch überlegten beide zwischen Hamburgern und Pommes Frites wer um Himmels willen das nur gewesen sein könnte. Anne schüttelte hilflos den Kopf. So sehr sie ihr Hirn auch zermarterte, sie kam zu keinem schlüssigen Ergebnis. Keine Idee.
    „Mmh, vielleicht, warte mal, vielleicht war es ja eine von diesen osteuropäischen Gangsterbanden, die in letzter Zeit in dieser Gegend ihr Unwesen treiben. Erst letzte Woche stand ein Artikel darüber in der Zeitung … “, meinte sie schließlich.
    „Könnte möglich sein“, überlegte Hannes. „Nur, warum haben sie überhaupt nichts mitgehen lassen?“
    „Wahrscheinlich konnten sie von meinen Sachen nichts verwerten und hatten nur Bargeld gesucht … und deshalb auch alles auf den Kopf gestellt. Aber ich hatte ja gar keins im Haus.“
    „Wie gesagt, möglich wär’s“, stimmte Hannes zu. „Aber weißt du was? Ich helfe dir jetzt beim Aufräumen!“
    Anne verschluckte sich an ihrer Cola und bekam einen Hustenanfall. Ein solches Angebot aus Hannes Mund war doch mehr als überraschend.
    Sie schufteten den ganzen Nachmittag und konnten abends müde aber zufrieden stolz ihr gemeinsames Werk betrachten. Die Wohnung blitzte und blinkte. Lediglich der zerstörte Ofen erinnerte noch an den Einbruch. Anne hatten die Trümmerteile zusammengefegt und weggeworfen. Hier war nichts mehr zu retten. An den Stellen, an denen die Kacheln rausgebrochen waren, zeigte sich uraltes Mauerwerk. Anne war fasziniert. Aber so konnte es natürlich trotzdem nicht bleiben.
    „Du musst den Ofen neu bekacheln lassen“, stellte Hannes fachmännisch fest und setzte einen kritischen Blick auf. „Außerdem scheint auch im Inneren so einiges zu Bruch gegangen zu sein.“ Mittlerweile saß er in der Hocke und kramte im Feuerloch herum. Mit schwarzen Händen kam er wieder in die Höhe und wischte sich den Ruß einfach an der Hose ab. Der Blick auf das Carove - Wappen an der Wand trieb Hannes Gedanken wieder zum Mord am Zitronenkreuz und damit zur Mordwaffe. Diese Neuigkeit hatte er Anne ja noch gar nicht mitgeteilt!
    „Übrigens, könntest du dir vorstellen, dass es vielleicht Martin Krischel war?“
    „Krischel? Dein Jagdkollege Krischel? Der jagt doch mehr Stöckelwild als Sauen! Wieso sollte ausgerechnet der denn bei mir einbrechen? Der hätte sich höchstens nackt in mein Bett gelegt!“, meinte Anne daraufhin kopfschüttelnd.
    „Och Anne! Ich mein doch den Mord! Nicht den Einbruch in deine Wohnung. Krischel hat sich nämlich letzte Woche eine neue Waffe gekauft. Du wirst es nicht glauben, eine im Kaliber 7.65 R! Damit wurde Steinmetz erschossen, glaube ich jedenfalls, so wie sich Kramer aufgeführt hat!“
    Anne ließ sich kopfschüttelnd auf den Teppich sinken. „Nun mal langsam“, meinte sie erschrocken, „ich kenne ihn ja kaum, ist halt ein unscheinbarer Kerl. Das ist doch der, der seine Mutter zu Hause pflegt, oder nicht?“ Hannes nickte. „Und der soll ein Mörder sein? Wie kommst du auf ihn? Die Polizei hat doch die Waffen deiner Mitjäger sicherlich überprüft oder etwa nicht?“
    Hannes setzte sich neben Anne auf den Teppich. Triumphierend eröffnete er ihr die Neuigkeit: „Diese Waffe eben nicht! Ich hab dir doch erzählt, dass ich am Sonntag noch in unsere Stammkneipe bin. Alle waren da, alle außer Gritzfeld! Und da habe ich so einiges erfahren. Unser hoher Herr Jagdpächter ist wohl pleite, daher auch die Annonce für einen weiteren zahlungsfähigen Mitjäger! Und wenn man eins und eins zusammenzählen kann und vom Jagdrecht etwas Ahnung hat,

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