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Das Ultimatum

Das Ultimatum

Titel: Das Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Öffentlichkeit stärker denn je erscheinen. Seine Sympathiewerte würden in ungeahnte Höhen klettern, und es würde in keiner der beiden Parteien jemanden geben, der seine zweite Amtszeit verhindern konnte. Und das wiederum bedeutete, dass Garret jedes Amt haben konnte, das er sich wünschte – das des Außenministers, des Verteidigungsministers oder irgendein anderes.
     
    McMahon betrat Direktor Roachs Büro mit zehnminütiger Verspätung zu ihrer Sitzung, die für halb acht Uhr angesetzt war. »Entschuldige, Brian, ich bin etwas aufgehalten worden, weil es da gewisse Probleme gibt, die eigentlich nicht in meinen Bereich fallen. Ich habe weder die Zeit noch die Energie oder das politische Durchsetzungsvermögen, um die Sache zu regeln.«
    Roach saß an dem Konferenztisch in seinem Büro. Er hatte mehrere Stapel von Akten wohlgeordnet vor sich liegen. Die große Arbeitsfläche des Konferenztisches war ihm lieber als sein Schreibtisch. McMahon ließ sich neben Roach in einen Sessel sinken.
    Roach hatte das ungute Gefühl, dass die Probleme, von denen McMahon sprach, wieder einmal an ihm hängen bleiben würden. »Also, was gibt’s, Skip?«
    »Das Problem ist, dass niemand, weder der Präsident oder Nance noch der Verteidigungsminister oder der Vorsitzende der Vereinigten Stabschefs, uns einen Blick in die Personalakten der Special Forces werfen lassen will.«
    »Warum nicht?«
    »Kurz gesagt, Brian … sie trauen uns nicht so recht. Sie denken wahrscheinlich, wir marschieren mit hundert Agenten ins Pentagon und wühlen in ihren geheimsten Unterlagen. Ich weiß nicht genau, welche Gründe sie haben, aber es ist mir, ehrlich gesagt, auch egal. Ich muss jedenfalls bald Einsicht in diese Akten bekommen – egal, ob diese Kerle paranoid sind oder nicht. Ich bin gern bereit, mit ihnen zusammenzuarbeiten und auf ihre Bedenken Rücksicht zu nehmen, so weit es geht – aber wir müssen diese Unterlagen sehen.«
    Roach nickte. »Ich kümmere mich gleich heute Vormittag darum. Was gibt es sonst noch Neues?«
    McMahon reichte seinem Chef zwei Aktenmappen. »Das ist der Ballistikbericht und der Autopsiebericht für Basset. Ich habe beides gestern am späten Abend bekommen.«
    »Irgendetwas Überraschendes?«
    »Ein Detail ist interessant. Die Jungs im Labor sind sich ziemlich sicher, dass es eine Nitroglyzerin-Patrone war.«
    Der Direktor sah ihn mit großen Augen an. »Wirklich?«
    »Ja, damit kann man wohl sichergehen, dass ein Schuss ausreicht, nehme ich an.«
    »Wie kommt jemand an solche Munition heran?«
    »Der Frage gehen wir gerade nach. Unsere Ballistik-Experten sprechen zur Stunde mit den Leuten vom ATF, und sie versuchen eine Liste der Leute zusammenzustellen, die mit solchem Zeug zu tun haben. Die Munition könnte auch aus dem Ausland kommen.«
    Roach klappte den Ballistikbericht zu und legte ihn auf einen der Stapel vor ihm. »Interessant. Vielleicht solltest du das den Jungs von der CIA erzählen. Sie haben viel bessere Möglichkeiten, sich mit den internationalen Aspekten der Sache zu beschäftigen, als das ATF.«
    »Das habe ich bereits in die Wege geleitet – und damit bin ich auch schon bei meiner nächsten Frage.« McMahon zögerte einen Augenblick, ehe er fortfuhr: »Ich wäre dafür, dass wir uns Irene Kennedy für eine Weile von der CIA ausborgen.«
    »Du meinst Stansfields Terror-Expertin?«
    »Genau.«
    Roach machte sich eine kurze Notiz. »Ich rufe Stansfield gleich nachher an. Ich glaube nicht, dass es da ein Problem gibt.«
    »Gut.«
     
    Es war kurz vor Mittag, als Garret das Oval Office verließ, um etwas aus seinem Büro zu holen. Der Vormittag war sehr produktiv gewesen, und mit Olsons Hilfe kam das Bündnis schneller zustande als erwartet. Die Politiker beider Parteien waren besorgt, sodass die Idee einer starken und breiten Front etwas Beruhigendes an sich hatte. Garret betrat sein Büro und zündete sich eine Zigarette an. Einige Minuten und eine weitere Zigarette später trat Mike Nance ein und schloss die Tür hinter sich.
    Nance sah das Lächeln in Garrets Gesicht. »Gibt es gute Neuigkeiten?«, fragte er.
    »Ich erzähle es Ihnen gleich. Warum wollten Sie mich sprechen?«
    »Ich habe gestern Abend einen Anruf von einem Freund bekommen … einem Freund, der sich gerne mit uns zusammensetzen und über unsere Möglichkeiten diskutieren würde.«
    »Und wer ist dieser Freund?«
    »Arthur«, antwortete Nance mit leiser Stimme.
    Garret überlegte einige Augenblicke. »Hat er gesagt, worum es

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