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Das letzte Treffen

Das letzte Treffen

Titel: Das letzte Treffen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Blomkvist
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hoffen.«
    »Pfarrer David, du
     musst die Sache realistisch einschätzen.«
    »Ich gebe zu, dass Hlédís
     die Mehrheit des Pfarrgemeinderates in der Hand hat, so wie es jetzt
     aussieht«, antwortet er.
    Und setzt sich endlich an den
     Konferenztisch. »Meine Leute haben versucht, einen der drei Ratsmänner,
     die sie unterstützen, für mich zu gewinnen, aber es ist noch bei
     keinem gelungen.«
    »Siehst du irgendeine
     andere Möglichkeit, die Gemeinde für dich zu mobilisieren?«
    »Meine Leute haben
     davon gesprochen, eine Unterschriftensammlung in der Gemeinde zu beginnen.
     Es soll gefordert werden, sofort eine Gemeindeversammlung einzuberufen, um
     über die Tätigkeiten der Mehrheit im Gemeinderat zu informieren.«
    »Diese
     Unterschriftensammlung muss so schnell wie möglich in die Tat
     umgesetzt und rechtzeitig vor dem Monatsende beendet werden«, sagt
     Lisa Björk.
    »Haben deine Leute
     Kraft und Ausdauer dazu?«, frage ich.
    »Ja, aber natürlich«,
     antwortet Pfarrer David. »Die Unterschriftensammlung kann am
     Wochenende beginnen.«
    »Das klingt gut.«
    »Im Hinblick darauf fände
     ich es sinnvoll, noch ein paar Tage mit der Antwort an den Bischof zu
     warten«, sagt Lisa Björk.
    »Ich weise dieses
     abwegige Angebot hier und jetzt zurück«, antwortet Pfarrer
     David. »Ich werde mich nie im Leben damit abfinden, nach
     jahrzehntelangem, aufopferungsvollem Dienst im Hause Gottes einfach
     aufgeben zu müssen und erniedrigt zu werden.«
    »Wäre es nicht
     klug, mit einer förmlichen Antwort ein oder zwei Wochen zu warten?«,
     frage ich. »Es gibt keinen Grund, kurzerhand alle Brücken
     hinter sich abzubrechen.«
    »Ich überlasse
     euch die rechtlichen Finessen, aber ihr sollt wissen, dass mein Wille
     unverrückbar ist wie der große Felsen des Gottesreiches. Ich
     werde mich nie den ausgekochten Boten des Teufels beugen.«
    Ich lächele unwillkürlich.
    »Noch ist Luzifer nicht
     an dem Fall beteiligt«, antworte ich. »Zum Glück.«
    Pfarrer David steht schnell
     auf.
    »Wenn die Huren
     Babylons ihre Netze für die Diener Gottes auslegen, ist Satan nie
     weit entfernt«, ruft er. »Er ist überall am Werk, wo
     zielgerichtet gegen die Lehren Gottes und die Gebote von Jesus Christus
     gearbeitet wird. Gott der Allmächtige sagt: Du sollst nicht die Ehe
     brechen. Aber die Wurzel allen Übels in der Gemeinde ist reine
     Hurerei.«
    »Kannst du beweisen,
     dass Hlédís und Pfarrer Robert auf diese Art zusammen waren?«,
     fragt Lisa Björk.
    »Ich weiß, dass
     die Hure meinen Pfarrer verführt hat«, antwortet Pfarrer David
     eifrig. »Sie haben beide den teuflischen Gelüsten des Fleisches
     nachgegeben und damit das heilige Eheversprechen, das Hlédís
     ihrem Mann im Angesicht Gottes in der Kirche gab, gebrochen. Das weiß
     ich in meinem Herzen.«
    »Ja, aber …«
    »Ich finde, es ist
     meine heilige Pflicht, meine Gemeindemitglieder wissen zu lassen, dass die
     Frau, die an die Spitze der Gemeinde aufgestiegen ist, mit einem Diener
     der Kirche gehurt hat.«
    »Wenn du ein unwahres
     oder unbelegbares Gerücht dieser Art in die Welt setzt, kann es für
     dich unabsehbare Konsequenzen haben«, sagt Lisa Björk.
    »Ich brauche keine
     weiteren Beweise. Gott wird mich hier genauso leiten, wie er es immer in
     meiner langen Laufbahn getan hat, in der ich mich für die Vermittlung
     des Glaubens an den einen wahren Gott den Allmächtigen und seinen
     Sohn Jesus Christus eingesetzt habe.«
    Lisa Björk guckt weg.
    Als Pfarrer David
     verschwunden ist, geht sie zur Kaffeemaschine. Bleibt dort eine Weile
     stehen, ohne dass sie sich Kaffee einschenkt.
    »Was ist los?«,
     frage ich.
    »Entschuldige«,
     antwortet Lisa Björk. »Es nervt mich nur so wahnsinnig, mir ständig
     dieses überhebliche Gottesgequatsche anhören zu müssen.«
    »Glaubst du, Pfarrer
     David ist ein Heuchler?«
    »Sie können egal
     was rechtfertigen, indem sie sagen, dass es Gottes Wille ist.«
    »Egal was?«
    Sie richtet sich mit einem
     Ruck auf. Dreht sich um.
    »Entschuldige«,
     wiederholt sie. »Ich bin einfach nur müde.«
    Ich schaue Lisa Björk
     fragend an. Aber sie sammelt ihre Unterlagen vom Konferenztisch ein, als wäre
     nichts geschehen.
    »Stimmt das, was er
     sagt?«, frage ich nach einer Weile. »Mit Hlédís
     und Robert?«
    »Diejenigen, die
     Pfarrer David im Pfarrgemeinderat unterstützen, haben mir gegenüber
     behauptet, dass sie was miteinander haben«, antwortet sie. »Mehr
     weiß ich

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