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Das Tal Der Abenteuer

Das Tal Der Abenteuer

Titel: Das Tal Der Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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den Hintergrund des Raumes stellten, der in dunkle Schatten getaucht war?
    Niemand würde sie von den anderen Figuren unterscheiden.
    »Nehmt euch Tücher von den Figuren um, stellt euch hier hinten hin und rührt euch nicht!« wies er die ändern an.
    Schnell hatten sie sich vermummt und standen unbeweglich hinter der übrigen Versammlung. »Das erinnert mich an das Spiel ›Standbilder‹, das wir früher manchmal spielten«, flüsterte Lucy. »Man mußte ganz still stehen, sonst wurde man gefangen.«
    »Wenn du jetzt nicht still stehst, wird man dich auch fangen«, sagte Jack. »Schsch! Kommt da nicht jemand?«
    »Schschschsch!« wiederholte Kiki laut.
    Jack gab ihm einen Klaps. »Sei still! Willst du uns etwa verraten?«
    Kiki wollte anfangen zu krächzen, besann sich dann aber doch eines Besseren und verschwand in der Dunkelheit. Erleichtert sahen die Kinder ihm nach. Es war besser, wenn der Papagei nicht in ihrer Nähe war. Er konnte sie leicht durch seine Schwatzhaftigkeit verraten.
    Bald hörten sie, wie sich jemand näherte. Es mußte Juan sein.
    »Er ist schon durch die Stalaktitenhöhle und durch die Sternenhöhle gegangen«, flüsterte Philipp. »Gleich wird er an der Tür erscheinen. Schade, daß wir sie nicht zugemacht haben. Vielleicht hätte er gar nicht herausbekommen, wie man sie aufmacht.«
    Gespannt blickten die Kinder durch das grünliche Dämmerlicht auf die Tür, die nur angelehnt war. Nun ging sie langsam auf. Der blitzende Lauf eines Revolvers kam zum Vorschein. Juan wollte offenbar ganz sichergehen.
    Lucy schluckte erregt. O Gott, hoffentlich ging der Revolver nicht los! Schüsse mochte sie gar nicht leiden.
    Nun öffnete sich die Tür, und auf der Schwelle erschien Juan mit dem Revolver in der Hand. Als er die vielen Figuren mit den funkelnden Augen erblickte, blieb er überrascht stehen.
    »Hände hoch!« rief er scharf. Die Standbilder rührten sich nicht. Juans Hand begann zu zittern. Er hatte wohl ebensolche Angst wie die Kinder, als sie die seltsame Versammlung zum erstenmal erblickten.
    »Wisch dir die Füße ab!« ertönte es plötzlich streng.
    Natürlich Kiki! Er saß direkt über Juan auf einem Felsvorsprung.
    »Wer ist da?« rief Juan laut. »Wenn sich jemand rührt, schieße ich.«
    Die Standbilder blieben unbewegt – auch die vier lebendigen.
    »Wer ist da?« rief Juan noch einmal.
    »Alle meine Entlein«, antwortete Kiki und brach in ein fürchterliches Gelächter aus. Das war sogar für Juan zu viel. Er zog sich ein wenig zurück und versuchte zu erkennen, welche von den Gestalten gesprochen hatte.
    »Weg ist das Wiesel!« rief Kiki. Dann begann er wie Martha zu glucken. Wieder zitterte Juans Hand. Aber er ging dennoch langsam vorwärts und trat vorsichtig in die Höhle. Und da sah er endlich, daß die Gestalten nur mit Edelsteinen behängte Standbilder waren. Er lachte laut auf.
    »Narr!« sagte er zu sich selber.
    »Narr!« wiederholte Kiki sogleich.
    Wie der Blitz drehte sich Juan um. »Wer ist da? Ach, das sind wohl wieder die kleinen Kröten. Wartet nur, ich kriege euch schon!«
    Nun fing Kiki an zu miauen, und Juan sah sich nach einer Katze um. Vergeblich. Lautlos flog der Papagei in die Bilderhöhle und schwatzte mit sich selbst. »Backe, backe Kuchen. Alles rennet, rettet, flüchtet.«
    Noch einen flüchtigen Blick warf Juan auf die Figuren, dann ging er weiter. Die Kinder atmeten erleichtert auf, wagten es aber nicht, ihren Platz zu verlassen.
    Es dauerte furchtbar lange, bis Juan zurückkam. Er hatte die beiden alten Leute bei sich und schrie sie in ihrer eigenen Sprache an. Sie machten ängstliche Gesichter.
    Die Kinder verstanden kein Wort.
    Endlich ging Juan ohne einen weiteren Blick auf die Standbilder durch die starke Eichentür und zog sie hinter sich zu. Ein lautes Knacken hallte durch den Raum, so daß alle zusammenfuhren.
    Und dann hörten sie noch etwas Unerwartetes. Auf der anderen Seite der Tür wurden starke Riegel vorgeschoben.
    Krach! Krach! Krach! Das waren die drei eisernen Riegel. Jetzt konnte man die Tür nicht mehr von innen öffnen.
    »Habt ihr das gehört?« knirschte Jack. »Wir sind gefangen. Hätten wir uns doch nur in der Stalaktitenhöhle oder in der Sternenhöhle versteckt! Von dort hätten wir leicht entwischen können. Jetzt ist das ganz unmöglich.
    Wir müssen hier bleiben und warten, bis die Männer uns befreien kommen – wenn sie das überhaupt jemals tun.«

Ein kühner Plan 
    Die beiden alten Leute machten ganz entsetzte

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