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Das Trumpf-As der Hölle

Das Trumpf-As der Hölle

Titel: Das Trumpf-As der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verteufelten Klemme befand. Suko legte die Waffe an. Er zielte an Tanith vorbei auf den Kopf des Vampirs. In diesem Augenblick löste sich unter der Decke der Höhle eine grässliche Gestalt. Keiner hatte nach oben geschaut, auch Suko nicht. Deshalb fiel der Werwolf direkt auf ihn zu…
    ***
    Arsenius war gekommen!
    Freiwillig sogar. Doch ich glaubte fest daran, dass er mir hier nur etwas vorspielte, wenn er einen freundlichen Tagesgruß entbot. Dieser Mann hatte einiges in der Hinterhand.
    »Du bist der Neue«, sagte er und nickte.
    »Das wissen Sie doch längst.«
    »Möglich. Darf ich mich setzen?«
    »Klar, Meister, wenn Ihnen mein Bett gut genug ist.«
    »Ich nehme den Stuhl.« Arsenius lächelte freundlich, zog den Stuhl ein Stück zu sich heran und nahm Platz.
    So hatte ich Zeit und Muße, ihn genau zu betrachten. Vom Äußeren her konnte man ihn eher als unscheinbar bezeichnen. Ein schmächtiges Kerlchen mit schmalen Schultern, die traurig herabhingen. Sein Gesicht besaß die Gefängnisblässe, die Nase war spitz, das Kinn floh zum Hals hin, und das Haar war einst dunkel gewesen. Jetzt hatte es eine graue Farbe angenommen, und nur noch vereinzelte schwarze Strähnen bildeten ein Muster auf dem Kopf.
    Blieben die Augen. Das war der Hammer. Wer ein wenig Menschenkenntnis besaß, der musste feststellen, dass die äußere Erscheinung des Mannes täuschte, wenn man in die Augen schaute. Mir kam der Vergleich mit schwarzen Kieseln in den Sinn. Aber Kiesel, die nicht starr waren, sondern von einem unheimlichen Feuer eingefangen wurden, das in den kleinen Pupillen leuchtete. Wenn Arsenius einen Menschen anblickte, dann sezierte er ihn förmlich oder riss seine Seele auseinander.
    In der Kleidung hatte er sich den Zuchthausinsassen zwar nicht gerade angeglichen, aber er lief doch in tristen Sachen herum. Jackett und Hose zeigten eine graue Farbe, die Schuhe waren schwarz - dabei fielen mir seine relativ großen Füße auf -, und das Hemd bestand aus einem weißen Material.
    »Ich bin Arsenius«, stellte er sich vor.
    »Meinen Namen kennen Sie ja.«
    »Ja, ich weiß, dass Sie John Sinclair heißen.« Zum erstenmal verzog er die dünnen Lippen zu einem Lächeln. Es waren farblose Lippen, als wären sie überhaupt nicht mit Blut gefüllt. »Ich habe mich über dich erkundigt.« Er sagte einmal Du und dann wieder Sie. »Man hat dir eine sehr lange Zeit aufgebrummt, fünfzehn Jahre, um genauer zu werden.«
    »Das stimmt.«
    »Doppelmord!«
    Ich klatschte in die Hände. »Sie sind wirklich auf dem laufenden, Arsenius, gratuliere. Sind Sie der Knastpfarrer?«
    »Nein, der bin ich nicht. Allerdings beschäftigte ich mich auch mit der Seele des Menschen, da ich von Beruf Psychologe bin.«
    Ich winkte ab und stöhnte auf. »Ein Seelenklempner also.«
    »Ja.«
    »Bisher habe ich in meinem Leben noch keinen Seelenklempner gebraucht, und das wird auch so bleiben, Meister«, erwiderte ich ziemlich forsch. »Ich hoffe, Sie haben das verstanden.«
    Er lächelte wieder. Damit konnte er Gefangene bestimmt auf die Palme bringen, an mir jedoch prallte das Lächeln ab, denn ich wusste, dass wir beide uns Theater vorspielten. »Man kommt zu mir, wenn man Probleme hat«, fuhr er fort. »Und Probleme gibt es in diesem Zuchthaus mehr als genug, das kannst du mir glauben. Vor allen Dingen Leute wie du haben die meisten Probleme, die fast Lebenslänglichen, die mit Dreißig eingeliefert werden und erst herauskommen, wenn sie Fünfzig sind. Daran solltest du denken, John Sinclair.«
    »Sicher denke ich daran. Aber was wollen Sie?«
    »Helfen!«
    Ich lachte laut. »Haben Sie einen Fluchttunnel gegraben, Arsenius?«
    Er schwieg, als ich die Frage stellte. »Einen Fluchttunnel«, murmelte er, »so etwas Ähnliches bestimmt. Vielleicht einen geistigen. Wenn du mit mir sprichst, dann kannst du fliehen. Ich erlaube es dir, dass sich deine Gedanken frei bewegen, egal wohin, du musst nur richtig mit mir reden, Sinclair.«
    »Wenn ich nicht will?«
    Arsenius senkte den Kopf. Er starrte auf seine langen Finger, die von einer dünnen Haut überspannt wurden. »Das würde ich dir nicht raten, John Sinclair, wirklich nicht. Es ist besser, wenn du dich auf meine Seite stellst.«
    »Also was wollen Sie? Kommen Sie endlich zur Sache! Sie erzählen mir hier irgendein Zeug, das ich nicht hören will. Ist das Ihre gesamte Aufgabe, Meister?«
    »Es waren harte Burschen hier, Sinclair, sehr harte, sogar. Und jeden haben sie hier kleingekriegt, auch wenn sie sich

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