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Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Das Runenschwert (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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langsam vorwärts.
    Bran verstand und warf die nächste Kugel auf den vorderen Teil der Brücke, wo sie zerschellte. Die Drakinger blieben stehen - sie wus sten, was passieren würde, wenn sie auf das Öl treten würden.
    Hew kicherte zufrieden, doch Fran stellte die entscheidende Frage: „Wie lange wird es dauern, bis das Öl vom Regen verwässert wird?“ Die Männer schauten sich an, keiner wusste eine Antwort. Gareth sagte: „Sobron, ich glaube, Du solltest lieber gleich schießen, denn sonst entzündet sich das Öl vielleicht gar nicht mehr.“ Der Bogenschütze ließ einen Pfeil los, der den gewünschten Effekt erzielte - die Brücke stand in Flammen. Wie lange das die Drakinger abhalten konnte, war allerdings ein Geheimnis. Die Drakinger schrien etwas hinüber, was aber keiner der Sath verstand. Bran übersetzte: „Sie beschimpfen uns als Feiglinge und sagen, dass wir wie echte Männer kämpfen sollen.“
    „Lieber ein Feigling, als gegen hundert wildgewordene Drakinger kämpfen“, kommentierte Hew trocken. Während das Schiff unten mittlerweile lichterloh brannte, da das Feuer vom Holz genährt wurde, wurden die Flammen am anderen Ende der Brücke bereits kleiner.
    Bran sagte zu Gareth: „Lauft zum Schloss, Majestät. Wir werden die Drakinger schon lange genug aufhalten.“ Der Vorschlag war logisch und nichts sprach dagegen, dass Gareth loszog, um die Menschen in Mal Kallin vor den sich nahenden Drakingern aus dem Süden zu warnen. Gareth würde keinen Gesichtsverlust erleiden, sondern hätte die Chance als Held dazustehen.
    Und doch fühlte er sich schlecht bei dem Gedanken, die einzigen Männer, die in den letzten 3 Wochen freundlich zu ihm gewesen waren, im Stich zu lassen. Zumal er die Männer an diesen Ort g eführt hatte und jeder von ihnen wusste, dass er die Begegnung mit den Norr mit seinem Leben bezahlen würde. Denn jeder der Männer hier kannte die Geschichten von Barno, dem Tapferen, der als Besiedler von Ca’el dreihundert wilde Ca’el abgeschlachtet hatte, während er die Stufen der großen Erle hinaufgelaufen war, die damalige Festung der Ca’el. Die große Erle war der Hauptsitz der Ca’el und wurde von Barno, nachdem er den König in seinem Thronsaal in der Baumkrone auch noch erschlagen hatte, niedergebrannt. Es war der letzte große Sieg der Sath über die flüchtenden Ca’el und leitete das goldene Zeitalter der Sath ein. Gareth wusste aber auch, dass dies eine Legende war. Und angesichts der maßlosen Übertreibungen seines Vaters und dessen Männer, wenn diese nach einem Feldzug nach Mal Tael zurückkehrten, wusste er auch, dass diese Geschichte nicht wörtlich genommen werden durfte, auch wenn er als Kind mit großen Augen den Erzählungen seines Vaters gelauscht hatte und diesen über alle Maßen bewundert hatte. Gareth wusste also, was hier am Ende dieser Nacht auf sie wartete, wenn einhundert Norr gegen sechs Sath kämpften.
    Dennoch konnte er nicht gehen. Er konnte einfach nicht.
    Ein weiterer Blitz, der der Szene für zwei Sekunden erleuchtete, verdeutlichte den Sath, dass eine neue Gefahr trotz der Feuermauer von der anderen Seite der Brücke drohte: Die Drakinger positionierten ein paar Bogenschützen hinter der Feuerwand. Nordische Kämpfer waren normalerweise nur im Schwert- oder Axtkampf ausgebildet, zuweilen bedienten sie sich auch eines Speers, die wenigsten beherrschten die Kunst des Bogenschießens. Vermutlich waren die Schützen, die sich nun postierten Söldner aus Aqun oder Syrah, vielleicht sogar aus Ankilan selbst.
    Da sich in der Mitte der Brücke eine Ausbuchtung befand, die die Mitte wie einen Kreis formte, konnten sich Gareth und die anderen hinter der Mauer verschanzen. Die mächtigen Steinstatuen beugten sich über sie und die ersten Pfeile klatschten gegen den stumpfen Stein. Gareth, der noch am Boden hockte, sah, wie Bran plötzlich aufsprang, eine weitere mit Öl gefüllte Glaskugel in der Hand. Er blickte über die Mauer und sah, wie die ersten vier Drakinger über die Flammen gesprungen waren und nun die schmale Brücke entlangliefen, um zu den Sath zu gelangen. Bran schrie: „Sobron“ und warf die Glaskugel nach vorne, die vor der anderen aufschlug, sodass ein weiterer Teil der Brücke in zuckenden Flammen aufging. Der letzte der sich nähernden Drakinger hatte etwas von dem Öl abbekommen und sein Umhang fing Feuer. Der Mann nestelte an seinem Umhang und ließ ihn zu Boden fallen.
    Bran stand mit gezogenem Schwert in der Mitte der Brücke

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