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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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Nation kapitalistischen Exzessen hingegeben – einem eigenen Goldenen Zeitalter voller gieriger Wirtschaftstycoons und Oligarchen. Jetzt schwingt das Pendel, als Reaktion darauf, in einer ganz natürlichen Bewegung wieder zurück, was eine strengere staatliche Kontrolle des Einzelnen und der Politik nach sich zieht. Doch dasselbe Pendel wird am Ende in der moderaten Mitte zum Stillstand kommen. Und die von uns, die schlau genug waren, Russland in schwierigen Zeiten beizustehen, werden enorme Gewinne machen, wenn dieser Tag kommt.«
    »Sie scheinen da sehr sicher zu sein«, sagte Fiona gedehnt.
    »Ja, ich bin sicher«, bestätigte der Milliardär. »Bedenken Sie,
dass ich Präsident Dudarew persönlich kenne. Er ist kein Heiliger, aber ich glaube, dass der Mann entschlossen ist, das Nötige zu tun und Recht und Ordnung in diesem Land wiederherzustellen. Ein Gefühl für Disziplin und Anstand zu vermitteln. Die Macht der Mafia zu brechen und die Straßen Moskaus und anderer Städte wieder sicher zu machen.«
    Fragend zog er eine Augenbraue hoch. »Ich hätte nicht gedacht, dass ausgerechnet Sie, Ms. Devin, die überragende Wichtigkeit dieses Vorhabens infrage stellen. Der frühzeitige Tod Ihres Gatten war ein schrecklicher Schicksalsschlag. In einer Gesellschaft, die besser in der Lage ist, Leben und Besitz ihrer Bürger zu schützen, wäre das nicht passiert. Und ich glaube, dass Russlands neue Führer ernsthaft vorhaben, so eine Gesellschaft aufzubauen.«
    Einen Augenblick lang starrte Fiona Malkowitsch sprachlos an; ihre Gesichtszüge waren versteinert, doch sie spürte, wie eine Woge eiskalter Wut sie ergriff. Selbst nach zwei Jahren war der Gedanke an Sergejs Ermordung immer noch eine offene innere Wunde. Dass sie derart beiläufig aufgerissen wurde, insbesondere als rhetorische Stütze zur Verteidigung der zunehmenden Tyrannei Dudarews, kam ihr wie ein groteskes Sakrileg vor.
    »Ich habe selbst dafür gesorgt, dass die Mörder meines Mannes bestraft wurden«, sagte sie schließlich ruhig und gelassen, ohne dass ihre wahren Gefühle zum Vorschein kamen. Monatelang hatte sie diejenigen gejagt, die das Attentat auf ihren Mann in Auftrag gegeben hatten. Unter beträchtlicher Gefahr für ihr eigenes Leben hatte sie Beweise für ihre Verbrechen zusammengetragen. Und am Ende waren die Behörden durch die öffentliche Empörung, die sie mit ihren Artikeln entfacht hatte, zum Handeln gezwungen gewesen. Die wichtigsten Hintermänner saßen nun lange Haftstrafen ab.
    »In der Tat«, stimmte Malkowitsch ihr zu. »Und ich habe Ihren mutigen Kreuzzug gegen die Mafia mit großer Bewunderung verfolgt. Doch selbst Sie müssen zugeben, dass Ihre Aufgabe leichter
gewesen wäre, wenn die Polizei weniger korrupt, effizienter und disziplinierter wäre.«
    Fiona unterdrückte ein Stirnrunzeln. Warum konfrontierte der Milliardär sie plötzlich mit dem Tod ihres Mannes? Malkowitsch sagte nie etwas ohne Grund. Was also bezweckte er mit dem Versuch, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen? War das seine Art, sie davor zu warnen, sich mit dem lästigen Thema zu befassen, dass Russland allmählich wieder zu einem Polizeistaat wurde? Versuchte er, sie davon abzuhalten, ihm weitere unangenehme oder peinliche Fragen zu seinen Geschäftsverbindungen mit dem Durdarew-Regime zu stellen?
    Falls dem so war, musste sie schnell handeln, ehe er sich entschloss, dieses Interview unter dem einen oder anderen Vorwand zu beenden. »Vielleicht gibt es schlimmere Dinge als Korruption und Inkompetenz bei der Polizei«, sagte sie deshalb. »Dieser zunehmende Kult um die Amtsgeheimnisse beispielsweise – eine Geheimniskrämerei, die ich für zwanghaft, unnötig und sogar gefährlich halte. Insbesondere wenn sie ernste Fragen der allgemeinen Gesundheit und Sicherheit betrifft.«
    Malkowitsch hob eine Augenbraue. »Ich verstehe Sie nicht ganz, Ms. Devin. Von welchem ›Kult um die Amtsgeheimnisse‹ sprechen Sie?«
    Fiona zuckte die Achseln. »Wie würden Sie es denn nennen, wenn man versucht, die Nachricht von einer tödlichen neuen Krankheit nicht nur dem russischen Volk, sondern auch den internationalen Gesundheitsbehörden vorzuenthalten?«
    »Eine neue Krankheit?« Plötzlich sehr interessiert beugte Malkowitsch sich vor. Sein Blick war beunruhigt. »Fahren Sie fort«, sagte er leise.
    Er hörte aufmerksam zu, während Fiona ihm das Wichtigste von dem erzählte, was sie und Smith unabhängig voneinander von Kirianow und Petrenko erfahren hatten, allerdings

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