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Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition)

Titel: Das Washington-Dekret: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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stehen. Sie hatten ihren Platz, so wie ihre Träger ihren Platz hatten, während es für Doggie nichts mehr gab, das von Dauer war.
    Eine Tür fiel krachend ins Schloss, Rosalies Söhne waren zurück.
    »Was macht ihr denn schon wieder hier? Ihr könnt doch unmöglich mit allen geredet haben?«
    »Easy, Ma. Wir leihen uns J. Firebirds alten Ford«, sagte der, den Doggie für den Jüngeren hielt. »Der fällt nicht so auf. Los, Lady, Abflug.«
    »Was ist passiert, Dennis?«
    »Die ganze Straße weiß, dass die Lady hier ist.« Er wandte sich an Doggie. »Du hast ein Handy. Her damit.«
    »Warum?«
    »Hör mal, Lady, das hast du von einem Typen namens Ollie gekriegt, stimmt’s oder hab ich recht?«
    Doggie brach sofort wieder der Schweiß aus. »Woher weißt du das?«
    »Hey, Mann, für dich gibt’s fünfundzwanzig Riesen Belohnung, haben die grad im Fernsehen gesagt.«
    Rosalie bekreuzigte sich, während Dennis’ Blick auf die Scheine auf dem Küchentisch fiel. »Vor einer Stunde wussten alle, dass du hier reinspaziert bist. Zehn Minuten später wussten sie auch, wer dich wo abgesetzt hatte. Capito?«
    Doggie sah zu seinem Bruder, der schweigend nickte.
    »Und vor einer halben Stunde hat einer der Schwachmaten aus dem Weißen Haus im Fernsehen behauptet, das beschissene neue Drogenprogramm würde die Junkies von der Nadel kriegen, nur weil irgendein Exjunkie denen nach der Entlassung das Händchen hält, was für ein Scheiß! Und zwei Minuten später zeigen sie ein Foto von dieser weißen Prinzessin hier und erzählen, auf deren Kopf gibt es fünfundzwanzig Riesen, leck mich am Arsch. Die Leute hier haben zurzeit nicht so wahnsinnig viel zu tun, capito? Die beobachten verdammt genau, was abgeht.« Er schüttelte den Kopf. »Aber du checkst wahrscheinlich null von dem, was ich da sage, korrekt?«
    Rosalie kniff die Augen zusammen. »Woher wisst ihr, dass Doggie das Handy von diesem Ollie hat? Und was hat das alles zu bedeuten?«
    »Ma. Wir befinden uns hier auf schwarzem Gebiet. Bimboland. Buschtrommeln, überall. Ollie, dieses Opfer, hat mal eben ein bisschen mit seinem supertollen neuen Smartphone angegeben und es auch gleich eingeschaltet. Mehr muss ich ja wohl nicht sagen. Eine Minute hat’s gedauert, da sind auch schon mindestens zehn Polizeiwagen aufgekreuzt. Haben diesen Ollie direkt einkassiert und alle, mit denen er gerade geredet hat. Was meinst du wohl, wie lange der seine Klappe halten kann? Vor allem, wenn sie ihm mit fünfundzwanzig Riesen vor der Nase herumwedeln?«
    Doggie hätte es wissen müssen. Sie hätte Ollie Boyce Henson fünfhundert Dollar mehr geben und ihr Handy kaputttreten sollen.
    »Ich weiß genau, was du denkst, Lady. Scheiß Ollie Boyce Henson, denkst du.« Dennis neigte den Kopf. »Aber wenn du von Anfang an ein billigeres Handy gekauft hättest, wäre es nie so weit gekommen, oder?«
    Sie nickte und sammelte ihre Sachen auf dem Küchentisch zusammen.
    »Und was soll Doggie jetzt machen?«, wollte Rosalie wissen.
    »Also, als Allererstes gibt sie mir jetzt mal ihr beschissenes Handy.« Er drehte sich zu Doggie um und streckte ihr seine helle Handfläche entgegen. »Du kannst es eh nicht benutzen, weil, wenn du’s einschaltest, orten sie dich in weniger als zehn Minuten. Vielleicht haben sie dich auch schon längst auf dem Sucher, das kann man bei den Wichsern nie wissen. Kommt auch ganz drauf an, ob Ollie schon gesungen hat. Hier hast du Franks Handy, der braucht’s nicht mehr.« Er warf seiner Mutter einen entschuldigenden Blick zu und reichte Doggie ein Handy, das immerhin etwas neuer wirkte als Ollies. »Nummer und PIN stehen hinten drauf. Nicht besonders schlau, aber so war Frank nun mal.« Er zeigte ihr die mit einer Messerspitze ins Handy geritzten Ziffern.
    »Und was ist mit den Nummern aus meinem Telefonbuch? Die kann ich doch nicht alle auswendig!«
    Er seufzte und schob sich die Baseballkappe weiter in den Nacken. »Okay, Lady. Du darfst jetzt genau eine Minute Ollies Handy einschalten und dir die wichtigsten Nummern notieren. Ich programmiere sie dann in Franks Handy. Eine Minute!«
    Doggie tat, was er ihr sagte. Es waren wirklich wenige Nummern, die sie in der gegenwärtigen Situation gebrauchen konnte.
    Als sie das Handy wieder ausgeschaltet hatte, legte sie ihre Hand auf Rosalies. »Danke, Rosalie. Ich hoffe bloß, dass ihr deswegen keine Probleme bekommt.«
    »So ein Quatsch, mach dir um uns keine Sorgen. Ich bin zwar körperlich ziemlich am Ende im Moment, aber

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