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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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nicht! Was würdet ihr mit mir tun, wenn er stürbe?“
     
    „Hab‘ keine Furcht, Sabrete!“ beruhigte sie Nevian. „Es wird dir kein Leid geschehen. Aber wir werden hier nicht mehr lange sicher sein. Die ganze Stadt ist in Aufruhr! Die Antaren haben ihre Brüder vom Stamm der Niveder befreit, die in einem Sklavenzug auf die Stadt zugeführt wurden. Hunderte von Sklaven sind bereits geflohen, und die Soldaten treiben überall die anderen zusammen, für die ihre Herren nicht bürgen.
    Es gibt bereits Kämpfe, denn die Antaren leisten Widerstand. Unser Herr hat für uns g ebürgt, weil er glaubt, wir seien ihm treu ergeben oder würden ihn so fürchten, dass wir nicht wagen zu fliehen. Bei einigen mag das auch der Fall sein, aber die meisten denken so wie ich. Heute Nacht werden auch wir fliehen, denn nun kenne ich den Weg, auf dem wir aus der Stadt kommen. Wir werden dich und Reven mitnehmen und in Sicherheit bringen.
    Schon vor zwei Tagen sind Boten aufgebrochen, um die vereinten Stämme der Antaren zu suchen. U nser oberster Priester hat die Reste unseres Volkes zum letzten, entscheidenden Kampf aufgerufen. Sie werden bald schon an den Grenzen Moradons stehen, bereit, dem Ruf Yorns zu folgen.
    Ob es wirklich zu dieser Schlacht kommt, kann von dir und von deinem Verhalten abhä ngen. Darum werden alle, die uns begleiten, mit ihrem Leben für deine Sicherheit stehen. Aber es gibt ein Problem: Yorn ist nochmals in den Palast eingedrungen, wie ich erfahren habe. Er will Reven befreien, der sein Ziehbruder ist und den er über alles liebt. Schon heute Mittag ist er - als moradonischer Soldat verkleidet - durch die Kontrollen am Tor geschlüpft, indem er sich einfach unter eine Gruppe Moradonen mischte.
    Schorangar hat mir das beric htet, den ich aber leider erst fand, als Yorn schon im Schloss war. Wir sind voller Sorge, denn wir befürchten, dass man ihn ergreifen wird. Es wird daher nicht mehr lange dauern und der König wird merken, dass mit Bloors Herzen doch etwas nicht stimmt. Wenn man Yorn dann fängt, ist es um ihn geschehen. Wir haben zwar noch einige Verbündete im Schloss, die Yorn jetzt helfen, aber auch sie werden dann nichts mehr für ihn tun können. Wenn Yorn etwas geschieht, brauchen wir dich umso mehr, denn dann gibt es niemanden mehr, den dein Vater fürchtet.“
     
    „Ich weiß nicht, ob ich euch wirklich von so großem Nutzen sein kann“, sagte Sabrete niedergeschlagen. „Mein Vater wird wohl erfahren haben, dass ich es war, die Reven befreite. Das wird er mir nie verzeihen. Was wollt ihr tun, wenn er mich gar nicht wiederhaben will?“
     
    „Das zu entscheiden, steht mir nicht zu, Sabrete.“ Nevian schüttelte hilflos den Kopf. „Ich weiß es auch nicht. Aber eine Frage liegt mir schon lange auf der Zunge. Vielleicht kannst du sie mir beantworten. Wir alle fragen uns nämlich, warum der König noch nicht nachgeprüft hat, ob Bloors Herz unversehrt ist.“
     
    „Ja, das kann ich euch sagen“, antwortete Sabrete. „Zunächst hatte er keine Veranlassung, denn er glaubte ja, Yorn gefangen zu haben, als er Reven vor sich sah. Reven trug an seinem Gürtel eine Flasche mit heiligem Wasser, das allein die Kraft hatte, das Herz zu vernichten. Die Flasche war noch voll, und darum glaubte der König, Yorn oder besser Reven, habe noch nicht ins Heiligtum eindringen können. Auch war der Wächter friedlich geblieben, wie ich dir ja schon erzählte.
    Mir ist jetzt noch nicht klar, wie Yorn es geschafft hat, an ihm vorbe izukommen, denn du sagst ja, das Herz sei vernichtet. Solange er aber Yorn – oder den Mann, den er für Yorn hielt - in seiner Gewalt hatte, glaubte mein Vater also, die Gefahr sei gebannt, zumal er das heilige Wasser verschüttet hatte.
    Auch jetzt noch wird er dieser Meinung sein, obwohl er eigentlich schon das Nachlassen seiner dunklen Kräfte spüren müsste. Jedoch auch das wird ihn nicht sehr beunruhigen, denn er wird es darauf zurückführen, dass eine neue Verbindung mit Bloor an der Zeit ist. Aber er darf vor morgen das Heiligtum nicht betreten, da die Überlieferung sagt, dass nur alle drei Monde einmal das Ritual vollzogen werden darf. Der König hält sich strikt an diesen Brauch, denn einer seiner Vorfahren starb eines schrecklichen Todes, als er das Gebot missachtete. Gerät Yorn jedoch in seine Hände, wird Xero alles klar werden.“
     
    „Möge Saadh verhindern, dass er ihn fängt!“ Nevian senkte bedrückt den Kopf. „Wir können nur beten, dass er heil

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