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Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Rachespiel: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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bei einer Maschine, ließ Frank trotz allem, was gerade in ihm vorging, erschauern.
    »Aber wir wissen doch gar nicht genau …«, versuchte er, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, doch Manuela fuhr unbeirrt fort. »Er war in meinem Haus. In meinem Schlafzimmer. Er hat mich niedergeschlagen und im Dunkeln festgebunden. Bei den Ratten. Er hat mich angefasst. Er hat uns gequält, und es hat ihm Spaß gemacht. Er wollte uns alle töten. Das ist kein Mensch, das ist eine Bestie.«
    Frank überlegte noch, wie er Manuela wieder zur Besinnung bringen konnte, als plötzlich alles rasend schnell ging.

39
    – 07 : 28  Uhr
    Manuela hatte sich aus ihrer Starre gelöst, preschte mit einer Geschwindigkeit, die Frank ihr nicht zugetraut hätte, vor und griff nach etwas auf dem Boden. Noch bevor Frank begriff, was es war, sauste Manuelas Arm herab. Sie hielt das Holzscheit umklammert und hatte damit so fest auf Torstens Kopf gezielt, dass es seinen Schädel beinahe spaltete.
    Frank sah, wie Torstens Körper zuckte und dann still lag.
    Das Holzscheit fiel polternd zu Boden, Manuela wischte sich mit dem Kittelärmel übers Gesicht, was die Blutspritzer aber nur verschmierte.
    »Jetzt sind wir nur noch zwei«, stellte sie fest, den Blick auf das gerichtet, was von Torstens Kopf übrig geblieben war.
    »Ma … nu … ela.« Es war ein unverständliches Krächzen, was da aus Franks Mund kam. »Was … hast du getan?«
    »Ich habe seine Spielregeln befolgt. Ich habe gewonnen.«
    Frank spürte, wie seine Knie nachgaben. Er ließ sich auf den Boden sinken. Noch immer musste er auf Torstens zertrümmerten Kopf starren. Es war ein Bild von unsagbarer Grausamkeit, und er war völlig entsetzt, dass Manuela dafür verantwortlich war.
    »Du hast ihn umgebracht«, schrie er sie an.
    »Ich habe mich an die Spielregeln gehalten, die er aufgestellt hat.«
    Frank stand auf, er wollte nicht mehr so dicht neben Torsten auf dem Boden sitzen. Auf wackligen Beinen ging er zu dem Tischchen neben dem Durchgang zur Schleuse, ließ sich darauf fallen und starrte stumm vor sich hin. Die Entfernung schaffte eine emotionale Distanz zu dem Geschehenen. Manu sah zu ihm herüber, und Frank versuchte, Reue auf ihrem Gesicht zu erkennen, aber da war nichts. Ausdruckslos starrte sie ihn an.
    Wie sollte er sich jetzt verhalten? Und was würde als Nächstes passieren? Hatte derjenige, der Torsten im Hintergrund half, mitbekommen, was gerade geschehen war? Sicher hatte er das, er wusste ja auch sonst stets, was sie gerade taten oder sprachen. Aber was würde er jetzt tun? Das hing wahrscheinlich davon ab, in welchem Verhältnis er und Torsten zueinander gestanden hatten. War Torsten der Chef und hatte ihn nur als Helfer angeheuert? Dann konnte es gut sein, dass er die Flucht ergriff. Oder war es genau andersherum, und der andere hatte Torsten überredet, ihm bei seinem perversen Spiel zu helfen? Dann war das noch nicht das Ende, das war sicher.
    Was auch immer als Nächstes geschehen würde, eine Frage blieb. »Warum? Warum hat Torsten das getan?«, sprach Frank nun laut aus, was ihm durch den Kopf ging. Manuelas ausdrucksloser Blick ruhte noch immer auf ihm, dann setzte sie sich in Bewegung, machte ein paar Schritte und nahm auf einem der Holzstühle Platz, der Frank gegenüber an der Wand zwischen zwei kesselartigen Metallgebilden stand. Frank fragte sich, warum sie sich nicht näher zu ihm gesetzt hatte, war aber froh über den Abstand zwischen ihnen. Sie machte ihm Angst.
    »Weil er nicht vergessen hat und uns bestrafen wollte.« Frank empfand so etwas wie Erleichterung darüber, dass Manuela sich offenbar wieder etwas beruhigt hatte.
    »Aber … warum? Es war doch seine Idee, damals.«
    Manuela sah ihn nun nicht mehr an, sondern starrte schräg vor sich auf den Boden. »Jeder trägt seinen Teil der Schuld.«
    »Wie meinst du das?«
    »Jeder von uns hat sich damals schuldig gemacht. Jeder Einzelne, denn wir sind alle weggelaufen. Haben Festus seinem Schicksal überlassen. Wir hätten ihn retten können und haben es nicht getan, weil wir zu feige waren, die Konsequenzen für unser Tun zu tragen. Jetzt tragen wir sie bis zum bitteren Ende.«
    »Woher willst du wissen, dass das der Grund für das alles ist?«, fragte Frank.
    »Er hat es mir gesagt.«
    Frank richtete sich abrupt auf und spürte sofort einen Stich in die Brust. »Was?« Er musste husten. »Er … Torsten hat dir das gesagt? Aber wann? Als er dich verschleppt hat? Ich verstehe das nicht.«
    »Nein,

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